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Arval Mobility Observatory 2020: Interesse an E-Fahrzeugen und alternativen Mobilitätslösungen steigt

06.08.2020 12:00 Uhr
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Alternative Antriebe haben in Deutschland laut Arval Mobility Observatory 2020 weiterhin großes Potenzial im Fuhrparkbereich.
© Foto: leowolfert/stock.adobe.com

Das Arval Mobility Observatory 2020 nennt fünf Haupttrends, die aktuell die Fuhrparkbranche bewegen. Dazu gehören unter anderem alternative Antriebe und Leasing mit Kilometervertrag.

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Das Arval Mobility Observatory sieht sich als entscheidende Informationsquelle für Manager nationaler sowie internationaler Fuhrparks. Die 16. Ausgabe der jährlichen Studie entstand zwischen Januar und Mitte März 2020. Befragt wurden 5.600 Flottenmanager in 20 Ländern, davon 301 in Deutschland. Der Fokus liegt auf mittel- und langfristigen Prognosen. Es sei daher davon auszugehen, dass die Corona-Pandemie einen eher geringen und kurzfristigen Einfluss auf die Entwicklung haben werde, heißt es.

Das Barometer von 2020 kommt zu dem Schluss, dass erneut alternative Mobilitätslösungen, ein Energiemix sowie Telematik zukünftig im Mittelpunkt des Interesses stehen werden – die Ergebnisse führen demnach die Trendentwicklung der vergangenen Jahre fort.

Diese fünf Haupttrends identifiziert das Arval Mobility Observatory Fuhrpark-Barometer für das Jahr 2020:

Dynamik: Auffällig ist die in Deutschland vergleichsweise kurze Haltedauer für Fahrzeuge. Heimische Unternehmen ersetzen ein Firmenfahrzeug durchschnittlich alle 4,4 Jahre, etwa ein Jahr früher als der europäische Durchschnitt. Zu den Gründen zählen neben der starken Entwicklung von Leasing mit Kilometervertrag die hohen Laufleistungen. Nur eines von zehn Unternehmen rechnet innerhalb der kommenden drei Jahre damit, seine Flotte zu reduzieren, wohingegen ein deutlicher Anteil (22 Prozent) einen Ausbau erwartet.

Alternative Antriebsarten: Das Interesse an alternativen Antriebsarten hält auch im Jahr 2020 an. Die neuen WLTP-Testbedingungen spielen bei dieser Entwicklung nach wie vor eine wichtige Rolle. Ein Fünftel der Unternehmen muss aufgrund des neuen Messverfahrens Veränderungen beim Energiemix vornehmen. Alternative Antriebe haben in Deutschland weiterhin großes Potenzial. Aufgrund der attraktiveren steuerlichen Anreize entscheiden sich Unternehmen vor allem für Plug-in-Hybride oder batterieelektrische Fahrzeuge. "Steuerliche Anreize oder andere Maßnahmen wie Kaufprämien zeigen Wirkung. Im Vergleich zum Vorjahr ist bei den Unternehmen, die PHEV bereits eingeführt haben, oder eine Umsetzung im Laufe der kommenden drei Jahre planen, ein Zuwachs von elf Prozent zu verzeichnen", beobachtet Katharina Schmidt, Head of Arval Mobility Observatory (AMO) in Deutschland. "Auch im Bereich Ladeinfrastruktur gibt es Fortschritte: Die Hälfte der deutschen Unternehmen ergreift oder plant Maßnahmen für eine Installation von Ladepunkten auf dem Betriebsgelände oder bei Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen zu Hause."

