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Dr. August Oetker Nahrungsmittel KG

31.10.2008 12:02 Uhr
Dr. August Oetker Nahrungsmittel KG

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Dr. August Oetker Nahrungsmittel KG

Die Dr. August Oetker Nahrungsmittel KG ist das Kernunternehmen, aus dem die Oetker-Gruppe mit ihren mittlerweile rund 500 Unternehmen entstanden ist. Gegründet wurde Oetker im Jahr 1891 in Bielefeld, wo sich heute noch der Hauptsitz des inhabergeführten Konzerns befindet. Die Nahrungsmittel KG ist Teil der Dr. Oetker GmbH, die weltweit rund 7.300 Beschäftigte zählt. Von diesen Mitarbeitern sind wiederum zirka 3.500 in der KG an sechs Standorten in Deutschland tätig. Der Nahrungsmittelhersteller hat zehn Produktsortimente im Programm, zu denen unter anderem Backmischungen, Dessertpulver, Fertigdesserts, Joghurtprodukte, Müsli, Pizzen und Snacks gehören. Aus diesen Sortimenten werden hierzulande rund 350 Produkte vertrieben. Der Umsatz der unter dem Dach der Dr. Oetker GmbH geführten Unternehmen hat im vergangenen Jahr fast 1,6 Milliarden Euro betragen. Die gesamte Gruppe hat einen Umsatz von rund acht Milliarden Euro erwirtschaftet.

Rezept zum Spritsparen

Firmenwagen müssen nicht nur Mitarbeiter motivieren, sondern auch kosteneffizient sein. Die Fuhrparkver-antwortlichen der Dr. August Oetker Nahrungsmittel KG locken deshalb ihre Fahrer mit einem Incentive-Modell, am eco-Driver-Programm teilzunehmen und Sprit zu sparen. Das Projekt hat bereits nach kurzer Zeit Wirkung gezeigt.

Hohe Kraftstoffpreise und kletternde Preise für Reifen sind zwei Punkte aus einer langen Liste der steigenden Unterhaltskosten bei Firmenwagen, die Fuhrparkmanagerin Carolin Schierbaum und Ole Tilker, Hauptabteilungsleiter Einkauf, bei der Dr. August Oetker Nahrungsmittel KG erfinderisch machen. Sie diskutieren und entwickeln in jährlichen Gesprächsrunden mit den Führungskräften im Außendienst und LeasePlan als Leasinggeber Maßnahmen, welche die Kosten für die rund 315 Firmenwagen drosseln sollen. "Dadurch haben wir in den vergangenen Jahren unsere Vollkosten bei durchschnittlich 21 Cent pro Kilometer konstant halten können", sagt Ole Tilker.

Gleichwohl ist das für ihn kein Grund, sich auf den Lorbeeren auszuruhen. Im Gegenteil. Es sollen weitere Einsparungen erzielt werden. Ein Projekt, das die beiden Fuhrparkverantwortlichen hierzu aus der Taufe gehoben haben, ist der eco-Driver-Wettbewerb für Fahrer. Diese wurden aufgerufen, ab Oktober 2007 ein Jahr lang am Spritsparprogramm freiwillig teilzunehmen und die Kraftstoffkosten zu senken. Von den Einsparungen gibt das Unternehmen einen Teil der Einsparungen aber wieder über Incentives an die Fahrer zurück, um sie zu motivieren. Dieser Anreiz hat viele überzeugt. Genau 152 Fahrer haben sich im vergangenen Jahr zum Wettbewerb angemeldet. "Das sind somit mehr als die Hälfte der Fahrer. Mit einer solch hohen Teilnehmerzahl hatten wir gar nicht gerechnet", freut sich Carolin Schierbaum über das große Interesse. Eine Triebfeder dafür ist auch ein Anschreiben des Firmenchefs gewesen, in dem er die Bedeutung der Aktion im Rahmen des Umweltschutzes verdeutlicht und die Fahrer aufgefordert hat, sich zu beteiligen. "Das hat natürlich nochmals Schwung in die Sache gebracht", so Tilker.

