Der japanische Renault-Partner Nissan will die Elektrifizierung seiner Autoflotte mit Milliarden-Investitionen vorantreiben. Wie der Konzern am Montag bekanntgab, sollen zu diesem Zweck über die nächsten fünf Jahre zwei Billionen Yen (rund 15,6 Milliarden Euro) investiert werden. Die langfristige Strategie mit dem Namen "Nissan Ambition 2030" sieht unter anderem die Einführung von 23 neuen E-Modellen bis zum Geschäftsjahr 2030/2031 (1. April) vor. "Mit Nissan Ambition 2030 werden wir das neue Zeitalter der Elektrifizierung vorantreiben", sagte Nissan-Chef Makoto Uchida.
Genauer heißt das: Bis 2030 plant Nissan weltweit 15 reine Elektromodelle und acht elektrifizierte Modelle mit Hybridantrieb auf den Markt zu bringen. Ziel ist ein Anteil elektrifizierter Modelle am globalen Absatz von rund 50 Prozent. In einigen großen Märkten soll es mit der Elektrifizierung noch schneller gehen: In Europa lautet das Ziel 75 Prozent Anteil bis 2026, in Japan 55 Prozent. In China rechnet der Hersteller mit 40 Prozent bis 2026, in den USA soll die gleiche Quote 2030 erreicht sein.
Bessere Batterietechnik
Teil der Strategie ist auch die Weiterentwicklung der Batterietechnik. Bis 2028 wollen die Japaner Lithium-Ionen-Akkus ohne den kritischen Rohstoff Kobalt sowie Festkörper-Zellen entwickeln. Zur Illustration der neuen Elektro-Strategie hat Nissan drei Konzeptfahrzeuge entwickelt, die die künftige Bandbreite der E-Palette verdeutlichen sollen. Die Studie Hang-Out ist ein Ausblick auf ein mögliches Lifestyle-Familienauto, die Studie Max-Out zeigt einen zweisitzigen Leichtbau-Sportwagen mit besonders tiefem Schwerpunkt, während der Surf-Out einen geländegängigen Pick-up darstellt. Alle drei Modelle verfügen über einen elektrischen Allradantrieb.
Mit dem seriennäheren Chill-Out geben die Japaner zudem einen Ausblick auf einen Crossover, der auf der CMF-EV-Plattform stehen wird, die auch der Renault Mégane E-Tech nutzt. Ab 2025 könnte das Serienmodell die Nachfolge der Leaf antreten.
Guter Gewinn trotz geringer Verkäufe
Nissan war in der ersten Hälfte des laufenden Geschäftsjahres in die Gewinnzone zurückgekehrt. Trotz geringerer Verkäufe in Folge der globalen Lieferengpässe bei Halbleitern wies der Autobauer zum Bilanzstichtag 30. September einen Nettogewinn von 168,6 Mrd Yen aus.
Der vom Skandal um den angeklagten und in den Libanon geflohenen Ex-Chef Carlos Ghosn erschütterte Konzern rechnet für das laufende Gesamtgeschäftsjahr mit einem Nettogewinn von 180 Milliarden Yen. (dpa/SP-X)