Der deutsche Flottenmarkt bleibt auf Erholungskurs. Wie der Branchenbeobachter Dataforce in Frankfurt mitteilte, wurde im Juli der Monatsrekord aus dem Vorjahr knapp um 5,4 Prozent verfehlt. Mit 84.675 Neuzulassungen habe das Segment aber das zweithöchste Juli-Ergebnis der Aufzeichnungen. Auch gegenüber Juni könne sich das Ergebnis mit einem Wachstum von 49 Prozent sehen lassen, hieß es.
Klarer Gewinner des Monats war allerdings das Privatkunden-Geschäft. Die Haushalte meldeten laut Dataforce so viele Neuwagen an wie in keinem Juli seit der Abwrackprämie 2009. Insgesamt waren es 129.276 Einheiten – 7,1 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Im Vergleich zum Juni 2020 legten die privaten Zulassungen um fast 80 Prozent zu.
"Der wichtigste Faktor für die weitere Erholung waren wohl Nachholeffekte, da viele Autos in den letzten vier Monaten wegen des Lockdowns verspätet produziert und ausgeliefert wurden und Kaufentscheidungen aufgeschoben wurden", erklärte Dataforce-Analyst Benjamin Kibies. Im Privatkunden-Geschäft sei außerdem die Mehrwertsteuersenkung hinzugekommen.
Das dritte Marktsegment, das im Juli aus dem Krisenmodus fuhr, war der Fahrzeugbau. Die Eigenzulassungen der Autohersteller kletterten im Vergleich zum Juni um knapp 60 Prozent und näherten sich mit 25.471 Fahrzeugen bis auf 5,1 Prozent dem Stand von vor einem Jahr.
Im Fahrzeughandel und bei den Autovermietern bleibt die Situation dagegen angespannt. Auf das Konto der Autohäuser gingen 44.299 Zulassungen, ein Minus von 20,2 Prozent gegenüber dem Juli 2019. Bei Sixt, Europcar & Co waren es 31.217 Einheinten (minus 22,4 Prozent). Beide Segmente konnten sich damit auch nicht vom Volumen des vorangegangenen Monats absetzen.
"Grundsätzlich ist ein Rückgang der taktischen Zulassungen begrüßenswert. In der aktuellen Marktsituation könnten allerdings zusätzliche Händlerzulassungen dazu beitragen, die Auslastung der Werke zu erhöhen und den Rückgang im Gesamtjahr abzufedern", betonte Kibies. Insgesamt waren im Juli 314.938 Autos neu auf Deutschlands Straßen gekommen (minus 5,4 Prozent). (rp)