Frauenpower
Zwei direkte Ansprechpartnerinnen für den Fuhrpark und die Paket-lösung einer Leasinggesellschaft, mit denen das Unternehmen ungefähr 18 Prozent der bisherigen Kosten spart. Das sind nicht die einzigen Gründe, weshalb sich Sabine Walker als Fuhrparkleiterin bei Stada für die Deutsche Leasing Fleet als alleinigen Dienstleister nach einer Ausschreibung entschieden hat.
Kontinuität im Wandel beweist Sabine Walker als Fuhrparkleiterin bei der Stada Arzneimittel AG. Hier hat sie vor mehr als 25 Jahren als Mitarbeiterin begonnen und kurz danach auch ihre erste Tätigkeit im Fuhrparkmanagement aufgenommen. Seit dieser Zeit hat die gelernte Apothekenhelferin ihr Wissen rund um die Firmenwagen permanent erweitert, die Entwicklungen im Flottenmarkt hautnah miterlebt und die Fuhrparkstrategie des Unternehmens aktiv mitgestaltet.
Das hat unter anderen den Ausschlag dafür gegeben, ihr vor etwa acht Jahren die Leitung des Fuhrparks zu übertragen. So verantwortet sie heute innerhalb der Abteilung „Interne Dienste“ eine Flotte, die rund 270 Firmen-Pkw umfasst.
Wenn Walker die jüngsten Weichenstellungen Revue passieren lässt, dann muss sie unweigerlich an die Ausschreibung und deren Ergebnis denken, die vergangenes Jahr in eine Neuausrichtung des Fuhrparks gemündet ist. Denn der Arzneimittelhersteller hat die Flotte mit Unterstützung eines Dienstleisters auf den Prüfstand gestellt, um im Zuge einer breit angelegten Unternehmensoffensive auch in diesem Bereich die Kosten zu senken.
Der Startschuss dafür ist im Februar 2009 gefallen. Sabine Walker hat die relevanten Daten zusammengetragen, mit dem Dienstleister die Einsparziele errechnet und auf Basis dessen eine Ausschreibung durchgeführt. Daran haben sich elf Leasinggesellschaften beteiligt, von denen wiederum sechs zu weiteren Gesprächen eingeladen wurden. „In den vielen Gesprächen hat sich dann herauskristallisiert, dass wir mit einer markenunabhängigen Leasinggesellschaft zusammen-arbeiten wollen – trotz der gleichzeitig erfolgten Konzentration von drei Herstellern auf den VW-Konzern mit den drei Marken Audi, VW und Skoda“, sagt Sabine Walker.
Teamwork und neue Strategie
Gründe hierfür sind in den Anforderungen zu finden, welche die Fuhrparkleiterin für das Fuhrparkmanagement festgelegt hat. Sie hat dabei nicht nur das Tankkartenmanagement und die Kfz-Versicherung inklusive Schadenmanagement aus einer Hand haben wollen, sondern auch ein umfassendes Kalkulations- und Reporting-Tool. „Das haben in der gewünschten Form nicht viele abbilden können. Und wenn, dann sind es in der Regel unabhängige Anbieter gewesen“, betont Flottenchefin Sabine Walker.
Daneben hat sie in puncto Betreuung viel Wert gelegt auf direkte Ansprechpartner, die in allen Fragen rund um die Flotte zur Verfügung stehen. Nach Abwägung des Für und Wider aller Daten und Fakten hat sich Stada dann im Sommer 2009 für die Deutsche Leasing Fleet (DL Fleet) als Leasinggeber für die Firmenwagen im Full-Service entschieden. Seither arbeitet Sabine Walker eng mit Christa Diewald, der Key-Account-Managerin bei DL Fleet, in den Grundsatzfragen und mit Marijana Kovac als Assistentin des DL-Großkundenteams im täglichen Geschäft zusammen. Kovac erstellt als zentrale Anlaufstation unter anderem die Angebote sowie die Verträge und steht der Flottenmanagerin zum Beispiel bei Unfällen der Fahrer zur Seite. Die Assistentin nimmt die Daten auf, sobald sie über den Unfall informiert ist, kümmert sich um die Einsteuerung in die Werkstatt sowie den Ersatzwagen und spricht mit den Kfz-Betrieben, wenn es ein Problem gibt. „Dadurch wird mir viel Arbeit abgenommen, die ich bisher noch zusätzlich hatte, werde dabei aber über die wichtigen Schritte auf dem Laufenden gehalten“, sagt Sabine Walker.
Inzwischen hat das Unternehmen bereits über 100 Firmenwagen beim neuen Leasinggeber bestellt. Die Zusammenarbeit mit der VW Leasing als bisherigen Partner wird damit sukzessive beendet. Sabine Walker resümiert: „Wir haben die Konditionen aller Teilnehmer der Ausschreibung intensiv verglichen. Im Komplettgefüge hat das Angebot der DL Fleet einfach das beste Preis-Leistungs-Verhältnis dargestellt.“
Die günstige Paketlösung für Stada resultiert zum einen aus der Konzentration auf die drei Marken Audi, VW und Skoda. „Durch diese Bündelung haben wir in den Verhandlungen einen verbesserten Rahmenvertrag mit VW erzielt“, sagt Christa Diewald, die bei der Optimierung des Einkaufs unterstützt hat.