Alternative Mobilitätslösungen: Verzögerungen bei der Fahrzeugauslieferung oder lange Wartezeiten für Plug-in- und Elektrofahrzeuge sorgen dafür, dass Unternehmen sich aktiv mit weiteren alternativen Mobilitätsformen auseinandersetzen. Angenommen werden diese allerdings nur spärlich. Nur 53 Prozent der Unternehmen haben alternative Mobilitätslösungen für ihre Mitarbeiter umgesetzt. Sie konzentrieren sich dabei hauptsächlich auf öffentliche Verkehrsmittel (27 Prozent), mittelfristig eingesetzte Mietwagen (21 Prozent) und Fahrgemeinschaften zwischen Mitarbeitern (16 Prozent). Letztere verzeichnen im Vergleich zum Vorjahr ein Minus von zehn Prozent. Auch Carsharing-Angebote und Mitfahrgelegenheiten werden in Deutschland deutlich weniger genutzt als im übrigen Europa.

Leasing mit Kilometervertrag: Dieses Modell ist noch immer die führende Finanzierungslösung in Deutschland und wird von 47 Prozent aller Unternehmen genutzt, allen voran große Unternehmen. Nicht weniger als 60 Prozent der befragten Unternehmen aus dieser Kategorie nutzen diese Leasingform als Hauptfinanzierungslösung. Im Vergleich dazu wird Finanzleasing seltener gewählt. Lediglich 14 Prozent der befragten Unternehmen greifen auf diese Methode zurück. Auch kleine und mittelständische Unternehmen spricht Leasing mit Kilometervertrag an. Der persönliche Kontakt (64 Prozent) und die Zusammenarbeit mit einem Dienstleister (45 Prozent) sind auch im KMU-Segment wichtige Prämissen. "Kleine und mittelständische Unternehmen erwarten vor allem bei der Art der Fahrzeuge und der Anpassungsfähigkeit der Flottengröße flexible Lösungen. Sie müssen die Unternehmensentwicklung widerspiegeln", so Schmidt von AMO in Deutschland.

Telematik: Entsprechende Lösungen werden in deutschen Unternehmen noch immer skeptisch betrachtet. Erst ein Viertel der befragten Unternehmen hat solche Lösungen bereits eingeführt. Dieser Wert liegt deutlich unter dem europäischen Mittelwert (33 Prozent). Die Divergenz der Ergebnisse ist auf die geringe Akzeptanz zurückzuführen. Tatsächlich sind mehr als die Hälfte der Unternehmen mit Pkw nicht davon überzeugt, dass sich die technologische Investition auszahlen wird. Darüber hinaus ist der Schutz der Privatsphäre ein wichtiges Anliegen: Rund 44 Prozent (gegenüber 32 Prozent in Europa) der Unternehmen haben Bedenken, dass Daten nicht DSGVO-gemäß verwaltet werden können. Nicht weniger gering ist die Sorge, Telematiklösungen seien zu aufdringlich für Fahrer (42 Prozent) oder die Befürchtung, dass Mitarbeiter sie nicht akzeptieren werden.

"Corona-Krise als Katalysator für die Digitalisierung"

"Die Corona-Krise lässt sich sicherlich als Katalysator für die Digitalisierung der Fuhrparkverwaltung anführen. Die Entwicklungen der letzten Monate haben deutlich gezeigt, dass digitale Lösungen längst Pflichtprogramm für Flottenmanager und Flottenmanagerinnen geworden sind, um Entlastung bei Verwaltungsprozessen zu erreichen und signifikant Kosten einzusparen", erklärt Schmidt. Sie erlaubten dezentrales Arbeiten, sodass sich Fuhrparkleitende mit den Fahrern absprechen oder Termine ohne eigenes Zugegensein koordinieren könnten.

Schmidt weiter: "Bereits in den letzten beiden Jahren konnten wir Bewegung hin zu diversifizierten Mobilitätslösungen und umweltfreundlicheren Flotten beobachten. Die Arval Mobility Observatory Studie 2020 bestätigt diese Beobachtungen.“ Der prozentuale Anteil der deutschen Unternehmen, die bereits Elektrofahrzeuge einsetzten, sei immer noch vergleichsweise gering. Er werde aber in den nächsten drei Jahren stark ansteigen. Zu einem großen Teil werde diese Entwicklung sicherlich durch die kürzlich von der Bundesregierung angekündigten Post-Covid19-Maßnahmen unterstützt. (red)

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