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Renault Rafale: Puls beim Einsteigen

09.10.2024 05:30 Uhr | Lesezeit: 3 min
Hier ist der neue Renault Rafale sportlich unterwegs.
© Foto: Renault

Frisches Design ein Flugzeug im Namen und Hybridantrieb: Mit dem Renault Rafale will die zuletzt strauchelnde Marke wieder Boden gut machen. Im Blick hat man dabei eben jene Kunden, die bisher in Richtung BMW X4, Q5 Sportback oder Mercedes GLC Coupé schielten. Sie sollen für weniger Geld beim Rafale fündig werden.

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Die Full-Hybrid-Motorisierung startet bei 43.800 Euro. Mit dabei sind immerhin schon LED-Scheinwerfer und ein adaptiver Tempopilot. Im Herbst soll dem Vollhybriden eine Variante zum Anstöpseln zur Seite gestellt werden, die jedoch deutlich mehr kosten dürfte.

Dem Kunden soll die teure Plugin-Technik mit noch mehr Leistung schmackhaft gemacht werden. Anstelle der 200 Ps des Vollhybriden winkt beim E-Tech 4x4 eine Systemleistung von 300 Ps. Damit ist das Ende der Fahnenstange erreicht, mehr Leitung gibt’s in keinem Modell mit Rhombus am Kühlergrill, stellt der Konzern klar.

 


Renault Rafale (2023)

Renault Rafale (2023) Bildergalerie

Beim Namen wurde tief in der Unternehmenshistorie gegraben – und schließlich im Jahr 1934 fündig. Damals hatte Renault gerade das Luftfahrtunternehmen Caudron übernommen und schickte sich an mit dem frisch gegründeten Tochterunternehmen Caudron-Renault, die Lüfte zu erobern. Die Luftfahrt-Ambitionen des Konzerns können heute im Museum bewundert werden. Dort findet man auch das schmalbrüstige Rennflugzeug, welches Pate für das 1,7-Tonnen-Trumm steht. Klar ist: Mit dem Rafale will Renault hoch hinaus.

Renault Rafale: Pulsierendes Logo

Auf dem Boden der Tatsachen ist Rafale jedoch ein SUV-Coupé im bulligen Design wie es mittlerweile dutzende auf dem Mark gibt. Um aus der Masse herauszustechen hat man ihm eine Funktion spendiert, die sonst keiner hat: Der Rafele erkennt seinen Fahrer und zeigt ihm, dass er aufgeregt ist. Kommt der auf ihn zu, fangen die eingewobene Alpine-Logos auf den Vordersitzen an zu leuchten. Genauer gesagt, zu pulsieren. Vorbehalten ist dieses automobile Mit-dem-Schwanz-Wedeln allerdings nur Käufern der Ausstattungslinie Esprit Alpine. Immerhin sitzt es sich darin bequem.

Für 4.500 Euro Aufpreis zum „Techno“ genannten Basismodell gibt es aber mehr als nur Bling-Bling. Eine Vierradlenkung zum Beispiel. Dabei lenken die Hinterräder dann bis zu fünf Grad entgegengesetzt zu den Vorderrädern und verschaffen dem 4,71-Meter-SUV den Wendekreis eines Kleinwagens. Mühelos zirkelt man den Rafale damit aus der engen Tiefgarage.


Renault Emblème

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Auf der Landstraße hat man das Gefühl, dass er wieder vor Freude mit dem Schwanz wedelt. Überprüfen lässt sich das zwar nicht – man sitzt ja schließlich – aber beim Fahren vermittelt der Rafale ein grundsolides Gefühl. Die Lenkung ist präzise und die Spurtreue über jeden Zweifel erhaben, lediglich bei der Abstimmung hätte es gerne weniger sein dürfen. Der angekündigte Plugin-Hybrid wird in der Ausstattungsvariante Atelier Alpine Finish zudem über ein aktives Fahrwerk verfügen, das im Zusammenspiel mit einer Kamera Fahrbahnunebenheiten erkennt und entsprechend gegensteuert.

