Für Seat ist der neue Leon die Quintessenz der Marke. Das erklärte Friedo van Gelder, verantwortlich für die Marketingkommunikation, am Donnerstag während der Fahrvorstellung des neuen Kompaktmodells in Malaga. Stand bislang die Emotion in der Markenkommunikation im Vordergrund, sollen ab jetzt rationale Elemente wie Effizienz, Zuverlässigkeit oder Zugänglichkeit eine gleichwertige Rolle spielen. "Der neue Leon bringt das zum Ausdruck", so van Gelder. Mittelfristig sollen aber alle neuen Seat-Modelle für die Ausgeglichenheit von Rationalität und Emotion stehen.
Der neue Wagen ist ein wichtiger Hoffnungsträger der spanischen VW-Tochter, die ihr Geschäft in Zukunft auch in neuen Märkten wie China, Russland, der Türkei oder Nordafrika ausbauen will. Van Gelder: "Mit dem Leon möchten wir ein Verkaufsplus erreichen." Genaue Zahlen nannte er weder insgesamt noch für Deutschland. Allerdings wolle der Hersteller den Leon III zum zweiten wichtigen Standbein neben dem Ibiza ausbauen. Dessen Verkaufszahlen lagen von Januar bis Oktober 2012 mit 24.318 Stück etwa auf Vorjahresniveau, insgesamt verbesserten sich die Spanier in Deutschland um 10,7 Prozent auf 55.725 Einheiten.
Die Vorgänger fanden 1,2 Millionen Käufer
Um das Verkaufsplus beim Leon zu erreichen, sind neben dem jetzt gestarteten Fünftürer erstmals auch ein Dreitürer sowie ein Kombi geplant. Der dreitürige ST soll sich durch ein nochmals dynamischere Linie auszeichnen und nächstes Jahr erscheinen, der Kombi ist für Ende 2013 geplant. Von den beiden Vorgängermodellen hat Seat nach eigenen Angaben in einer Karosserieform weltweit rund 1,2 Millionen Stück verkauft.
Mit dem neuen Leon hat Seat vor allem Menschen zwischen 35 und 45 Jahren sowie junge Familien im Visier. In Deutschland ist der Fünftürer ab sofort zu Preisen ab 12.933 Euro (netto) zu haben und ist damit im Vergleich zum Vorgänger nicht teurer geworden. Zur Markteinführung kann der Kunde zwischen vier Benzinern zwischen 86 PS und 140 PS PS sowie drei Dieseln zwischen 90 PS und 150 PS wählen. Alle Motoren besitzen Turboaufladung und sind mit Start-Stopp-Automatik verfügbar. Geplant sind darüber hinaus eine CNG-Version sowie eine Sparvariante mit einem CO2-Ausstoß von höchsten 89 Gramm pro Kilometer.
40 Kilogramm leichter
Technisch überzeugt der Leon laut Michael Hinz, Projektleiter Technische Entwicklung, durch die ersten Voll-LED-Scheinwerfer in der Kompaktklasse, konsequenten Leichtbau sowie zahlreiche Assistenzsysteme. Im Schnitt hat allein die Leon-Karosserie durch festere Stähle 40 Kilogramm Gewicht verloren, zusammen mit der verbesserten Aerodynamik und effizienteren Motoren soll dies zu einem um 15 Prozent verringerten CO2-Ausstoß führen.
An Assistenzsystemen stehen für den Leon neben einem Fahrspurassistent, der bei ungewollter Überfahrung von Markierungen aktiv gegenlenkt, auch ein Lichtassistent, eine Müdigkeitserkennung, ein optisches Parksystem sowie eine Multikollisionsbremse zur Wahl. (cfm)