Ziele und Etappen des Wettbewerbs

Da ein Wettbewerb über zwölf Monate jedoch sehr zehrend sein kann, haben sich Schierbaum und Tilker überlegt, wie sie die Fahrer in diesem Zeitraum bei der Stange halten. Das Ergebnis ist ein Incentive-Modell, das die erfolgreichen Teilnehmer nicht nur am Ende, sondern auch in der Zwischenzeit belohnt. "Wir schütten über eine Verlosung jedes Quartal eine gewisse Ersparnis an drei Fahrer aus und ermitteln am Ende zusätzlich einen Hauptgewinner", erklärt die Fuhrparkmanagerin.

In die Lostrommel gelangen die Fahrer, sobald sie eines von zwei Kriterien erfüllen: Entweder sie senken den Verbrauch pro Quartal um mindestens fünf Prozent im Vergleich zum Vorquartal oder sie überschreiten den Kraftstoffbedarf laut Herstellervorgabe um maximal zehn Prozent. "Wir machen es bewusst nicht abhängig von der absoluten monetären Ersparnis. Absoluter Benchmark ist das Erreichen von bis zu zehn Prozent über den Normverbrauch", sagt Tilker. Denn damit werden sowohl die Fahrer mitgenommen, die einen hohen Verbrauch ausweisen und ihn nun senken, als auch diejenigen, die bereits spritsparend fahren.

Diese Kriterien haben sich in der Praxis bewährt. So sind allein im ersten Quartal 60 Fahrer in die Auslosung gekommen. Im zweiten Quartal haben 55 die Vorgaben getoppt und im dritten immerhin noch 42. "Es wären sicherlich noch mehr gewesen, wenn einige Fahrer nicht den Dienstwagen gewechselt hätten. Bei ihnen hatten wir dann keine Vergleichswerte mehr, sodass sie mindestens ein Quartal nicht in die Auswahl kommen konnten", erläutert der Einkaufschef.

Alles in allem hat sich der Wettbewerb bereits gerechnet. Auf rund vier Prozent beläuft sich die Ersparnis beim Kraftstoffverbrauch. Den größten Sprung hat dabei das erste Quartal mit einer Senkung von rund zehn Prozent gebracht. Danach ist der Verbrauch wieder angezogen. "Insgesamt ist dies aber ein zufriedenstellendes Ergebnis, da wir im Vorfeld keinerlei unterstützende Maßnahmen, wie Spritspartrainings oder Tipps für eine verbrauchssenkende Fahrweise, durchgeführt haben", konstatiert Schierbaum. Überdies hat das Unternehmen lediglich eine Einsparung von etwa drei Prozent benötigt, um den eco-Driver-Wettbewerb inklusive der Incentives zu finanzieren. Dieses Ziel hat Oetker erreicht. Weitere Einsparungen können sich auch noch ergeben. Denn die internen Daten, wie sich dadurch möglicherweise die Verschleiß- und Reifenkosten verbessert haben, werden erst Ende des Jahres ausgewertet.

Förderung verbrauchs-armer Fahrzeuge

Der Wettbewerb ist außerdem nur eine von mehreren Maßnahmen, um den Kraftstoffverbrauch nachhaltig zu senken. Einen weiteren Schub erhofft sich Oetker beispielsweise durch die Aufnahme verbrauchsarmer Modelle der deutschen Hersteller als Referenzfahrzeuge. Ob BlueMotion, BlueEfficiency oder EfficientDynamics-Varianten: Die- se Fahrzeuge sind seit Kurzem in der Car Policy gelistet und werden vom Unternehmen gefördert. Der CO2-Ausstoß ist hingegen kein Kriterium für die Fahrzeugauswahl. Ole Tilker begründet: "Solange der Schadenstoffausstoß mit dem Verbrauch einhergeht, ist das keine Option. Ein Thema wäre es, wenn die CO2-Steuer käme und sich im Vergleich zur bisherigen Kfz-Steuer Nachteile ergeben würden." Bis dahin setzen er und Carolin Schierbaum auf andere Richtlinien. Dazu gehört, dass alle Fahrzeuge Diesel sein müssen, mit einem Partikelfilter ausgestattet sind und unter die Euro-4-Norm fallen.