Solarbay-Panoramadach im Renault Rafale

Im Hier und Jetzt gibt es für 1.500 Euro Aufpreis den Blick nach oben. Das Panoramadach lässt das Sonnenlicht durch, kann auf Knopfdruck aber auch verdunkelt werden. Das funktioniert mit Flüssigkristallen, die verschiedene Formen und damit verschiedene Verdunklungs-Szenarien einnehmen können: transparent, undurchsichtig, vorne transparent und hinten undurchsichtig etc.: alles möglich.

Abseits davon hat der Einsatz von Flüssigkristallen anstelle eines Rollos aber auch einen handfesten Vorteil: Drei Zentimeter gewinnt der Innenraum damit in der Höhe und macht den Rafale beim Platzangebot im Fond überraschend weitläufig. In der Rücksitzbank ist außerdem eine ausklappbare Armlehne integriert, die über USB-Anschlüsse und Befestigungsmöglichkeiten für Tablets verfügt.

Auch eine Etage weiter hinten findet man mit 627 Litern Kofferraumvolumen viel Platz vor –mit der hohen Ladekante aber leider auch einen alten Bekannten, der schon in anderen Renault-Modellen negativ aufgefallen ist.

Kork und Schiefer im Innenraum

Im Inneren gibt der Rafale den umweltbewussten Asketen. Recyceltes Alcantara, getönter Kork in der Basis- und Schieferlemente in der Alpine-Ausführung, bei welcher Assoziationen zum Gebirge ausdrücklich erwünscht sind, bilden eine willkommene Abwechslung zum Hochglanzflächen-Einheitsbrei. Ganz ohne kommt aber auch der Rafale nicht aus. Beim Infotainment hat sich indes nicht viel getan. Gedrückt und gewischt wird in der Mitte auf 12 Zoll, Renault-typisch setzt man hier auf das bewährte Android Automotive, dem man sein eigenes Design übergestülpt hat. Abseits des Zentralmonitors gibt es ein 12,3 Zoll TFT-Fahrerdisplay sowie optional ein Head-up-Display.


Renault Symbioz

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Etwas zu gut hat man es beim Schieber in der Mittelkonsole gemeint. Der weckt zwar auch Flugzeug-Assoziationen, wirkt aber so, als wäre er für ein ungleich größeres Fahrzeug – und ungleich größere Hände designt. Deutlich gelungener ist da die Motorisierung.

Renault Rafale: Leise und effizient

Mit rund sechs Litern ist der Rafale – gemessen an seiner Größe – vergleichsweise sparsam. Großen Anteil daran hat die Full-Hybrid-Technik, bei welcher der Verbrenner zum Helfer degradiert und der Elektromotor erste Wahl ist. Das sorgt naturgemäß für einen geringen Verbrauch, ist beim Trommelfell aber nicht allzu beliebt. Beim Rafale gibt es jedoch erfreulich wenig Trommelfeuer für den Gehörgang. Flüsterleise segelt er über die Straße und legt dabei bis zu 80 Prozent der Strecke elektrisch zurück.

Ein reiner Elektromodus bleibt dem Plugin-Hybriden vorbehalten. Dessen 22-kWh-Batterie soll für etwa 100 Kilometer reichen, offenbart jedoch Schwächen an der Ladesäule. Mit einer Ladeleistung von sieben Kilowatt braucht das Flaggschiffmodell satte drei Stunden um 80 Prozent zu laden. Hier fährt man der Konkurrenz dann doch hinterher.

Auf Knopfdruck ist Schluss mit den Assistenzsystemen

Wie alle anderen Neuwagen, unterliegt auch der Rafale der EU-Verordnung, dass Assistenzsysteme wie der Spurhalteassistent beim Starten eingeschaltet sein müssen. Viele stört das, sie fühlen sich in manchen Situationen von der Technik gegängelt und empfinden sie mehr störend als hilfreich. Dem damit verbundenen Wunsch nach Autonomie haben die Franzosen Rechnung getragen. Betätigt man den unscheinbaren, links vom Lenkrad positionierten Knopf, ist ruckzuck Schluss mit der Bevormundung. Gelebte Résistance.


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