_ Es gibt Autos, in denen reist man einfach unglaublich stressfrei - und das erwartet man von ihnen auch. So ein Auto ist die E-Klasse. Die obere Mittelklasse aus Stuttgart erfüllt diesen Anspruch bereits in der nun sechsten Generation, welche im September auf die Kombimaße anwuchs. Wer im T -Modell Platz nimmt und eine Runde dreht, fühlt vor allem eines: Vertrautheit.
Sitzkomfort, Übersicht, Lenkung. Alles passt zur Erwartungshaltung. Zweifelsohne gibt es Rivalen, die spritziger sind, wendiger agieren, ja vielleicht auch etwas praktischer in der Handhabung. Aber das Gesamtpaket ist es, was auch diese E-Klasse adelt. Bislang zählte gerade der Kofferraum zu jenen Pfründen. Aber bei der härtesten Währung im Kombimarkt büßte das T-Modell etwas ein.
Lastverteilung
1.820 Liter sind es nun, der Vorgänger nahm noch maximal 1.950 Liter mit. Immerhin 35 Liter Zugewinn bringt die sogenannte Cargo-Funktion. Dabei werden die Rücksitze (40:20:40 teilbar) vorgeklappt und ein Distanzhalter wird umgelegt, an dem die Rückenlehnen arretiert werden. Die Lehne stellt sich dabei um zehn Grad steiler auf und gibt den Extraplatz frei. Wer auch den Tank erweitern will (von 50 auf 66 Liter), ordert am besten das Business-Paket. Zwar kostet das Tankvolumen-Update regulär nur 50 Euro Aufpreis, dafür packen die Stuttgarter in das 2.200 Euro teure Firmenwagenfahrer-Paket noch LED-Scheinwerfer, Garmin Map Pilot samt Live-Verkehrsinfos, Sitzheizung für Fahrer und Beifahrer und die Fahrzeugsteuerung Remote Online.
Lichtspiel
Darüber hinaus sind das Infotainmentsystem Comand Online (1.750 Euro) und das Park-Paket samt einer 360-Grad-Kamera (640 Euro) empfehlenswert. Eine Budgetfrage ist die Sitzklima für Fahrer und Beifahrer (740 Euro) und der adaptive Fernlicht-Assistent (1.085 Euro), der beeindruckend präzise das Lichtbild dem Gegenverkehr anpasst. Ein Aufpreis-Bonus wäre auch für das Fahrerassistenz-Paket gut angelegt, das unter anderem den adaptiven Tempomaten, den Totwinkel- und Spurhalte- Assistenten, Verkehrszeichenerkennung sowie den Überhol-Assistenten an Bord bringt. Zum Überholen reicht das Betätigen des Blinkers und im Stau rollt der Schwabe ebenfalls fast autonom mit. Preis: 1.900 Euro.
Schalten lassen
Insgesamt bewegt sich das neue T-Modell preislich oberhalb des Vorgängers, dafür ist die Automatik immer dabei. Der Einstiegs-Benziner hat nun 30 Nm extra und ist für 40.895 Euro zu haben. Der bisher einzige Diesel (220d) wird mit 42.425 Euro taxiert. Im Dezember folgt der kleine Bruder (200d). Deutlich später wird ein Plugin-Hybrid erwartet, der dann eine größere Reichweite als die bisher 30 Kilometer emissionsfreie Fahrt erbringen soll. Heute schon überzeugt der Schwabe auf der Testfahrt mit seiner Souveränität. Selten müssen die Seitenwangen der Sitze aktiv werden, da die Fahrt zu rasant wird. Wer dauerhaft spurten mag, greift zum AMG-Baukasten.
- Ausgabe 10/2016 Seite 48 (191.5 KB, PDF)