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Aus Teilen wächst ein Ganzes

03.07.2017 06:00 Uhr
Aus Teilen wächst ein Ganzes

Der Flottenbetreiber Tungaloy aus Monheim fand über den Reifenservice seinen Partner für die Werkstattthemen. Freie Werkstätten wie ABS Autoservice punkten mit Serviceangeboten bei den Flotten.

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_ Den Werkstattpartner suchte sich der in Monheim ansässige Werkzeugproduzent Tungaloy Germany nach der Reifenkompetenz aus. "Unsere Vertriebsmitarbeiter sind deutschlandweit unterwegs, sodass sie ihre Reifen dezentral wechseln lassen. Da es mit unserem bisherigen Reifenpartner Probleme gab, wechselten wir zum Winter 2016 zu Euromaster", erzählt Manuela Schlimm. Zusammen mit zwei Kolleginnen, die allesamt in der Buchhaltung angesiedelt sind, kümmert sie sich um die Flotte von gut 25 Fahrzeugen.

"Die Aufgabe bestand dabei darin, einen deutschlandweiten Partner zu finden, der allen Außendienstlern die gleiche zuverlässige Arbeit liefert. Das klappt nach einigen lokalen Problemen jetzt sehr gut", resümiert Schlimm und schließt damit auch das Feedback der Dienstwagenfahrer mit ein. "Aber die Qualität des Reifenservices hängt dabei stark von der jeweiligen Filiale ab. Rechnet zum Beispiel eine Werkstatt das Einlagern der Reifen nicht über uns, sondern über den Leasinggeber unserer Flotte ab oder besorgt zuerst Ersatz und klärt erst im Nachgang die Freigabe, dann haben wir Mehraufwand, um die Prozesse wieder in die richtige Form zu bringen", konkretisiert die Flottenexpertin. Dabei hilft dann der Euromaster-Key-Accounter weiter. Über diesen wurde auch das Leistungsportfolio erweitert, denn neben dem Reifenservice gehören jetzt auch die jährliche Unterweisung der Unfallverhütungsvorschriften (UVV) sowie die turnusmäßige Führerscheinkontrolle dazu. Allein der letzte Punkt spart dem Flottenteam mittlerweile viel Zeit ein. "Denn die Führerscheinkontrolle lief vorher durch Sichtkontrolle hier in der Zentrale in Monheim. Was natürlich einen hohen administrativen Aufwand für uns bedeutete. Das ist nun deutlich entspannter für unser dreiköpfiges Fuhrparkteam" freut sich Schlimm.

Vorab wurden alle Mitarbeiter über die neuen Abläufe informiert. "So zum Beispiel, dass sie nun von ihrer Euromaster-Filiale angeschrieben werden, wann die UVV-Prüfung ansteht. Auch das Aufbringen der Prüfsiegel auf dem Führerschein für die elektronische Prüfung mit dem System von TCS wurde vorab erläutert", berichtet Schlimm. Zwar gibt es manchmal noch den ein oder anderen Problemfall, aber immer mehr Außendienstler schicken nun schon automatisch nach dem Reifenwechsel, der Führerscheinkontrolle und der UVV-Prüfung all ihre Belege per E-Mail nach Monheim.

Die Flotte als solche besteht rein aus deutschen Fabrikaten. Von Ford über Opel, BMW und Mercedes-Benz bis VW ist alles dabei in dem Unternehmen, dessen japanischer Mutterkonzern Teil der Investmentwelt des Börsen-Gurus Warren Buffett ist - keine schlechte Visitenkarte, wenn es um Performance und Nachhaltigkeit geht.

Testbetrieb

Ein Experte auf der anderen Serviceseite ist ABS Autoservice. Die Niederlassung von Reiff Reifen und Autotechnik in Stuttgart-Möhringen wurde im vergangenen Jahr mit dem Deutschen Werkstattpreis ausgezeichnet. Im Südwesten der Neckar-Metropole kümmert sich das 35-köpfige Team auf über 4.000 Quadratmetern um seine Kunden, die zu drei Vierteln mit dem Firmenwagen vorfahren. Seit 2008 gehört der Betrieb zu Reiff Reifen und Autotechnik, dem Reifen- und Werkstattdienstleister aus dem nahgelegenen Reutlingen. Das Gros der 32 Fachhandels-Niederlassungen ist hier in Baden-Württemberg beheimatet. Der Stuttgarter Standort ist dabei so etwas wie ein Testbetrieb, in dem neue Techniken getestet werden, bevor sie ins Netzwerk gehen.

Stromer-Know-how

Allein die Tatsache, dass hier gleich vier Mitarbeiter an Hochvoltsystemen geschult sind, also Elektroautos warten dürfen, beweist diese Sonderstellung. "Sonst ist es pro Standort nur jeweils ein Mitarbeiter", erklärt Volker Eitel, Leiter Geschäftsfeld Autoservice bei Reiff Reifen und Autotechnik. Das begann mit den Fiat-500-Umbauten des Hamburger Stromerpioniers Karabag. "Für dessen Flotte haben wir den Service in Baden-Württemberg abgewickelt. Heute kommen immer wieder Hersteller auf uns mit Servicethemen für ihre E-Fahrzeuge zu, die bisweilen noch in der Vorserie laufen", berichtet Eitel. Der schwäbische Standort ist dabei federführend.

Entsprechend hoch ist der Gewerbekundenanteil - in den übrigen Niederlassungen sind Privat- und Flottenkunden etwa pari. Bei den klassischen Serviceterminen besteht für keine der beiden Kundengruppen ein Problem mit der Herstellergarantie, da seit dem Jahr 2002 (verlängert bis 31. Mai 2023) die freien Werkstätten mittels der Gruppenfreistellungsverordnung (GVO) auf Augenhöhe mit den Vertragswerkstätten liegen. "Dafür müssen die freien Werkstätten jedoch die Herstellervorgaben bei der Durchführung von Inspektionen genau beachten", erklärt Eitel. Innerhalb der ersten zwei Jahre verwendet Reiff ausschließlich Original-Ersatzteile. Dann werden diese durch Teile in Erstausrüsterqualität ersetzt. "Dabei greifen wir ausschließlich auf Firmen und Produkte zurück, die auch direkt an die Förderbänder der Autohersteller liefern. Das ist für uns das entscheidende Qualitätsmerkmal."

Mobilitätsgarantie

Wie die meisten Autohersteller bietet auch Reiff seinen Kunden eine kostenlose Mobilitätsgarantie - durch den Partner Car Garantie. Diese greift nach jeder Inspektion, gilt für ein Jahr und beinhaltet unter anderem Abschlepp- oder Übernachtungskosten. Bevor die Fahrzeuge zur Hauptuntersuchung (HU) vorfahren, gibt es einen ebenfalls kostenfreien Vorab-Check, wie Eitel erklärt:"Dabei nehmen wir alle Mängel auf, die es vorher zu beseitigen gilt, damit die Prüforganisation mit der HU loslegen kann." Das spart den Kunden Zeit und Geld.

Und damit wirbt auch Reiff. Da die Verkaufspreise der Originalbauteile für Werkstätten gleich sind und in den vorgeschriebenen Herstellervorgaben auch die jeweils notwendigen Arbeitseinheiten vorgegeben sind, entscheiden am Ende die Stundenverrechnungssätze über die Kosten. "Und hier haben wir festgestellt, dass wir in unserem Einzugsgebiet, also in Baden-Württemberg, signifikant günstiger sind als durchschnittliche Vertragswerkstätten am gleichen Ort", bekräftigt Eitel.

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