Sportlimousine: Kia mit Oberklasse-Ambitionen

Unter dem deutschen Chefgestalter Peter Schreyer mausert sich Kia zunehmend zur Designgröße im Automobilbau. Auf der Internationalen Automobil-Ausstellung IAA (15. bis 25. September) in Frankfurt präsentieren die Koreaner die Studie einer viertürigen Sportlimousine. "Mit diesem Fahrzeug gibt Kia ein starkes Statement: Wir sind bereit, ein neues Kapitel aufzuschlagen", sagte Schreyer am Freitag laut Unternehmensmitteilung. Der Wagen strotze vor Energie. Das noch namenlose Konzeptfahrzeug schielt Richtung Premium-Segment. Davon zeugt nicht nur der Hinterradantrieb, sondern auch das muskulöse Oberklasse-Design. Die Front nimmt Anleihen an der Sportwagenstudie "Kee", die Kia bereits vor vier Jahren in Frankfurt ausstellte. Die ausgeprägte seitliche Tornadolinie und das steil abfallende Heck erinnern wiederum an den Audi A7 Sportback. Weitere Charakteristika sind kurze Überhänge, eine lange Motorhaube, kräftig modellierte Kotflügel und ein schmales Fensterband. Dazu gibt es ein elegantes Interieur, gegenläufig öffnende Türen und farblich abgesetzte Seitenschweller. Kameras ersetzen die klassischen Rückspiegel. Zu technischen Details machte Kia noch keine Angaben. Als Antrieb wäre der 3,5 Liter große V6 (290 PS) aus der Mittelklasse-Limousine Cadenza denkbar. Auch im Regal der Konzernschwester Hyundai könnte man sich bedienen. Hier kämen der 3,8-Liter-V6 (303 PS) aus dem Genesis Coupé GT oder auch der 4,6-Achtzylinder (390 PS) aus dem Equus infrage. Auf der IAA zeigt Kia neben der neuen Studie auch die Weltpremiere der dreitürigen Version des neuen Rio sowie den überarbeiteten Soul. Oberbayerischer Designer und Künstler Schreyer gilt als einer der anerkanntesten Designer in der Autobranche. Zwischen 1979 und 2006 war der Oberbayer für den VW-Konzern tätig. Aus seiner Feder stammen u.a. der VW Golf IV, der Audi TT I und der Audi A2. Seit September 2006 leitet er die drei regionalen Kia-Designbüros in Frankfurt, Tokio und Irvine (Kalifornien) sowie das Hauptzentrum im südkoreanischen Namyang. Daneben wirkt Schreyer auch als Künstler. (rp)