Der Bundesverband Fuhrparkmanagement (BVF) zeigt sich enttäuscht über das nun beschlossene Konjunkturprogramm der Bundesregierung. Die angekündigte Mehrwertsteuersenkung helfe Verbrauchern, sofern die Preise entsprechend gesenkt würden, Banken, Versicherern und manchen gemeinnützigen Vereinen, die die gezahlte Umsatzsteuer nicht erstattet bekämen. Wenn der bayerische Ministerpräsident Markus Söder aber argumentiere, dass die Nachfrage nach Benzinern und Dieselautos mit der niedrigeren Mehrwertsteuer angekurbelt werden solle, so liege er etwas daneben, heißt es in einer Mitteilung des Fuhrparkverbands.
"Für gewerbliche Fuhrparks bleibt dieser Anreiz leider nahezu wirkungslos – und die sind für mehr als 60 Prozent der Neuzulassungen verantwortlich", erklärt der BVF-Vorstandsvorsitzende Marc-Oliver Prinzing. "Auch die derzeitige Praxistauglichkeit von Elektrofahrzeugen wird sich durch eine Verdopplung der Subvention nicht verändern", so Prinzing weiter. Eine antriebsunabhängige Kaufprämie hätte Automobilindustrie und gewerblichen Nutzern und in der Konsequenz auch der Umwelt mehr geholfen. Zum Beispiel werde der Plug-In Hybrid– so prognostiziert der BVF – der Sieger dieses Paketes sein. "Und damit leider nicht die Unternehmen, die Fahrzeuge einsetzen, nicht die Wirtschaft insgesamt und leider auch nicht die Umwelt!"
Ob dem Automobilhandel mit ihren prallvollen Lagern das kurzfristige Umsteuern helfe, bezweifelt Prinzing ebenfalls. "Das Gesamtpaket kann sich zwar sehen lassen und wir hoffen, dass die vielen Steuermilliarden wirklich helfen. Aber aus der Perspektive der meisten unserer Mitgliedsunternehmen, die einen repräsentativen Querschnitt der deutschen Unternehmenslandschaft repräsentieren, sehen wir wenig Wirkung. Das enttäuscht uns schon", unterstreicht der Verbandschef. Seine Hoffnung liegt nun in einer Euphorie der Verbraucher, die den Unternehmen schnell verlorenes Terrain zurückbringen könnten. Aber richtig optimistisch sei er nicht. "Wir begrüßen dagegen ausdrücklich, die Investitionen in den weiteren Ausbau der Lade- und Wasserstoffinfrastruktur." (red)