Dem ADAC ist die Preisgestaltung der Ölmultis bei der Einführung des neuen Kraftstoffs E10 ein Dorn im Auge. "Es ist schon dreist, wie die Mineralölkonzerne die Bestandsschutzgarantie des Gesetzgebers aushebeln und Millionen von Autofahrern, deren Autos nur Super E5 vertragen, abzocken wollen", kritisierte ADAC-Präsident Peter Meyer. Hintergrund: Verschiedene Tankstellen, die den neuen Biosprit mit zehnprozentigem Ethanol-Anteil bereits anbieten, verkaufen herkömmliches Superbenzin zu Preisen auf Super-Plus-Niveau. Die Ölgesellschaften sind verpflichtet, einen bestimmten Anteil von Biokraftstoffen aus erneuerbaren Rohstoffen zu verkaufen; andernfalls drohen hohe Strafen. Daher fördern sie den E10-Absatz und verteuern das Benzin mit geringerem Ethanol-Anteil. Meyer kündigte an, sich gegen "diese ungerechtfertigte Preistreiberei" vehement zur Wehr zu setzen. Auf Druck des ADAC war die Markteinführung von E10 vor drei Jahren gestoppt worden, weil keine entsprechende Bestandsschutzregelung vorgesehen war. Millionen von Pkw, die den Sprit aus technischen Gründen nicht vertragen, hätten dadurch auf die rund acht Cent teurere Premiumsorte Super Plus ausweichen müssen. (rp)