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Daimler: Der Vito-Stern soll leuchten

02.10.2014 10:30 Uhr
Mercedes-Benz Vito
Nach der Pkw-Variante: Daimler schickt nun seine Mercedes-Benz V-Klasse auch als Transporter ins Rennen.
© Foto: Daimler

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Zwischen dem großen Transporter Sprinter und dem kleinen Stadtlieferauto Citan ist bei Mercedes-Benz der Vito angesiedelt und für die mittleren Transportaufgaben zuständig. Mitte Oktober tritt nun die dritte Generation des Nützlings wie gehabt als Kasten, Mixto (Doppelkabine) sowie Tourer (Combi) an. Außerdem offeriert Mercedes zahlreiche Ausbauvarianten, Fahrgestelle gibt es allerdings nicht. Drei Längen (4,90, 5,10 und 5,37 Meter), zwei Radstände (3,20 oder 3,43 Meter), zwei Motoren (88 bis 190 PS) und drei Antriebssysteme (Front-, Hinterrad- und Allradantrieb) stehen zur Wahl. Der Vito Kasten startet als Sondermodell Worker in Verbindung mit dem 88 PS starken 1,6-Liter ab rund 18.000 Euro (netto) und unterbietet den Einstiegspreis des Vorgängers um rund 1.000 Euro. Der Mixto kostet ab 24.200 Euro, für den Tourer werden mindestens 25.300 Euro fällig.

Der Preis für das Sondermodell macht es deutlich: Der Vito will weg vom teuren Stern-Image. Im preissensiblen Wettbewerb der gerade erneuerten (Renault Trafic/Opel Vivaro, Ford Transit Custom), aufgefrischten (Citroen Jumpy/Peugeot Expert/Fiat Scudo) oder angekündigten Konkurrenz (VW Transporter T6) will der Sternträger zumindest mit einem guten Einstiegspreis punkten. Möglich wurde dies zum einen durch Komfortverzicht. Der Worker ist ab Werk mit einem recht unbequemen Zweierbeifahrersitz sowie einfachen Stoffbezügen versehen. Es gibt eine Radiovorbereitung und die Ausstattungsoptionen beschränken sich auf Radio, Holzfußboden und Ganzjahresreifen. Wer es nicht ganz so spartanisch mag: Der besser ausgestattete Kasten kostet ab 23.800 Euro.

Billigerer Frontantrieb
Zum anderen wirkt sich die Entscheidung, neben Hinterrad- und Allradantrieb auch Frontantrieb ins Portfolio aufzunehmen, positiv auf die Möglichkeiten einer niedrigeren Preisgestaltung aus. Der Wegfall der schweren Kardanwelle spart Produktionskosten sowie Gewicht. Daher kommen hier auch die leistungsschwächeren 1,6-Selbstzünder mit 88 und 114 PS zum Einsatz. Zumindest der 114 PS-Diesel machte bei ersten Testfahrten keinen schlechten Eindruck. Vorausgesetzt man schaltet gerne, kommt man auch mit diesem Triebwerk mit ein wenig Geduld aus den Puschen. Sein Revier ist die Landstraße und vor allen Dingen der Stadtverkehr, wo es nicht auf Schnelligkeit ankommt. Unabhängig von der gewählten Motorisierung erleichtern die direkte Lenkung sowie der vergleichsweise kleine Wendekreis (11,9 Meter beziehungsweise 12,9 Meter beim Frontantrieb) das Rangieren in der Stadt.

Wer es etwas flotter mag sowie schwerere Lasten von A nach B bringen will, ordert jedoch die Modelle mit Hinterradantrieb und dem 2,1-Liter-Diesel. Die Allradmodelle folgen erst im Frühjahr 2015. Das 2,1-Liter-Aggregat wird in drei Leistungsstufen mit 136, 163 PS sowie 190 PS offeriert. Letzteres ist immer an eine Siebengang-Automatik gekoppelt und erreicht die Euro 6-Abgasnormvorgaben. Die anderen Motoren werden peu á peu umgestellt. Das mittlere Triebwerk mit 163 PS dürfte für den schweren Lastentransport samt Anhängerbetrieb einen guten Kompromiss zwischen Wirtschaftlichkeit und Durchzugskraft darstellen. 380 Newtonmeter sorgen für genügend Kraftreserven auch bei steilen Passagen. Dabei lässt der Normwert zumindest auf sparsamen Umgang mit Treibstoff hoffen. Durchschnittlich fließen laut Herstellerangaben hier zwischen 5,7 und 5,8 Liter durch die Leitungen. Im Vergleich zum Vorgänger sollen die Motoren im Mix 20 Prozent weniger verbrauchen.

Je nach Version können beim Kasten bis zu 1.369 Kilogramm zugeladen werden. Bei der Länge der zu verstauenden Gegenstände ist allerdings bei maximal 3,06 Meter Schluss. Und auch beim Stichwort Europalette muss sich der Vito im Vergleich zur Konkurrenz ein wenig hintenanstellen: Erst ab der zweiten Länge passen bis zu bis zu drei Paletten hinein.

Drei Tourer bereit
Für die Kunden, die vor allen Dingen einen Kombi brauchen, hat Mercedes den Tourer im Angebot. Den gibt es nun in drei Versionen. Als klassisches Baustellenfahrzeug ist die Base-Variante gedacht. Sie ist einfach bestuhlt und leicht zu reinigen. In den zwei höheren Versionen, die sich an Shuttle- und Taxidienste sowie auch an preisbewusste Familien mit Platzbedarf richten, lassen sich die hinteren Sitzbänke verschieben, die Einrichtung ist anspruchsvoller und eine Klimaanlage gehört ab Werk zum Serienumfang.

Apropos Serie: Natürlich gibt es auch beim Vito reichlich Gelegenheit in Individualisierungsoptionen zu investieren. Klimaanlage, verschiedene Sitzqualitäten, Audioanlage, Navigationssystem, Ablagevorrichtungen für Ordner oder Helfer wie Spurhalte- und Toter-Winkel-Assistenten, Rückfahrkamera oder ein intelligentes Scheinwerfer-System mit LED-Lampen sind unter anderem erhältlich. Immer an Bord: der in das ESP-System integrierte Seitenwind-Assistent. Und zum Service muss der Kunden nun erst nach 40.000 Kilometer statt nach 30.000 Kilometer. (Elfriede Munsch/sp-x)

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