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Ein Markt in Bewegung

31.10.2013 12:02 Uhr
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Ein Markt in Bewegung

47 Anbieter auf einen Blick | Der Konzentrationsprozess im Leasing und Fuhrparkmanagement setzt sich fort. Übernahmen, Umstrukturierungen und eine Insolvenz sind die Kennzeichen. Zeit für ein Update.

— Ein Minus von 8,5 Prozent bei den Pkw-Flottenzulassungen in den ersten neun Monaten dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum: Auch wenn der September wieder leicht im Plus ist, wird dieser Einbruch im letzten Quartal kaum wettzumachen sein.

Weniger Wachstum – das dürften auch die Leasinggesellschaften deutlich zu spüren bekommen. Dennoch sind die meisten Teilnehmer unserer großen Marktübersicht mindestens zufrieden mit dem bisherigen Geschäftsverlauf in 2013.

Von insgesamt 24 Akteuren im Leasing und Fuhrparkmanagement, die sich zur Marktsituation äußerten, beobachten nur acht eine nachlassende oder verhaltene Investitionsbereitschaft der Fuhrparkbetreiber, sechs empfinden die Situation als positiv, fünf befragte Anbieter spüren seit dem dritten Quartal 2013 eine Belebung. Nach Ansicht zweier Flottendienstleister läuft das Geschäft besser als im Vorjahr.

Wachstum im schrumpfenden Markt | Trotz des rückläufigen Flottenmarktes weisen von 26 Unternehmen, die zu ihrem eigenen Neukundengeschäft Auskunft gaben, 22 nach eigenen Angaben ein Wachstum auf, drei eine stabile respektive stagnierende Entwicklung und nur eines einen leichten Rückgang.

„Die verhaltene Automobilmarktkonjunktur in Deutschland hat auch das Leasinggeschäft beeinflusst. Umso erfreulicher ist es, dass die Sixt Leasing AG eine Steigerung des Neukundengeschäfts verzeichnen kann“, so das bisherige Resümee von deren Vorstand Dr. Rudolf Rizzolli. Wie er äußern sich auch einige andere der Leasingbranche: Trotz des rückläufigen Pkw-Marktes sei es gelungen, das Neukundengeschäft weiter zu steigern.

Es gibt aber auch verhaltenere Stimmen: „Wir sehen, dass die Investitionsbereitschaft nachlässt. Das hat sehr viel mit auferlegten Sparprogrammen in den Unternehmen zu tun. Die nötigen Ersatzinvestitionen werden allerdings getätigt. Gleichzeitig bekommen wir verstärkt Anfragen über Mitarbeitermotivationsmodelle. Unternehmen wollen Mitarbeitern, die sie unbedingt halten wollen, auch in Bezug auf Fahrzeuge Mehrwerte bieten“, sagt Roland Meyer, Commercial Director bei Athlon Car Lease Germany. Zur eigenen Situation sagt er: „Der Wettbewerb ist durch die sinkende Nachfrage nicht kleiner geworden. Dennoch konnten wir uns gut im Markt behaupten und sehr gute neue Kundenverbindungen gewinnen. Im Vergleich zu 2011 und 2012 war das allerdings mit vielen Herausforderungen verbunden.“

Allein mit Leasingfahrzeugen lässt sich kein bedeutendes Wachstum generieren – gefragt sind intelligente, flexible Lösungen und Zusatzdienstleistungen. „Es ist eine Herausforderung, sich in einem stagnierenden Markt weitere Marktanteile zu erobern. Dies geschieht nicht zuletzt durch besseren Service, der dem Fuhrparkmanager das Leben leichter macht“, sagt Bernhard Cziesla, Direktor Marketing Vertrieb der Toyota Kreditbank.

Corporate Carsharing im Trend | Dazu gehören auch neue Produkte wie Corporate Carsharing, das immer häufiger angeboten wird. Nach DB Rent und Alphabet brachten auch Sixt Leasing und Citroën sowie GE Auto Service Leasing ein entsprechendes Angebot auf den Markt. HLA Fleet Services hat sich hierfür mit „Fleetster“ zusammengetan.

Das erweitert den Vertriebskanal neben dem Stammgeschäft. „Wir sehen eine relativ hohe Investitionsbereitschaft für neue, intelligente Mobilitätslösungen. Bei der Bestellung klassischer Fuhrparkfahrzeuge stellen wir aktuell eher eine Zurückhaltung bei der Investitionsbereitschaft fest“, sagt Uwe Hildinger, Leiter Vertrieb und Marketing bei Alphabet, nach mittlerweile zweijähriger Erfahrung. „AlphaCity“ wurde im Oktober 2011 der Öffentlichkeit vorgestellt.

