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Skoda Rapid Spaceback: Der noch Günstig-Golf

12.05.2017 10:05 Uhr
Skoda Rapid Spaceback: Der noch Günstig-Golf
Skoda hat den Rapid Spaceback geliftet.
© Foto: Skoda

Wer eine Alternative zum VW Golf sucht, könnte beim Konzernbruder Skoda Rapid fündig werden – sofern man auf Einiges verzichten mag.

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Von Elfriede Munsch/SP-X

Skoda hat sein Kompaktmodell Rapid geliftet. Neben kleineren Optikretuschen innen und außen halten nun moderne Infotainmentsysteme sowie zwei neue Dreizylinder-Motoren Einzug im überarbeiteten Rapid. Das zur seiner Lebensmitte aufgefrischte Kompaktfahrzeug ist im Skoda-Portfolio zwischen dem Kleinwagen Fabia und dem aus der Kompaktklasse herausgewachsenen Octavia angesiedelt. In Verbindung mit dem neuen, 70 kW / 95 PS starken 1,0-Liter-Dreizylinder kostet die Golf-Alternative ab 13.268 Euro netto und ist ab Mitte Juni erhältlich. Eine Klimaanlage gehört in der Basisversion allerdings nicht nur Serienausstattung.

Der Rapid wird wie gehabt in zwei Karosserievarianten angeboten. Das 4,48 Meter lange Stufenheck fristet in Deutschland aber ein Schattendasein. Hier zu Lande entscheiden sich 97 Prozent der Käufer für das fünftürige und 4,30 Meter lange Steilheckmodell, das auf den Namen Spaceback hört.

Die wichtigste Veränderung hat beim Spaceback unter der Motorhaube stattgefunden. Die 1,2-Liter-Vierzylinder-Basisbenziner gehören nun der Vergangenheit an. Sie wurden durch zwei fast gleich starke 1,0-Liter-Dreizylinder-Turbos mit 70 kW / 95 PS und 81 kW / 110 PS ersetzt. Im Vergleich zu den Vorgängeraggregaten sollen sie jeweils bis zu 0,3 Liter Benzin sparen und die stärkere Ausbaustufe bringt jetzt auch mehr Drehmoment ins Spiel. (200 statt 160 Nm). Volumenmotor wird wohl der Einstiegsdreizylinder. Skoda rechnet damit, dass sich rund 40 Prozent der Käufer für dieses Triebwerk entscheiden.

Der 95 PS-Motor schnattert lebhaft los; die Lebendigkeit zeigt sich sowohl im Spurtwillen als auch in der akustischen Untermalung. Voraussetzung für regen Vorwärtsdrang ist das fleißige Nutzen der serienmäßigen Fünfgang-Schaltung, um den Drehmomentverlauf zu optimieren und die zur Verfügung stehenden 160 Nm auch zu aktivieren. Ein alternativ angebotenes Siebengang-DSG kostet 1.428 Euro netto Aufpreis. Die Höchstgeschwindigkeit ist bei Tempo 184 erreicht, der Standardspurt gelingt in elf Sekunden. Wer jedoch ein wenig mehr Wert auf Leistung legt, ist sicherlich mit dem zweiten Dreizylinder (ab 14.226 Euro netto) besser bedient; dieser ist serienmäßig an ein Sechsgang-Getriebe gekoppelt. Der Motor agiert souveräner, macht auch auf der Autobahn einen entspannteren und damit leiseren Eindruck. Mit einem Durchschnittsverbrauch von 4,5 Litern übertrifft er die kleinere Ausbaustufe um nur 0,1 Liter. Unverändert im Programm bleiben der 1,4-Liter-Turbobenziner mit 92 kW / 125 PS sowie die beiden Diesel mit 1,4 beziehungsweise 1,6 Litern Hubraum, die 66 kW / 90 PS beziehungsweise 85 kW / 116 PS leisten.

Verjüngungskur

Die Spaceback-Versionen nach der Verjüngungskur erkennt man in erster Linie an einem breiten Chromstreifen im unteren Bereich der Frontschürze sowie an modifizierten Nebelscheinwerfern. Dazu gibt es nun serienmäßig LED-Heckleuchten. Auf Wunsch stehen auch Bi-Xenon-Scheinwerfer zur Wahl. Besonders gut sieht der Rapid wie zuvor mit der verlängerten Heckscheibe (Serie in der Topversion Style, ab 16.798 Euro netto) aus. Die weit aufschwingende Heckklappe gibt den Zugang zum großen Kofferraum (415 bis 1.381 Liter) frei. Ordert man noch das optionale Panoramaglasdach (Aufpreis 571 Euro netto), fährt der Rapid Spaceback schon ziemlich schick vor.

Nicht ganz so schick geht es im gut verarbeiteten Interieur zu. Im Vergleich zu den Konzernbruder VW Golf oder Audi A3 muss man bei der Wertigkeit der Materialien Abstriche machen. So sind zum Beispiel weder die Sonnenschutzblenden noch die Haltegriffe gedämmt. Es klappert also ganz schön laut, wenn man sie zurückklappt beziehungsweise loslässt. Allerdings kostet der Tscheche auch weniger als seine Verwandtschaft. Anders als beim SUV Kodiaq räubert der tschechische Golf noch nicht direkt im eigenen Markenverbund um die Gunst der Käufer, sondern soll mit solider, wenn auch nicht auf ganzer Linie aktuellster VW-Konzerntechnik zu moderaten Preisen überzeugen.

Natürlich lässt sich der Rapid Spaceback, der unverändert durch vergleichsweises üppiges Raumangebot punktet, auch mit allerlei Extras ausstatten. Zum Facelift spendiert Skoda unter anderem moderne Infotainmentsysteme. Die bieten jetzt die Smartphone-Schnittstellen Android Auto und Apple Carplay. Optional können Kunden nun zudem einen WLAN-Hotspot und zwei USB-Ports für den Fond ordern. Außerdem hat der Kompakte bei den erhältlichen Fahrerassistenten ein wenig aufgeholt. Gegen Zuzahlung sind nun Fernlicht-, Berganfahr- und Frontradarassistent verfügbar; letzterer ist mit einer City-Notbremsfunktion gekoppelt, die aber nur bis Tempo 30 funktioniert. Außerdem warnt die Müdigkeitserkennung unaufmerksame Fahrer.

Ob der Rapid-Käufer diese Optionen goutieren wird? Eher nicht, die preissensible Kundschaft wird wohl zu dem beliebten Sondermodell "Drive" greifen. Ab 16.016 Euro ohne Mehrwertsteuer ist hier das Wichtigste für die Bequemlichkeit und Sicherheit eingepreist - 16-Zoll-Leichtmetallfelgen inklusive.

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