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E-Autos: Je nach Region unterschiedlich beliebt

23.11.2020 08:29 Uhr
E-Autos: Je nach Region unterschiedlich beliebt
Die Anteile von E-Autos in Deutschland sind regional unterschiedlich.
© Foto: Michael Eichhammer/stock.adobe.com

Die Autobauer müssen mit der Umstellung auf klimaschonendere Technologien einen Kraftakt schaffen - und werden bei Elektroautos vom Staat mit Milliarden unterstützt. Aber wie stark nutzen die Verbraucher sie schon? Regional gibt es große Unterschiede.

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Hamburg, Baden-Württemberg und Berlin haben in Deutschland die höchsten Anteile an Elektroautos und Plug-in-Hybriden. Zum 1. Oktober machten diese beiden Fahrzeugkategorien in der Hansestadt 1,26 Prozent aller Pkw aus, wie aus Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes hervorgeht. Dahinter folgen mit je 1,08 Prozent Baden-Württemberg und Berlin. Die niedrigsten Anteile gibt es in Sachsen-Anhalt mit 0,39, Mecklenburg-Vorpommern mit 0,41 und Sachsen mit 0,49 Prozent.

Der deutsche Durchschnittswert liegt bei 0,87 Prozent. Damit ist etwa jeder 116. Pkw ein Elektroauto oder Plug-in-Hybrid. In Hamburg ist es einer von 80, in Sachsen Anhalt einer von 258. Bundesweit waren zum 1. Oktober 221.968 reine Elektroautos und 194.789 Plug-in-Hybride zugelassen. Die Zahlen steigen dank der erhöhten Förderung derzeit schnell an.

Nach Einschätzung des Neuwagenkauf-Portals Carwow normalisiert sich die E-Auto-Nachfrage nach einem zuletzt deutlichen Anstieg derzeit wieder. Heute interessierten sich 50 Prozent der Käufer für Benzinautos und je ein Sechstel für Elektro-, Hybrid- und Dieselautos, sagte Carwow-Chef Philipp Sayler von Amende der Deutschen Presse-Agentur in München. "Dieser Trend scheint sich hier eingependelt zu haben, deshalb würde ich davon ausgehen, dass die Nachfrage in nächster Zeit auf unserem Vergleichsportal in etwa so bleiben wird." Das Portal zählt monatlich 3,5 Millionen Besuche von potenziellen Autokäufern, die ihr Wunschfahrzeug konfigurieren können und dann Angebote von deutschen Vertragshändlern erhalten.

Lieferzeiten von E-Autos dürften sich normalisieren

Die mitunter sehr langen Lieferzeiten von E-Autos dürften sich ebenfalls normalisieren, sagte Sayler von Amende und nannte vier Gründe: Die Industrie sei im Sommer von dem Run - durch die sehr hohe, aber zunächst bis Jahresende befristete deutsche Kaufprämie befeuert - überrascht worden und habe jetzt reagiert. Die Lieferketten liefen besser. Die Verlängerung der Kaufprämie bis 2025 habe den Druck herausgenommen. Außerdem verteile sich die Nachfrage auf mehr E-Modelle, weil laufend neue auf den Markt kämen. "Die E-Auto-Kaufstimmung ist auch weiterhin sehr gut, nur wird sie sich aller Voraussicht nach etwas entspannen, was wir auch in den letzten Monaten beobachten konnten», sagte der Carwow-Chef.

Unterdessen werden Dieselautos nach Einschätzung des Branchenexperten Ferdinand Dudenhöffer in Europa zum Auslaufmodell. In den ersten neun Monaten dieses Jahres betrafen nur noch 27 Prozent aller Zulassungen in Westeuropa Dieselautos - gegenüber 31 Prozent im vergangenen Jahr und 58 Prozent 2011. "Die Elektrifizierung des Antriebsstrangs frisst den Diesel auf", schrieb Dudenhöffer in einer Studie. Strengere CO2-Vorgaben der EU und das Verbot neuer Autos mit Verbrennermotoren in Großbritannien werden die Talfahrt beschleunigen. Die letzte Diesel-Bastion seien die dicken SUV, die großen Firmenwagen und die Steuervorteile etwa in Deutschland.

In der Bundesrepublik liege der Marktanteil der Dieselautos bei den Neuzulassungen mit knapp 30 Prozent über dem westeuropäischen Durchschnitt. "Mit Europa verliert der Diesel seine einzige noch verbleibende Marktregion. Diesel wird wieder zum Nutzfahrzeug-Aggregat", erklärte der Professor. Die Kosten für die Entwicklung neuer Dieselmotoren rentierten sich kaum mehr. "Für CO2-Einsparungen gibt es deutlich bessere Alternativen als den Diesel." (dpa)

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