Zum anderen entstehen Einsparungen aus einem Strategiewechsel bei den Dienstleistungen. Denn die Fahrzeuge werden nun nicht mehr in den Markenwerkstätten, sondern in Bosch-Werkstätten gewartet und repariert. Gleiches gilt für den Räder- und Reifenwechsel, der nun bei den gelisteten Dienstleistern der Deutschen Leasing Fleet in nächster Nähe des Mitarbeiters durchgeführt wird. Letztlich hat Sabine Walker alle Dienstleistungen unter die Lupe genommen und bei Bedarf die Maßgaben verändert. Infolgedessen findet künftig auch die Rückgabe der Fahrzeuge zentral bei der Auto-Expo als Remarketing-Gesellschaft der DL Fleet in Gießen statt.
Alles in allem hat Stada aus diesen Neuerungen eine jährliche Einsparung bei den Gesamtkosten von 18 bis 22 Prozent im Vergleich zur vorherigen Lösung errechnet, sobald der Fuhrpark komplett gedreht ist.
Neue Car Policy für umweltschonende Flotte
Mit dem Maximum an Einsparung rechnet Sabine Walker allerdings nicht. Sie geht vielmehr davon aus, dass in etwa die 18 Prozent erreicht werden.
Hintergrund ist eine neue Car Policy, die seit 1. Oktober dieses Jahres gilt. Damit gibt es nun neben der fahrzeugberechtigten Gruppe der Außendienstmitarbeiter drei Kategorien für Führungskräfte im Innendienst.
Die Firmenwagen rekrutieren sich in der Regel aus den verbrauchs- und emissionsoptimierten Diesel-Modellen, die in den unteren drei Kategorien als Limousine oder Kombi wählbar sind und vom A6 3.0 TDI mit 240 PS bis zum VW Touran 1.6 TDI mit 105 PS reichen.
Alle Mitarbeiter dürfen die Fahrzeuge außerdem nur als Fünftürer und in den Farben Schwarz-, Silber-, Blau- oder Graumetallic bestellen. Zur Pflichtausstattung gehören neben der obligatorischen Klimaanlage zudem immer die Einparkhilfe hinten, Freisprecheinrichtung und Radio. „Generell haben wir die neue Car Policy vor allem konzipiert, um als Unternehmen der Gesundheitsbranche der Umweltfreundlichkeit noch stärker Rechnung zu tragen. Positiver Effekt sind dadurch natürlich wiederum auch die sinkenden Treibstoffkosten“, erklärt Sabine Walker.
Riskmanagement zur langfristigen Kostensenkung
Einen wichtigen Bereich des Fuhrparks, den Stada mit der Ausschreibung auch neu geregelt hat und dem sich das Unternehmen seither verstärkt widmet, ist die Kfz-Versicherung. Denn die Schadenquote der vergangenen Jahre nennt Sabine Walker „nicht positiv“. Deshalb hat es auch Geschick gebraucht, um mit der Allianz als langjährigem Partner einen neuen direkten Flottenvertrag über Stückprämien mit Selbstbeteiligungen von 150 Euro in der Teil- und 500 Euro in der Vollkasko abschließen zu können. „Sie haben uns nach intensiven Verhandlungen dann vor einem Jahr ein annehmbares Angebot gemacht, das an die Umsetzung von Riskmanagement geknüpft ist“, sagt die Fuhrparkleiterin.
Begleitet wird sie dabei von Christa Diewald und dem regionalen Riskmanager des Versicherers, der zu regelmäßigen Gesprächen vorbeikommt. Erste Empfehlungen aus den Analysen sind auch schon umgesetzt worden. Dazu zählt die standardmäßige Ausstattung der Fahrzeuge mit Einparkhilfe hinten. „Das hat die Schadenquote auch schon deutlich gesenkt“, bemerkt Sabine Walker zufrieden.
Als Nächstes sind Einzelmaßnahmen für auffällige Fahrer angedacht. Mit ihnen sollen künftig Gespräche und bei Bedarf auch Fahrertrainings durchgeführt werden. Schließlich bedeutet Prävention hier nicht nur potenzielle Einsparungen bei den direkten und indirekten Kosten, sondern auch eine Erhöhung der Sicherheit für die Mitarbeiter.
Annemarie Schneider
Stada-Fuhrpark im Überblick
ca. 270 Firmen-Pkw
zugelassene drei Marken: VW, Audi und Skoda
vier fahrzeugberechtigte Gruppen mit Referenzfahrzeugen – vom A6 3.0 TDI mit 240 PS bis zum VW Touran 1.6 TDI mit 105 PS
geleast im Full-Service bei DL Fleet
Laufzeit: max. 36 Monate, Laufleistung: max. 150.000 km
Kfz-Versicherung und Riskmanagement mit der Allianz
Stada im Kurzporträt
Stada hat sich als Hersteller von Arzneimitteln mit traditionell starker Präsenz in Europa sowie in langfristigen Wachstumsmärkten positioniert. Dabei konzentriert sich das Unternehmen im Gesundheitsmarkt auf zwei Kernsegmente: die Herstellung von Generika und Markenprodukte. Stada erwirtschaftete im vergangenen Jahr einen Konzernumsatz von rund 1,57 Milliarden Euro mit rund 8.000 Mitarbeitern weltweit, von denen rund 900 am Hauptsitz des Unternehmens in Bad Vilbel arbeiten.
- Ausgabe 12/2010 Seite 48 (264.1 KB, PDF)
