Europas größter Softwarehersteller SAP appelliert angesichts der Corona-Pandemie an seine Mitarbeiter in Deutschland, die eigenen Dienstautos länger als gewöhnlich zu fahren. Das sagte ein Sprecher am Mittwoch in Walldorf. Zunächst hatte die "Rhein-Neckar-Zeitung" darüber berichtet.
Der Sprecher begründete den internen Vorstoß mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die SAP-Geschäfte. Wenn zumindest einige Beschäftigte ihre Dienstfahrzeuge nun länger als angepeilt nutzten, könne der Konzern den Kauf neuer Autos aufschieben. Das spare kurzfristig Geld und helfe, die gesteckten Finanzziele zu erreichen.
In Deutschland genießt ein Großteil der 21.000 SAP-Mitarbeiter das Privileg, einen Dienstwagen gestellt zu bekommen. Den Anspruch darauf erwirken die meisten spätestens mit dem dritten Dienstjahr, wie der Sprecher sagte. Die Beschäftigten nutzten die Fahrzeuge in der Regel vier Jahre, danach hätten sie Anspruch auf ein neues Auto.
Der jetzige Appell richte sich konkret an Mitarbeiter, die ihr Auto jetzt schon vier Jahre oder länger fahren. Diese müssten der Bitte der Firma, die Bestellung eines neuen Fahrzeugs aufzuschieben, aber nicht nachkommen. Es handle sich um keine Vorschrift. Zu Rückmeldungen eigener Mitarbeiter sagte der Sprecher nichts.
SAP least seine Dienstautos den Angaben zufolge nicht, sondern kauft sie an. Die spendable Dienstwagen-Regelung gilt vor allem als Entgegenkommen an die Mitarbeiter am Hauptstandort Walldorf, der abgelegen von größeren Metropolen liegt. Viele Mitarbeiter wohnen nicht in der unmittelbaren Umgebung und haben daher oft eine längere Strecke zu ihrem Arbeitsplatz zurückzulegen. (dpa)