Der Porsche-Aufsichtsrat berät heute über die Zukunft des tief verschuldeten Sportwagenbauers. In dem Gremium sitzt auch der engste Kreis der Porsche-Eigentümerfamilien Porsche und Piëch. Bei dem Treffen im Forschungs- und Entwicklungszentrum des Sportwagenbauers in Weissach wollen sich die Familien dem Vernehmen nach aussprechen. Einem Bericht des "Spiegel" zufolge haben die öffentlichen Äußerungen Piëchs zur Zukunft des Autoimperiums VW/Porsche auch für Krach zwischen den beiden Familienstämmen gesorgt. Nachdem die Gespräche zwischen Porsche und VW über einen Zusammenschluss derzeit auf Eis liegen, sagte VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch die Teilnahme an der Sitzung ohne Gründe ab. Piëch hatte vor wenigen Tagen öffentlich von Schwierigkeiten der Stuttgarter gesprochen, Geld aufzutreiben. VW könne dagegen leichter Kredite bekommen. Daher sei auch eine Übernahme und anschließende Integration von Porsche bei VW denkbar. Dabei wären elf Milliarden Euro als Kaufpreis für Porsche zu hoch gegriffen. Porsche-Betriebsratschef Uwe Hück warf Piëch daraufhin Medienberichten zufolge vor, die Stuttgarter zu verraten. Für Montag hat Hück mehrere tausend Porsche-Beschäftigte am Rande der Aufsichtsratssitzung zu einer Demonstration gegen den VW-Patriarchen aufgerufen. Auch an den Standorten Stuttgart-Zuffenhausen und Ludwigsburg sind Protest-Aktionen geplant.