Deutschlands größter Autovermieter Sixt erwartet durch den Lokführerstreik bei der Deutschen Bahn in den kommenden Tagen eine größere Nachfrage. In der Vergangenheit sei die Nachfrage nach Mietautos, Fahr- und Taxidiensten bei Zugausfällen während eines Lokführerstreiks gestiegen. Insbesondere bei Streiks im Nahverkehr steige die Zahl der Fahrten, sagte eine Sixt-Sprecherin am Mittwoch. "Für die kommenden Tage rechnen wir daher mit einem erhöhten Buchungsaufkommen." Sixt sei in der Lage, die Autos seiner Flotte flexibel an Standorte mit erhöhter Nachfrage zu verschieben.
Ein einwöchiger Lokführerstreik im Mai 2015 hatte Sixt eine Rekordnachfrage beschert: Der Beginn des Ausstands hatte dem Vermieter nach Angaben des damaligen Vorstandschefs Erich Sixt den besten Montag in der Unternehmensgeschichte mit einer Auslastung von 100 Prozent beschert: "Da waren wir leergefegt." Die Streiks waren aber zu kurz, um sich deutlich aufs Konzernergebnis auszuwirken.
Das Vergleichsportal Check24 teilte mit: "Nach der Streikankündigung am Dienstag um 11 Uhr sind die Mietwagenbuchungen deutlich gestiegen." In Deutschland seien 74 Prozent mehr Leihwagen gebucht worden als am vorausgegangenen Dienstag. "Für eine Abholung in Berlin und Hamburg haben sich die Buchungen sogar mehr als verdoppelt."
Der Daimler und BMW gehörende Dienstleister Free Now vermietet seine Carsharing-Autos, E-Scooter und -Mopeds bis Freitag mit Rabatt. Kunden könnten einen Aktionscode in der App hinterlegen und so fünf Mal von einem Zuschuss von zehn Euro profitieren, teilte das Unternehmen in Hamburg mit. (dpa)