Der Volkswagen-Konzern verhandelt die Übernahme der Münchner Autohandelsgesellschaft Mahag. Wie Mahag-Geschäftsführer Thomas Werthmann am Mittwoch im Gespräch mit unserem Schwesterdienst AUTOHAUS Online erklärte, gebe es bereits ein Eckpunktepapier zwischen Volkswagen und dem Handelshaus. Auf Basis dieses Vorvertrags werde in den kommenden Wochen ein Kaufvertrag verhandelt. Geplant sei die komplette Übernahme der Mahag mit allen Standorten und Mitarbeitern zum 1. Januar 2010, so Werthmann. Zu den Gründen des Verkaufs wollte sich der Geschäftsführer vorläufig nicht äußern. Im Juni 2008 hatte die Mahag das erste Audi-Terminal Deutschlands in München eröffnet. Auf einer Bruttogeschossfläche von 4.200 Quadratmetern entstanden allein 2.250 Quadratmeter Ausstellungsfläche. Die Mahag unterhält 30 Standorte und beschäftigt rund 1.850 Mitarbeiter. Etwa 20.500 Neufahrzeuge und ca. 18.500 Gebrauchtwagen verkauft die Handelsgruppe nach eigenen Angaben jährlich. Zu der Markenwelt gehören neben VW und Audi auch Seat, Skoda, Lamborghini, Porsche und Kia. Der Wolfsburger Autokonzern baut mit der Übernahme sein Handelsengagement in Metropolmärkten weiter aus. Erst Anfang Oktober hatte das Unternehmen den ehemaligen Flagshipstore "Berlin-Zentrum" der Wellergruppe in der Berliner Franklinstraße neu eröffnet (wir berichteten). Es ist Deutschlands größtes VW-Autohaus. Neuer Anlauf Bereits vor zwei Jahren hatte die Volkswagen Group Retail GmbH (VGR) vergeblich versucht , bei der Mahag einzusteigen. Damals wollte die Handelsgesellschaft die Mahag-Anteile der Nürnberger Versicherungsgruppe in Höhe von 49 Prozent übernehmen. Der Kauf kam nicht zustande, weil Lotte Pabst und Brigitte Webert-Pabst, die bereits die Mehrheit von 51 Prozent an der Münchener Automobil-Handel Haberl GmbH & Co besaßen, von ihrem Vorkaufsrecht Gebrauch machten. Die Familie Pabst wurde so alleiniger Gesellschafter der Mahag. (se)