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Wieder mit Charakter

01.08.2016 06:00 Uhr

Mit dem neuen Mégane hält das aktuelle Renault-Design Einzug in die Kompaktklasse. Was kann der mittelstarke Diesel mit 110 PS und EDC-Getriebe?

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_ Mit dem Mégane durchlief Renault bislang so ziemlich alle Designausrichtungen. Modern-gefällig die Generation eins, polarisierend die Generation zwei und beinahe beliebig die Generation drei. Den Fehler, ihren Kompakten allzu unauffällig zu gestalten, wollten die Franzosen bei Mégane Nummer vier wohl nicht mehr begehen; potenzielle Käufer verprellen wie bei Nummer drei aber auch nicht. Deshalb steht nun ein massentauglicher Kompakter vor uns, der im aktuellen Renault-Design aber auch nicht mit Reizen geizt.

Karosserie

Charakteristisch sind vor allem die LED-Tagfahrleuchten, die sich, ausgehend von den Schweinwerfern, als bogenförmige Linie in den Stoßfänger ziehen. Ein ähnliches Gestaltungsmerkmal findet sich beim größeren Talisman sowie beim kommenden Koleos. Mit 4,36 Metern Länge befindet sich der Mégane in guter Gesellschaft unter den Kompakten. Außerdem 1,81 Meter breit und 1,44 Meter hoch, bietet der Mégane genügend Platz für Passagiere und Gepäck, eng wird es nirgendwo. Wie in vielen modernen Autos leidet jedoch die Übersichtlichkeit - besonders die breiten C-Säulen schränken die Sicht nach schräg hinten ein. Die ansteigende Fensterlinie und eine verhältnismäßig kleine Heckscheibe tun ihr Übriges. Außerdem wirkt sich das dynamische Design auf den Zugang zum Gepäckraum aus: Die Ladekante ist relativ hoch und fällt auch im Kofferraum noch weit nach unten ab, zudem ragt der Heckstoßfänger weit heraus.

Interieur

Das Mégane-Cockpit gibt sich modern und sachlich zugleich. Die von uns getestete Bose Edition hat serienmäßig das Multisense-System an Bord, das in fünf verschiedenen Fahrmodi auch das Cockpit- Layout anpasst. Im Sport-Modus zum Beispiel erscheint die Instrumentierung rot mit Drehzahlmesser und digitaler Geschwindigkeitsanzeige, im Comfort-Modus gibt es ein blaues Design mit analogem Geschwindigkeitsdesign und ohne Drehzahlmesser. Unabhängig davon lassen sich die Instrumente gut ablesen. Auch die Bedienung der über das vertikale 8,7-Zoll-Touchscreen gesteuerten Funktionen gibt in Summe keine Rätsel auf. Minuspunkt im Innenraum: Die verwendeten Materialien könnten an der einen oder anderen Stelle hochwertiger ausfallen. Insgesamt war der Qualitätseindruck jedoch ordentlich.

Antrieb

Den 110-PS-Diesel mit Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe durften wir bereits im SUV Kadjar unter die Lupe nehmen. Dort schaltete das Getriebe spät in den jeweils höheren Gang. Mit dem Tritt auf das Gaspedal stieg zwar die Drehzahl, wirklich Schub kam aber nicht. Im Prinzip ist es im Mégane nicht anders: Der Motor dreht lange hoch, erst dann schaltet das Getriebe - meist deutlich spürbar - in den nächsten Gang. Wirklicher Schub bleibt so aus, vor allem beim Beschleunigen aus höherem Tempo - ungefähr ab 110 Stundenkilometern - fehlt es subjektiv an Elastizität.

Dazu kommt eine ausgeprägte Anfahrschwäche des Motors: Tritt man aufs Gaspedal und die Start-Stopp-Automatik lässt den Motor - nach einer gefühlten Gedenksekunde - wieder an, hat man nicht selten das Gefühl, der Motor saufe gleich ab. Ist man aber in Fahrt, ist der Motor auch für längere Etappen geeignet: Für komfortables Gleiten reicht die Leistung in jedem Fall aus, auch am Geräuschniveau gibt es nichts zu kritisieren. Dabei konsumierte unser Testwagen im Schnitt sechs Liter Diesel auf 100 Kilometer, und das bei überwiegender Autobahnfahrt - teils zügig, teils gemächlich absolviert.

Fahreindruck

Im Gegensatz zu früheren Renault steigt man auch nach längeren Etappen ohne Rückenschmerzen aus dem Mégane: Die Sitze bieten guten Seitenhalt, sind komfortabel, aber zugleich ausreichend straff. Gleiches gilt für das Fahrwerk: Der Kompromiss zwischen Komfort und Dynamik ist gelungen.

Unser Mégane war mit zahlreichen, teilweise in ihrer Sensibilität einstellbaren Assistenzsystemen ausgerüstet: Unter anderem an Bord war ein äußerst geschmeidig, aber nur bis 140 Stundenkilometer arbeitender adaptiver Tempomat, ein Abstandswarner, der auch die Sekunden bis zum vorausfahrenden Fahrzeug anzeigt, sowie ein zuverlässig arbeitender Einparkassistent. Die Sprachsteuerung des Infotainmentsystems ist jedoch verbesserungswürdig: Auch nach mehrmaliger Wiederholung verstand das Navigationssystem das gewünschte Ziel nicht.

Preise und Ausstattung

Ab 23.185 Euro gibt es den von uns getesteten Renault Mégane Energy 110 dCi 110 EDC Bose Edition. Damit fuhr der Testwagen in der zweithöchsten Ausstattungslinie vor und kam bereits serienmäßig unter anderem mit Navigationssystem, Multimediasystem R-Link 2, Bose-Soundsystem, 17-Zoll-Leichtmetallrädern und Massage-Fahrersitz. Außerdem Standard sind Zweizonen-Klimaautomatik, Spurhalte-Warner und Verkehrszeichenerkennung, Fernlichtassistent. Lederlenkrad und schlüsselloser Zugang. Flottenrelevante Sonderausstattungen waren das Safe-Cruising-Paket mit adaptivem Tempomat, Notbremsassistent und Abstandswarner für 580 Euro, das Easy-Parking-Paket mit 360-Grad-Einparkhilfe, Parkassistent, Rückfahrkamera und Totwinkelassistent für 664 Euro sowie die Metallic-Lackierung (496 bis 580 Euro).

Details

Stärken & Schwächen

Stärken- Gutes Platzangebot- Harmonischmodernes Design- Komfortables, aber nicht zu weiches FahrwerkSchwächen- Unharmonische Motor-Getriebe- Kombination- Hohe/tiefe Ladekante- Unzuverlässige Sprachsteuerung

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HASHTAG


#Testbericht

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