Ansonsten definiert die Car Policy vier Hierarchiestufen für die dienstwagenberechtigten Mitarbeiter und Führungskräfte im Außendienst, in denen jeweils vier Referenzfahrzeuge – fast ausschließlich Kombis deutscher Automobilhersteller – festgelegt sind. "In der ersten Hierarchiestufe sind das beispielsweise der VW Golf 1.9 TDI sowie die Mercedes-Benz B-Klasse 180 CDI", sagt Carolin Schierbaum. Daneben gibt es ein Entgeltumwandlungsmodell für Führungskräfte im Innendienst, die aus Modellen der europäischen Anbieter wählen. "Diese Mitarbeiter haben eine größere Freiheit, weil sie sich an den Kosten beteiligen und die Firmenwagen nach der Ein-Prozent-Regelung versteuern, während wir dem Außendienst die Fahrzeuge stellen und dort ein elektronisch unterstütztes Fahrtenbuch geführt wird", sagt Schierbaum. Dennoch dominieren mit einem Anteil von rund 90 Prozent die Modelle der deutschen Hersteller im Fuhrpark.

Darüber hinaus gilt ein striktes Kriterium bei der Auswahl für alle Mitarbeiter: Eine kW-Begrenzung je Gruppe, deren Spanne von 77 kW (105 PS) bis 145 kW (197 PS) reicht. Alle Fahrzeuge müssen ferner mit einem bestimmten Ausstattungspaket geordert werden, das unter anderem Nebelscheinwerfer, Trennnetz, elektrische Fensterheber vorne und hinten sowie Klimaanlage beinhaltet. Andere Komponenten, wie Navigationsgerät, stehen dem Fahrer optional offen.

Aus den Referenzfahrzeugen und den Full-Service-Kosten inklusive Kraftstoff errechnet Oetker dann eine Referenzleasingrate auf Basis einer Vertragslaufzeit von 48 Monaten und einer Gesamtlaufleistung von 120.000 Kilometern. "Nur die Kfz-Versicherung wird nicht einbezogen, weil wir die Flotte über die ehemalige Versicherungsgesellschaft der Oetker-Gruppe eindecken", erzählt Tilker.

Die Referenzrate ist jedoch keine Vorgabe, an die sich die Mitarbeiter zwingend halten müssen. Sie können diese ohne Limit überschreiten, müssen die Differenz aus der tatsächlichen und der vorgegebenen Rate allerdings selbst tragen. "Die Mitarbeiter gehen mit dieser Wahlfreiheit vernünftig um, weshalb wir hierfür keine Grenzen brauchen", so Tilker. Ausreißer gibt es auch nicht bei den Laufleistungen. Den meisten Fahrern genügen die 48 Monate, da sie die Schallmauer von 120.000 Kilometern vorher nicht durchbrechen. Der Verwaltungsaufwand hält sich demzufolge in Grenzen. Die Fuhrparkverantwortlichen können sich so auf die Fahrerbetreuung und die Kostenoptimierung konzentrieren. Derzeit sind zwar keine neuen Projekte geplant. Der Austausch mit den Führungskräften und dem Leasinggeber liefert aber immer wieder Anregungen. Ob daraus weitere Schritte entwickelt werden, entscheidet sich unter dem Blickwinkel möglicher Einsparungen. Denn wie beim eco-Driver-Wettbewerb ist letztlich die Optimierung der Vollkosten das Maß der Dinge. Asc

Oetker-KG-Fuhrpark im Überblick

ca. 315 Firmenwagen, davon ca. 185 im Außendienst und ca. 120 für Führungskräfte im Innendienst + Geschäftsführung

Fahrzeuge im Full-Service-Leasing, exkl. Kfz-Versicherung

v. a. VW/Audi, Opel, BMW und Mercedes-Benz

Vertragslaufzeit: i. d. R. 48 Monate,

Laufleistung: 120.000 Kilometer gesamt

seit Oktober 2007 Durchführung des eco-Driver-Wettbewerbs von LeasePlan

152 Fahrer als Teilnehmer

Gesamteinsparung bei Kraftstoffverbrauch bisher: vier Prozent

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