Die Autofahrer in Deutschland tanken meistens bei Aral. Der Marktanteil der blauen Marke lag nach Berechnungen des Hamburger Energie-Informationsdienstes EID im ersten Halbjahr bei rund 23 Prozent und damit um einen halben Prozentpunkt niedriger als bei der letzten EID-Umfrage vor einem halben Jahr. Der Vorsprung vor dem ewigen Zweiten Shell mit 22 Prozent Marktanteil ist von 1,5 auf 1,0 Prozentpunkte geschrumpft. Die beiden größten Unternehmen verkaufen zusammen allein 45 Prozent des deutschen Sprits. Mit deutlichem Abstand folgen ConocoPhillips (Jet) mit zehn Prozent Marktanteil sowie Total und ExxonMobil (Esso) mit jeweils acht Prozent. Die freien Tankstellen erreichen neun Prozent Marktanteil. Der deutsche Markt für Benzin und Diesel schrumpft seit vielen Jahren und auch das Tankstellennetz wird immer dünner. Zum Stichtag 1. Juli zählte der EID noch 14.407 Straßentankstellen, das sind drei weniger als zu Jahresbeginn. Vor fünf Jahren waren es noch knapp 15.000. Dazu kommen 375 Autobahntankstellen. Aral hat das Netz in den vergangenen Monaten sogar noch ausgebaut. Unter dem blauen Viereck arbeiten insgesamt 2.481 Stationen, davon 68 an Autobahnen. Das sind sechs mehr als vor einem halben Jahr. Diese Tankstellen will BP behalten. Sowohl in der Londoner Konzernzentrale als auch in der deutschen Hauptverwaltung in Bochum werden diverse Medienberichte aus den vergangenen Tagen und Wochen zurückgewiesen, nach denen das deutsche Netz zum Verkauf steht. "Das sind nur Gerüchte und Spekulationen", sagte ein Londoner Sprecher. BP muss Milliarden für die Ölpest im Golf von Mexiko aufbringen und will deshalb Vermögen von rund 30 Milliarden Dollar zu Geld machen. Verkaufen will der angeschlagene Energiekonzern vor allem lukrative Förderrechte an Öl- und Gasfeldern.