VW- und Audi-Forscher haben heute eine beschlagungs- und vereisungsfreie Autoscheibe präsentiert, die sie gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut IST in Braunschweig entwickelten (wir berichteten). Trotz frostiger Temperaturen könnte damit vielen Autofahrern das lästige Eiskratzen bald erspart bleiben. Dank physikalischem Prinzip entstehe keine Eisschicht, weil eine hauchdünne transparenten Schicht aus Indiumzinnoxid auf dem Scheibenglas aufgetragen werde. "Die Schicht 'Low E' (Niedrig thermische Emissivität) verhindert auf der Außenseite der Verglasung die Wärmeabstrahlung gen Himmel", sagte Thomas Drescher aus der Volkswagen Entwicklung. Die Schicht schützt die Scheibe nach Herstellerangaben vor dem Auskühlen, so dass das Wasser auf der Außenseite nicht kondensiert oder gefriert. Es entstehe kein Eisfilm, denn der Strahlungsaustausch mit dem kalten Himmel werde minimiert und die Abkühlung der Oberfläche unter den Taupunkt verzögert. Wolken, Luftfeuchtigkeit oder Wind beeinflussen jedoch das Betauungsverhalten der Scheiben, weshalb die Low-E-Schicht den Eis- und Taufilm nicht vollständig verhindern könne. Problematisch sei im aktuellen Entwicklungsstadium, dass die neue Beschichtung den Funkverkehr im Auto und somit zum Beispiel Radio- und Handyempfang störe. "Bis zur Marktreife der eisfreien Autoscheibe wird noch einige Zeit vergehen, aber wir arbeiten intensiv weiter", betonte Drescher. Mit der eisfreien Scheibe sei eine weltweit einmalige Innovation gelungen. (sn)
Entwicklung: Vereisungsfreie Autoscheiben
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