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Diesel-Fahrverbote: Handwerk schlägt Alarm

20.09.2018 02:35 Uhr
Diesel-Fahrverbote: Handwerk schlägt Alarm
Handwerker müssen sich um Sondergenehmigungen für Fahrverbotszonen bemühen.
© Foto: bluedesign/stock.adobe.com

ZDH-Generalsekretär Holger Schwannecke hält Diesel-Fahrverbote für existenzbedrohend für viele Betriebe. Der Branchenvertreter spricht von "enteignungsgleichen Regelungen".

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Fahrverbote für ältere Diesel bedrohen nach Einschätzung des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) die Existenz vieler Betriebe. "Die Flotte des Handwerks besteht zu über 80 Prozent aus Dieselfahrzeugen", sagte ZDH-Generalsekretär Holger Schwannecke am Mittwoch bei Boppard am Rhein. "Die Fahrzeuge sind bei Fahrverboten weniger wert." Schwannecke sprach bei der Herbstkonferenz des Deutschen Handwerkskammertags von "enteignungsgleichen Regelungen".

Handwerker müssten mit bürokratischem Aufwand versuchen, Sondergenehmigungen für Fahrverbotszonen zu bekommen. Der ZDH-Generalsekretär forderte die Autoindustrie zur Nachrüstung von Abgas-Hardware auf eigene Kosten bei geeigneten Dieselfahrzeugen auf: "Sie hat uns die Suppe auch eingebrockt." Die Bundesregierung müsse eine Nachrüstverordnung erlassen.

Daneben schlug Schwannecke einen nochmals verstärkten Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs und mehr intelligente Verkehrssysteme wie etwa bessere Ampelschaltungen vor. In Hamburg gibt es schon ein begrenztes Fahrverbot, für Stuttgart und Frankfurt/Main sind Verbote absehbar. Für Mainz verhandelt das dortige Verwaltungsgericht am 24. Oktober darüber.

Einwanderungsgesetz für Fachkräfte rasch umzusetzen

Angesichts von rund 27.000 unbesetzten Lehrstellen im Handwerk Ende August und der hohen Anziehungskraft von Universitäten forderte der ZDH-Generalsekretär zudem, das geplante Einwanderungsgesetz für Fachkräfte rasch umzusetzen. Das bliebe allerdings wirkungslos, wenn erneut fremdenfeindliche, inakzeptable Bilder wie bei den Demonstrationen in Chemnitz um die Welt gingen – sie könnten ausländische Fachkräfte von einem Umzug nach Deutschland abhalten, ergänzte er. (dpa)

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