Durch die Elektromobilität werden die Strompreise in Deutschland langfristig sinken. Der höhere Stromabsatz durch E-Autos sorgt für eine bessere Auslastung des kostenintensiven Stromnetzes, prognostiziert eines Studie des Fraunhofer Instituts für System- und Innovationsforschung für das Jahr 2030. Allerdings gelten diese Aussichten nicht für alle Regionen.
Der Strompreis für Verbraucher wird stark von den sogenannten Netznutzungsentgelten bestimmt, die die Stromversorger pro Kilowattstunde erheben. Allerdings gilt für die Netzbetreiber eine Erlösobergrenze, die durch steigenden Stromverbrauch schneller erreicht wird. Im Ergebnis reduzieren sich dann die spezifischen Entgelte, der Strompreis für die Haushalte sinkt in der Folge deutlich. Allerdings betont die Studie die stark unterschiedliche Situation in den Verteilnetzen in Deutschland; in einzelnen Netzgebieten könne es auch zu einem Strompreisanstieg durch höhere Netzentgelte kommen.
Große Investitionen in das Stromnetz würden durch flächendeckende E-Mobilität nicht nötig, so die Studie. Dazu müsse man aber verhindern, dass beim Laden zuhause oder am Arbeitsplatz Ladeleistungen oberhalb von elf Kilowatt ohne intelligentes Lademanagement zum Einsatz kommen, das unter anderem das gleichzeitige beladen von zu vielen Fahrzeugen verhindert. Die Experten empfehlen daher, ein gesteuertes Beladen von Elektrofahrzeugen zu unterstützen, wie durch eine entsprechende Tarifgestaltung, die das Laden etwa in den Nachtstunden attraktiv macht, wenn andere Verbraucher im Haushalt keinen Strom benötigen. Auch die technische Begrenzung der Ladeleistung der heimischen Wallbox oder Ladesäule auf elf kW könne sinnvoll sein. Das würde nach Einschätzung der Forscher die Mobilität der Fahrzeugnutzer so gut wie nicht einschränken. (SP-X)