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Lexus LS 460: Der Tenno von Mallorca

21.12.2006 05:48 Uhr

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Wer mit dem ab Januar auf dem deutschen Markt erhältlichen neuen Flaggschiff der Toyota-Nobelmarke Lexus über Mallorca gleitet, der begibt sich nicht in die Niederungen des Ballermann-Milieus. Schließlich fährt mit dem LS 460 künftig nicht der selbst ernannte König der Mittelmeerinsel sondern eher der echte japanische Kaiser zu seinen Untertanen. Oder besser: Er wird gefahren, denn die Edelsänfte ist ganz klar ein Chauffeursfahrzeug. Wem kein blaues Blut in den Adern fließt, der dürfte zumindest zu den Oberhäuptern eines Unternehmens gehören, um den LS als Dienstwagen beanspruchen zu können. Dies drückt sich auch im Netto-Einstiegspreis von 68.910 Euro aus, der über dem der Topmodelle deutscher Premiumanbieter liegt. Der Hersteller legt allerdings wert auf die Feststellung, dass der Preis ausstattungsbereinigt um zehn bis 15 Prozent unter dem der Konkurrenzmodelle liegt. Ein erklecklicher Anteil der Testfahrt sollte bei solch einem Fahrzeug auf dem rechten Fondssitz stattfinden. Die seidige Laufruhe des komplett neu entwickelten 4,6-Liter-V8-Motors (280 kW/380 PS) in Verbindung mit der ersten serienmäßigen Achtgang-Automatik der Welt auch auf der kurvigen Küstenstraße lässt dort schnell das Gefühl aufkommen, man sei der Tenno von Mallorca, auch wenn es eine Weile dauert bis man die Herrschaft über die Armada von Schaltern und Reglern in der Mittelkonsole übernommen hat. In der Zwischenzeit nimmt man sich erstmal ein gekühltes Getränk aus der Bordbar. Selten waren die Einflussmöglichkeiten auf das Geschehen im Fahrzeuginnern so vielseitig: Ob separate Fahrzeugtemperierung im Fond, elektrische Einstellung und Klimatisierung des eigenen Gestühls sowie das des Vordermanns, das wirklich beeindruckende High-End-Soundsystem von Mark Levinson sowie seitliche und hintere Sonnenrollos – all dies lässt sich (gegen Aufpreis) von hinten steuern. Wetterfühlige Fahrerassistenzsysteme Das Sonnenrollo konnte während der Testfahrt oben bleiben, denn das Wetter passte nicht zum Sonneninsel-Image. Dabei offenbarte der LS 460 eine seiner wenigen Schwächen. Bei starkem Regen quittierte der im Bug und Heck befindliche Mikrowellen-Radar, der maßgeblich die von Lexus stark beworbenen Sicherheitsfeatures wie z.B. Lenkunterstützung bei Ausweichmanövern oder Heckaufprall-Assistent steuert, wegen Irritation seinen Dienst. Das Problem zeigt, dass man nicht nur im Hause Toyota am Anfang der Entwicklung von solchen Fahrerassistenz- und Sicherheitssystemen steht. Das räumt auch der Hersteller ein und arbeitet an weitergehenden Lösungen wie der Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation. (Niko Ganzer)


Lexus LS 460

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