Die Autobahn 9 zwischen München und Nürnberg wird in den kommenden Jahren zur Teststrecke für automatisiertes und vernetztes Fahren aufgerüstet. Der Bund steuert rund 25 Millionen Euro bei, um die Fahrbahn mit spezieller Sensorik auszustatten, wie Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) am Freitag in Berlin sagte. An dem "Digitalen Testfeld Autobahn" sind auch das Land Bayern, die Automobilindustrie und die IT-Wirtschaft beteiligt. Die Idee ist, dass das Auto der Zukunft Signale der Fahrbahn empfängt und so schon Kilometer im Voraus weiß, wo es nass oder glatt wird oder vielleicht etwas auf der Straße liegt.
Das soll Staus und Unfälle vermeiden helfen. Für die schnelle Übertragung der Daten soll die Strecke mit Hochgeschwindigkeits-Mobilfunk ausgestattet werden. Das Testfeld steht allen Unternehmen und Wissenschaftlern aus dem In- und Ausland offen, die ihre Technik dort erproben wollen.
Erste Maßnahmen sind laut Dobrindt noch für dieses Jahr geplant. Einen Zeitpunkt, zu dem die Strecke fertig ausgestattet sein soll, wollte er nicht nennen. Es sei auch nicht absehbar, bis wann die Technik auf allen deutschen Autobahnen zum Einsatz kommen könne.
"Meilenstein"
Dobrindt sprach von einem "Meilenstein der Automobilentwicklung". Er zeigte sich zuversichtlich, dass es keine zehn Jahre mehr dauern werde, bis Technik vollständig die Steuerung unserer Autos übernimmt.
Der Präsident des Verbands der Automobilindustrie (VDA), Matthias Wissmann, sagte voraus, dass in etwa drei Jahren 80 Prozent aller Fahrzeuge deutscher Hersteller vollständig vernetzt fahren werden - nach 2020 immer mehr mit voll automatisierten Funktionen. Dobrindt verspricht sich davon auch große Verbesserungen im Stadtverkehr, zum Beispiel wenn die Parkplatzsuche automatisch gesteuert wird. (dpa)