Ruf hat in den vergangenen 30 Jahren als Porsche-Veredler vor allem mit Leistungsexzessen auf sich Aufmerksam gemacht. Jetzt hat der Elfer-Spezialist auf dem Genfer Autosalon 2017 sein erstes selbst gebautes Auto vorgestellt, das optisch sehr nach einem alten Porsche 911 aussieht, aber keiner ist.
Der CTR 2017 ist als Hommage an den CTR aus dem Jahr 1987 gedacht, einer von Ruf leistungsgestärkten Version des damaligen Porsche 911 Carrera 3.2. Bei der Retro-Version handelt es sich aber um eine komplett neue Ruf-Entwicklung, die technisch kaum mehr Gemeinsamkeiten mit dem einstigen Porsche-Original aufweist. Beim Unterbau setzen die Allgäuer auf eine Kombination aus Kohlefaser-Monocoque und Stahlrohrrahmen, die Karosserieteile wurden aus Kohlefaserlaminat gefertigt. Dank dieser Leichtbaukonstruktion soll das Fahrzeug insgesamt nur 1,2 Tonnen auf die Waage bringen.
Im Heck kommt ein 3,6-Liter-Biturboboxermotor zum Einsatz, der 522 KW / 710 PS und 880 Newtonmeter Drehmoment leistet. Gekoppelt an ein manuelles Sechsgang-Schaltgetriebe verspricht Ruf eine Sprintzeit aus dem Stand auf Tempo 100 in 3,5 Sekunden, 200 km/h sollen in weniger als neun Sekunden erreicht werden. Die Höchstgeschwindigkeit wird über 360 km/h angegeben.
Eine Besonderheit der CTR 2017 ist seine Radaufhängung. Hier kommen liegende Federbeine zum Einsatz, die über Umlenkungen angesteuert werden. Vorne sind die Federelemente in Längsrichtung, hinten quer angeordnet. Der CTR steht auf geschmiedeten 19-Zoll-Alufelgen, vorne mit 245er- und hinten mit 305er-Reifen. Bei den Bremsen kommen Keramik-Stopper vorne mit 38 und hinten mit 35 Zentimeter Durchmesser in Kombination mit Sechs- beziehungsweise Vierkolbenzangen zum Einsatz.
Im Innenraum setzt Ruf auf ein spartanisches Styling mit viel Leder und Carbon. Die maximal zwei Insassen dürfen auf Leichtbau-Schalensitzen mit Alcantara-Bezügen Platz nehmen. Der Arbeitsplatz bietet ansonsten Leichtmetallpedale, ein Dreispeichenlenkrad und Analoginstrumente mit grün leuchtenden Ziffern.
Insgesamt will Ruf vom CTR 2017 nur 30 Exemplare bauen. Produktionsstart ist für 2018 geplant. Über 750.000 Euro netto soll der Retro-Renner dann kosten. (sp-x)