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Ferrari: 38 Millionen US-Dollar für einen Nobelitaliener

19.08.2014 11:06 Uhr
Teuerster Unfallwagen: Ferrari 250 GTO Berlinetta mit der Fahrgestellnummer 3851GT.
© Foto: Bonhams

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Für 38 Millionen US-Dollar kann man in den USA 1.900 nagelneue VW Golf kaufen – oder einen gebrauchten Ferrari mit repariertem Unfallschaden. Für umgerechnet etwa 28 Millionen Euro ist in Kalifornien ein feuerroter Ferrari 250 GTO Berlinetta versteigert worden und hat damit einen neuen Auktionsrekord als teuerstes Auto der Welt gesetzt. Von dem Modell wurden zwischen 1962 und 1964 nur 39 Stück gebaut – alle sind noch erhalten. Spannender als die Bauserie ist nur noch die Geschichte dieses einen Exemplars.

"Berlinetta" klingt nach deutscher Hauptstadt und hat auch auf Umwegen etwas mit Berlin zu tun, weil man dort im 17. Jahrhundert bestimmte Kutschen, die Berline, baute. Ferrari bezeichnet als "Berlinchen" immer noch die Coupés, die hinten nur Notsitze haben und vorn dem Fahrer wenig Komfort, dafür aber viel Aufmerksamkeit bieten.

Der 250 GTO war solch ein Auto, ein Klassiker, eine Legende, ein Stück Automobil- und auch Kulturgeschichte. Viele nennen ihn den schönsten Ferrari, der je gebaut wurde. Ein paar sind schwarz oder grün oder blau, auch einen silber-gelben gibt es. Aber 23 der 39 sind – natürlich – rot. Ferrari-Rot. Modedesigner Ralph Lauren hat einen, Ex-Rennfahrer Charlie Nearburg, Pink-Floyd-Schlagzeuger Nick Mason auch, Walmart-Erbe Robson Walton und die früheren Microsoft-Köpfe Jon Shirley und Gregory Whitten fahren ebenfalls 250 GTO.

Und Fabrizio Violati hatte auch einen. Den, der jetzt versteigert wurde. Der Industriellenerbe hatte ihn 1965 mit der Fahrgestellnummer 3851GT gekauft und dafür immerhin 2,5 Millionen gezahlt – allerdings Lire. Nach heutigem Geldwert sind das dem Auktionshaus zufolge 25.000 Euro. Violati verschwieg seiner Familie den dennoch teuren Kauf und fuhr nur nachts mit dem Ferrari. An der Chromstoßstange prangte das Nummernschild "MO 80576" für Modena – und tut es bis heute.

"Das ist eigentlich eine Waffe"
Violati, ein Freund Enzo Ferraris, fuhr den Wagen in vielen Rennen. "Er fuhr hart und sehr schnell und brachte seine historischen Rennwagen bis ans Limit – und darüber hinaus", heißt es vom Auktionshaus. "Das ist kein Pony, es ist ein Paradepferd, eigentlich eine Waffe." Tempo 200 schaffte "3851GT" locker mit dem 300-PS-Motor. Der Benzinverbrauch ist nicht bekannt. Ferrari-Besitzer interessiert so etwas nicht.

Violati starb 2010, aber er hatte den Wagen gebraucht gekauft. Zuvor hatte Henri Oreiller den Ferrari gefahren. Am 7. Oktober 1962 fuhr der Skirennläufer damit ein Rennen bei Paris. Bei Tempo 160 platzte ein Reifen. Der Wagen überschlug sich und wurde weitgehend zerstört. Oreiller wurde aus dem Wrack geholt, aber im Krankenhaus starb der 36-Jährige. Der Ferrari wurde in Maranello wieder komplett aufgebaut. Als Oreiller noch betrauert wurde, fuhr "3851GT" schon wieder Rennen. (dpa)


Ferrari 250 GTO Berlinetta

Ferrari 250 GTO Berlinetta Bildergalerie

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