Von Peter Eck/sp-x
Erlebt der Kreiskolbenmotor doch noch sein Comeback? Die theoretisch geniale Erfindung von Felix Wankel war zuletzt nur noch von Mazda in deren RX-Sportwagen hochgehalten worden. Die Produktion der letzte Generation, des RX-8, wurde allerdings 2012 eingestellt. Der prinzipbedingt im Vergleich zu einem Hubkolbenmotor höhere, letztlich zu hohe Verbrauch und der gleichfalls höhere Öl-Konsum war von den Ingenieuren einfach nicht in den Griff zu kriegen. Zudem gab es auch immer wieder mal Probleme mit der Zuverlässigkeit. Doch offenbar hat man bei Mazda den Kreiskolbenmotor noch nicht abgeschrieben. Auf der Tokio Motorshow (bis 8. November) präsentieren die Japaner mit dem RX-Vision eine rassige Sportwagenstudie, die von einer völlig neuen Wankelmotor-Generation angetrieben werden soll.
Skyactiv-R nennt Mazda den Motor und stellt ihn damit zumindest in der Benennung in eine Reihe mit den erfolgreichen Skyactiv-Hubkolben-Aggregaten. Der Antrieb soll von Grund auf neu entwickelt worden sein und genau jene Probleme nicht mehr aufweisen, die den Erfolg der Vorgänger verhinderten: mangelnde Kraftstoffeffizienz, ungenügendes Abgasverhalten und fragwürdige Zuverlässigkeit. Viel mehr konnte man am Mazda-Stand zum neuen Motor allerdings noch nicht erfahren.
Mehr gibt es aber immerhin von jenem Fahrzeug zu vermelden, in das die neue Version des Kreiskolbenmotors eingebaut werden soll. Der RX-Vision ist ein reinrassiger Sportwagen mit allen Ingredienzien, die man sich von dieser Bauart versprechen darf. Eine lange, sehr niedrig angesetzte Motorhaube mündet in eine kuppelartige Fahrerkabine mit wenig Fensteranteil und in ein kurzes Heck. Und natürlich ist der Motor vorne platziert, werden die Räder aber hinten angetrieben.
Wann aus dem RX-Vison ein echter RX mit Wankelantrieb wird, lässt Mazda noch offen. Aber zwei bis drei Jahre werden bis zur Premiere wohl noch vergehen. So oder so stärkt die Marke mit dem Projekt in der Zwischenzeit ihr Image als die Ingenieurs-Marke unter den japanischen Herstellern.