Auch der Wettbewerber aus Stuttgart, Daimler Fleet Management, will bald nachziehen. Aktuell läuft ein Pilotprojekt zum Corporate Carsharing, die Einführung für alle Kunden soll in „naher Zukunft“ folgen.

Viel Arbeit für Fuhrparkmanager | Die zunehmende Komplexität und der steigende Bedarf an Prozess- und Kostenoptimierung in den Flotten ruft immer mehr Fuhrparkmanagementanbieter auf den Plan, die sich mit dem Geschäft zufrieden zeigen. CPM freut sich über ein „kontinuierliches und nachhaltiges“ Wachstum, die FleetCompany steigerte den Bestand an verwalteten Fahrzeugen in diesem Jahr um 28 Prozent.

„Fuhrparkmanagement gewinnt zunehmend an Bedeutung, da sich die Tendenz zu Multi-Supplier-Lösungen weiter fortsetzt und somit ein Bedarf für die Konsolidierung der unterschiedlichen Dienstleister besteht“, erklärt Matthias Rotzek, Leiter des zur Hannover Leasing Automotive gehörenden Geschäftsbereichs HLA Fleet Services. Nach der im Februar bekannt gewordenen Übernahme der Leasingaktivitäten der HLA durch die Deutsche Leasing Fleet stellte man sich als reiner Fuhrparkmanagementanbieter neu auf. „Die gute Marktresonanz bestärkt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, sagt Rotzek.

Veränderungen in 2013 | Aufgrund der guten Geschäftsperspektiven gibt es einige neue Anbieter. Neben der VW-Leasing-Tochter Carmobility, die bereits im Oktober 2012 als reiner Fuhrparkmanager an den Start ging, gibt es in diesem Jahr zwei Neugründungen: zum einen die Carat Fuhrparkmakler mit Sitz in Hessen, die bereits eine weitere Filiale in der Nähe eines Großkunden in Pfronten/Allgäu plant. Zum anderen ist in diesem Jahr Fleet.art aus Ottobrunn bei München an den Start gegangen, die das Softwareprodukt „Fleet.on“ entwickelt hat, das eine Kombination aus In- und Outsourcing ermöglicht: Der Fuhrparkbetreiber kann an der Verwaltung seines Fuhrparks aktiv mitwirken, muss also nicht die Kontrolle abgeben und den Verlust internen Wissens hinnehmen. „Fleet.on ist eine perfekte Kombination aus ,wir machen alles selbst‘ und ,wir geben alles außer Haus‘“, sagen die Inhaber von Fleet.art, Sigrid Reschke und Michael Schmidt.

Es gab aber auch Misserfolge: HPI Fleet musste Insolvenz anmelden. Mittlerweile wurde sie von ARI Fleet Germany übernommen. Die Geschäfte werden zum 1. November unter dem Namen des Investors weiterlaufen, der im Juli bereits das Geschäftsfeld „Fuhrparkverwaltung“ der Fleetlevel+ über ein Spin-off erwarb. Der von der US-amerikanischen ARI Investment Holding abstammende und im August „geborene“ Spross tritt – mit 44.500 Verträgen – als ernst zu nehmender Wettbewerber im heiß umkämpften FPM-Markt an.

Vier Leasinggesellschaften, die im vergangenen Jahr in unserer Marktübersicht gelistet waren, sagten ihre Teilnahme dieses Jahr ab. Das waren die Non-Captives IKB Leasing, Comco Autoleasing, die das Flottengeschäft nur noch auf „kleiner Flamme“ betreibe und sich dafür mehr mit Einzelgeschäften für hochwertige Fahrzeuge, Classic Cars und Nutzfahrzeuge beschäftige, sowie die gerade in Umstrukturierung befindliche Conlink Leasing. Bei den Captives aktuell nicht dabei ist Kia Fleet Services, von Kia Motors Deutschland seit diesem Jahr gemeinsam mit LeasePlan – und nicht mehr mit HLA – angeboten.

Gute Aussichten für 2014 | Die deutliche Mehrheit der befragten Gesellschaften geht wegen eines hohen Ersatzbedarfs optimistisch ins neue Jahr: 15 rechnen mit einer steigenden Investitionsbereitschaft der Fuhrparks, vier befragte Unternehmen erwarten immerhin ein moderates Wachstum, drei eine stabile Entwicklung. Nur zwei Akteure gehen von keinem spürbaren Wachstum aus, womit die „Pessimisten“ deutlich in der Minderheit sind. | Mireille Pruvost

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