Neue Innenpolitik
Der Fiat Ducato des Modelljahres 2012 besticht mit sparsameren Motoren und hochwertigerem Cockpit.
Die Neuigkeiten beim Transporter-Bestseller Fiat Ducato kommen aus dem Ressort „Innenpolitik“. Von außen noch nicht zu erahnen, hinterlassen bei der ersten Begegnung vor allem das deutlich modernisierte ansprechende Cockpit und die sparsameren, durch die Bank Euro-5-tauglichen Dieselaggregate ihre Duftmarke. Bis zu 14 Prozent weniger Sprit, maximal 28 PS mehr – das ist doch ein Wort. Zumal Fiat Professional die Wartungsintervalle auf 48.000 Kilometer ausdehnt. Schön für die Betriebskosten.
Vorzeigevertreter, was kurze und mittlere Strecken betrifft, ist der neu konzipierte und laufruhige 2,0-Liter-Selbstzünder (115 PS) mit fünf manuellen Gängen. Auf dem Papier stehen hier 6,4 Liter für die 100-Kilometer-Distanz – oder 169 g/km CO2. Der 100 PS starke 2,2-Liter-Vorgänger genehmigte sich 0,9 Liter mehr. Zweiter Pluspunkt des Neulings: Statt 250 Nm stemmt der Common-Rail-Motor jetzt maximal 280 Nm auf die Kurbelwelle. Der Einstiegstarif für den L1H1 liegt bei mindestens 21.000 Euro.
Präferiert man hingegen einen Sechsganghandschalter, bietet sich der modifizierte 2,3-Liter-Diesel (130 oder 148 PS) an. Neu hier: Start-Stopp für voraussichtlich rund 150 Euro extra. Der Normverbrauch des wenigstens 23.100 Euro teuren „Kastenwagen 30“: 7,1 Liter (CO2: 186 g/km). Und der Preis für die gefragteste Ausgabe des Ducato, den L4H2 als 3,5-Tonner, mit dieser Motorisierung? Ab 28.300 (130 PS) respektive 29.000 Euro (148 PS).
Handwerker wie Kuriere dürften ferner schätzen, dass sich der Arbeitsplatz – mit u. a. neuer Mittelkonsole und neuen Bedienelementen – nicht nur funktional, sondern auch optisch gut gemacht präsentiert. Die Verarbeitung ist okay.
Für Fiat-Professional-Chef Kaare Neergaard ist der Ducato das „Brot-und-Butter-Auto“ und „eine Marke in der Marke“. Eine Marke, die nun mit sympathischer Innenpolitik von sich reden macht. PN
Huckepack – Doblò Cargo Work Up
Neuland betritt Fiat Professional mit dem Fiat Doblò Cargo Work Up. Das 4,97 Meter lange Pritschenwagen-Derivat will beispielsweise in engen Städten und Friedhofsanlagen seine Trümpfe ausspielen und hat sich selbstbewusst den VW T5 Pritsche als Hauptkonkurrenten auserkoren. Die Nutzlast des Italieners beträgt bis zu 1.000 Kilo. Praktisch: Auf der rund vier Quadratmeter großen, aus rutschfestem Mehrschichtholz gefertigten Ladefläche bringen City-Spediteure bis zu drei Europaletten unter. Sechs Verzurrösen helfen beim Sichern der Fracht. Im Selbstzünderaufgebot stehen die 1.3, 1.6 und 2.0 Multijet mit 90, 100 oder 135 PS (Euro-5-tauglich ab 17.750 Euro). Wir waren auf der ersten Ausfahrt mit dem munteren 100-PS-Diesel (5,7 Liter, 150 g/km CO2) unterwegs. Triebwerk und Sechsganghandschalter passen gut zum Pritschenwagen, auf Wunsch entlasten Start-Stopp und Gangwechselempfehlung die Kostenstelle. Überhaupt fühlt man sich mit dem wendigen Doblò-Ableger im hektischen Stadtverkehr wohl, dem Pkw-Feeling sei Dank.
- Ausgabe 11/2011 Seite 60 (276.2 KB, PDF)