_ Diamanten sind die Luxusgüter schlechthin. So zu funkeln wie die kleinen Steine, hat sich auch DS vorgenommen und will als französische Premiummarke stetig wachsen. Das beginnt mit den Produkten. Als sich die Edellinie von Citroën löste, standen DS3, DS4 und DS5 zur Wahl. Mit dem DS7 wurde das erste eigene SUV entwickelt und nun als Crossback vermarktet. Das gewollte Schimmern erfährt der Fahrer sowohl innen wie außen, mal dezent (Leselicht), mal wuchtig (Kühlergrill).
Motoren-Trio
Edel - französisch avantgardistisch - ist die Attitüde des 4,57 Meter langen Boliden, der wie manch andere Importeursmarke ein Gegengewicht zum SUV-Einheitslook bieten möchte und innen sehr puristisch zu Werke geht. Das könnte man auch von den Motoren behaupten, die zunächst dieselseitig bei 130 PS beginnen und mit dem 225 PS starken Benziner enden. Dazwischen offeriert DS den Selbstzünder mit 177 PS, die von der Achtgangautomatik in Schwung gebracht werden. Dieser stand für eine erste Annäherung an die "Göttliche" unter den Premium-Hochbeinern parat.
Der Blick haftet gleich auf dem Zwölf-Zoll-Touchscreen - Serie in Business Line, sonst müssen acht Zoll ohne Aufpreis reichen - sowie dem ebenso großen Instrumenten-Display. Der hochwertig verarbeitete Armaturenträger wird so zur fließenden Linie, die kein Knopf unterbricht. Wie etwa beim DS5 reihen sich die Fensterheberschalter in der Mittelkonsole auf, die neben den zwei Cupholdern sowie einer Ladeschale auch eine tiefe Ablage bietet. Da die Seitentürverkleidungen eher luftig-schmal daherkommen, reicht der Ablageplatz eher für einen "Café crème" als für eine wuchtige 1,5-Liter-Flasche - chic eben statt gnadenlos praktisch. Die Lüftungsdüsen in raffinierter Trapezform sind Beleg für die Antithese des "Bauhaus"-Ansatzes "Form folgt Funktion".
Licht und Ebene
Für die Funktionalität sind die zahlreichen Helfer im PSA-Flaggschiff zuständig. Auffällig sind hier die Hauptscheinwerfer, die aus jeweils drei separat ansteuerbaren LED-Elementen bestehen. Kombiniert mit der Infrarotkamera im Kühlergrill wird nicht nur der vordere Bereich perfekt ausgeleuchtet, sondern es werden auch Menschen sowie Tiere erfasst und wie mit einem Nachtsichtgerät auf dem Display angezeigt. Eine weitere Kamera hinter der Windschutzscheibe scannt die Fahrbahn und gibt abhängig vom Untergrund Impulse an das Fahrwerk, was die Fahrt überzeugend zum Gleiten werden ließ.
Dass die traditionsreiche (Autodesign-) Marke vor allem auf Individualisten am Steuer setzt, verdeutlichen Details wie der ausgefallene Chronograph aus dem Hause B.R.M. Exklusivität für die Breite verspricht DS auch für sein Händlernetz. Zum jetzigen Marktstart werden es um die 30 Standorte sein, bis zum Jahresende soll das Netz aber bereits doppelt so dicht gewebt sein. Ein eigener Club mit Exklusiv-Angeboten soll das Paket abrunden, das sich mit einem Startpreis von 26.462 Euro für den kleinen Diesel samt Sechsgang-Handschalter interessant liest. Da der DS-Käufer wohl aber eher bei den stärkeren Motoren und den Top-Niveaus der fünf wählbaren Linien sein Kreuzchen machen wird, werden die Budgets wohl eher in Richtung der 35.000-Euro-Marke landen. Aber das gehört ja auch zur Strategie von Luxusgütern wie den Diamanten.
- Ausgabe 03/2018 Seite 46 (151.4 KB, PDF)