Eine neue Expertenkommission soll ethische Regeln für Computer-Autos in Deutschland erarbeiten. "Wir wollen Leitplanken für die Programmierer aufstellen", sagte Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) zur Auftaktsitzung des Gremiums am Freitag in Berlin.
Geklärt werden solle, was hochautomatisierte System dürfen und was nicht. Dabei solle gelten, dass Sachschaden immer vor Personenschaden gehe. Zudem dürfe es keine «Klassifizierung» von Menschen geben. Der Kommissionsvorsitzende, Ex-Verfassungsrichter Udo Di Fabio, nannte als eine Grundsatzfrage, wie viel Automatisierung und menschliche Eingriffsmöglichkeiten eine Gesellschaft wolle.
Einen ersten Ergebnisbericht soll die Kommission im Sommer 2017 vorlegen. Dem Gremium gehören Wissenschaftler sowie unter anderem Vertreter von Verbraucherschützern, Autoindustrie und des ADAC an.
Die Bundesregierung erarbeitet derzeit einen Rechtsrahmen für automatisierte Fahrsysteme. Laut einem Gesetzentwurf des Ministeriums sollen sich Fahrer vom Verkehrsgeschehen und der Steuerung solcher Wagen «abwenden» dürfen, wenn der Computer die Fahrt übernimmt. Der Fahrer muss aber «wahrnehmungsbereit» bleiben, um die Kontrolle übernehmen zu können. (dpa)