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Sonnenfahrt im Halbschatten

01.09.2016 06:00 Uhr
Sonnenfahrt im Halbschatten

DS verhilft seinem 3er mit dem XXL-Faltdach zum Cabrio-Gefühl. Wobei - ganz so offen zeigt sich der Franzose nicht. Damit prägen Licht und Schatten die Silhouette des kompakten Sonnenanbeters.

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_ Sich ein Cabrio im Porfolio zu gönnen, dokumentiert mittlerweile gehobene Ansprüche. So ist es nur konsequent, dass der Edel-Ableger von PSA seinem Top-Seller DS3 ein dachfreies Fahrvergnügen spendiert. Wobei damit die Konsequenz auch schon endet. Vieles am "Oben-ohne-Franzosen" bleibt ein Kompromiss. So zum Beispiel der Kern des Cabrios - das Dach. Die Faltdachkonstruktion, wie sie auch der Fiat 500 verwendet, lässt zwar den Himmel näher rücken, da sich das Stoffverdeck aber über den Kofferraum faltet, versperrt es den Blick nach hinten. Was im Grunde nicht tragisch ist. Da beim entspannten Cruisen (bis 120 km/h lässt sich das Verdeck per Knopfdruck öffnen) der Blick ja stets nach vorn geht. Wirklich störend sind indes die Dachstreben, die wie beim Italo-Konkurrenten den seitlichen Blick rahmen und das offene Fahrvergnügen eintrüben.

Prasselnder Regen

Clever gibt sich der Franzose, wenn der Fahrer unterhalb der Faltwulst zum Kofferraum gelangen will. In diesem Moment reicht ein Griff zur Kofferraumklappe und die Wulst hebt sich leicht, sodass sich das umgeklappte Heckfenster wieder aufrichten kann. Nun können gut 285 Liter an Stauvolumen befüllt werden. Da sich der Sommer 2016 eher wechselhaft zeigte, fuhr der DS3 auch während unserer Testwochen meist geschlossen. Die vor Starkregen schützende Stoffhaut erwies sich als robust und selbstredend tropffrei, wobei der prasselnde Niederschlag bisweilen Erinnerungen ans Zeltlager hervorrief. Ein kleines Abenteuer halt. Sein keckes Design erhielt der ehemalige Doppelwinkel im Zuge der Emanzipation von DS zur eigenen Marke, so dass sich dieser optisch in die noch kleine, aber feine Riege der "göttlichen" Flotte einreiht. Die auffälligen 17-Zoll-Felgen und die aufgeprägte Stadt-Silhouette als optisches Element an der rechten Flanke und auf dem Armaturenträger demonstrieren Eigensinn.

Flott unterwegs

Bewährtes spielt sich auf der Fahrerseite ab. Zur bekannten Optik und zur gewohnten Bedienkultur (umständlicher rechter Lenkstock fürs Radio-Menü) gesellt sich ein kultivierter Dieselmotor. Die 120 Pferdestärken sorgen für Entspanntheit im Cabriolet. Der Selbstzünder spielt dem Fahrer in jeder Situation eine Souveränität zurück, die in jeder Menge Fahrspaß mündet. Gerade im selbst für einen Diesel recht engen Drehzahlband zwischen 2.000 und 3.000 Umdrehungen sammelt der flotte Franzose jede Menge Pluspunkte. An dem Fahrspaß hat aber auch der Tankwart seine Freude. Mit 6,2 Litern bei einem hohen Autobahnanteil wirkt der Normverbrauch meilenweit entfernt (3,6 Liter, 94 g CO2). Die Lenkung ist präzise und trotz seines kurzen Radstandes liegt der Kompakte auch bei hohem Tempo (Top-Speed: 190 km/h) sicher auf der Straße.

Das Spurtvermögen von 9,4 Sekunden von null auf hundert ist okay. Etwas zu hart sind indes die Sitze abgestimmt, die zwar Seitenhalt bieten, aber gerade bei hohen Geschwindigkeiten aus Bodenwellen kleine Rückenschläge formen - Gokart-Feeling light. Wer dann voll konzentriert zum Kaffeebecher im Cupholder greifen will, greift ins Leere. Denn der Franzose kennt nur wenige Ablagen und einen Becherhalter in der Mittelkonsole schon gar nicht.

Raum fürs Wesentliche

Was aber nicht bedeutet, dass er eng geschnitten ist. Der Fahrer und vor allem der Beifahrer genießen viel Beinfreiheit, die im Fond allerdings fehlt. Das beschwerliche Besteigen der hinteren Sitzmöglichkeiten werden wohl auch selten Mitfahrer auf sich nehmen wollen. Wobei das vorher nötige Umklappen der manuell verstellbaren Sitze gut funktioniert. Abgesehen von der Faltdachlösung passt weniger der Fiat 500C als vielmehr das Cabrio aus dem Hause Mini als Herausforderer. Der Bayer verzichtet als Viersitzer (3,82 Meter Länge) auf die starren Bügel und erzeugt damit ein echtes Freiluftgefühl. Der fast vier Meter lange (3,95 Meter) DS-Fünfsitzer punktet indes beim Preis. Mit dem Blue-HDi-120-Motor samt Sechsganghandschalter ist der DS ab 19.782 Euro zu haben.

Mit Sonderlack, "DSire"-Paket und weiteren Features kommen 3.185 Euro dazu. Der etwa gleich starke Münchner (116 PS) bringt als Dreizylinder (Cooper D 1.5) bei ähnlicher Performance etwas weniger Drehmoment auf die Straße (270 gegenüber 300 Nm) und startet bei 21.766 Euro in der Basisversion. Die Grundfrage, wie man das wahre Cabriogefühl definiert, muss jeder selbst beantworten - der DS3 ist hier eine Alternative.

Details

Stärken & Schwächen

Stärken- kultivierter Motor- Platz für Fahrer und Beifahrer- pfiffige Design-IdeenSchwächen- Faltdach nimmt die Sicht nach hinten- kaum Ablagen- recht hoher Preis trotz guter Ausstattung- hoher Verbrauch

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HASHTAG


#Testbericht

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