Nach einem schwachen Jahr 2013 sollen jetzt zwei völlig neue Motoren dazu beitragen, die Kunden wieder zu den Citroen-Händlern zu locken. Beide sind hochmoderne Triebwerke, welche die verschärfte Euro-6-Abgasnorm erfüllen. Ausgestattet mit Turbo und Direkteinspritzung sollen sie gegenüber den heutigen Aggregaten bei höherer Leistung deutlich sorgsamer mit dem Treibstoff umgehen. Die in Genf vorgestellten Motoren sind völlig unterschiedlich.
Zunächst im französischen Golf-Konkurrenten Citroën C 4 geht der kleine Dreizylinder-Benziner an den Start, der aus nur 1,2 Liter Hubraum stolze 130 PS an die Vorderräder schickt. Im Vergleich zu dem bisherigen Vierzylinder-Motor (120 PS) soll er die CO2-Emission mit 113 Gramm pro Kilometer deutlich unter die 120-Gramm-Schwelle drücken. Mit jetzt 4,8 Litern auf 100 Kilometer, wie es der Hersteller angibt, verbraucht der geschrumpfte Motor zudem 23 Prozent weniger, obwohl er deutlich agiler wirkt. Neben der höheren Leistung verweist Citroën vor allem auf die ebenfalls gesteigerte Durchzugskraft: Das maximale Drehmoment von 230 Newtonmetern setzt schon bei vergleichsweise niedrigen 1.750 Umdrehungen ein und ermöglicht damit frühes Hochschalten. Spitze 190 Sachen. Kombiniert ist der neue C4 mit der Bezeichnung e-THP 130 mit einem Sechsgang-Schaltgetriebe.
Dreizylinder-Benziner, die ohne Turbo-Unterstützung auskommen müssen, gibt es für den C 4 schon seit zwei Jahren. Die aber sind mit nur 68 oder 82 PS für die Kompaktklasse recht schwach auf der Brust und kommen eher bescheiden bei Kunden an. Der erstarkte C4 erlebt seinen Marktstart im Mai - und setzt in der Preisliste bei 16.500 Euro (netto) an. Damit kostet er circa 1.700 Euro weniger als ein vergleichbarer VW Golf, dessen 1,2-Liter-Benziner 122 PS leistet und 5,2 Liter verbraucht. Gegenüber dem 125 PS starken Ford Focus (1,0-Liter-Ecoboost, 5,0 Liter sprit auf 100 Kilometer) beträgt der Preisvorteil rund 700 Euro.
Spardiesel fürs Lifestyle-Modell
Die zweite Neuerscheinung aus Motorenregal von Citroen erhält zunächst ein Exot. Das Lifestyle-Modell DS5 konnte zumindest in Deutschland die Erwartungen seiner Schöpfer bisher nicht erfüllen. Die markant geformte Kombi-Limousine, die hierzulande fast ausschließlich mit Dieselmotoren verkauft wird, soll durch ein 180 PS starkes Spitzenmodell neuen Schwung bekommen. Der Zweiliter-Diesel mit Namen Blue HDI 180 hat serienmäßig eine Sechsgang-Automatik und setzt nach Herstellerangaben mit einem Normverbrauch von nur 4,4 Litern auf 100 Kilometer einen neuen Maßstab in dieser Klasse.
Zudem soll er zu den "saubersten" Dieselmodellen überhaupt zählen. Er nutzt die von Mercedes-Modellen her bekannte SCR-Technik zu Nachbehandlung des Abgases. Dabei wandelt der Zusatz "Adblue" (Harnstoff) gut 90 Prozent der gefährlichen Stickoxide in harmlosen Wasserdampf und Stickstoff um. Der bereits bekannte Diesel-Filter beseitigt dann noch 99.9 Prozent der Rußpartikel. Das Gesamtpaket macht es möglich, dass dieses Triebwerk die Euro-6-Abgasnorm erfüllt. Die Preise für das neue Top-Modell des DS5 liegen je nach Ausstattung zwischen 29.100 und 34.000 Euro. (sp-x/kak)