Betriebliches Gesundheitsmanagement ist ein wichtiges Thema und kann eine zentrale Rolle dabei spielen, eine gesundheitsfördernde Mobilitätsstrategie zu entwickeln und umzusetzen. Beispielsweise durch Aufklärung und Sensibilisierung, gesundheitsorientierte Mobilitätsangebote und die Integration von Bewegung in hybride Arbeitsmodelle.
"Mobilität ist ein wesentlicher Faktor für das Wohlbefinden der Mitarbeitenden. Ob Homeoffice, ÖPNV oder Auto – jede Mobilitätsform wirkt unterschiedlich auf körperliche und mentale Gesundheit", betont Prof. Dr. Volker Nürnberg, Partner und Leiter des Bereich Gesundheit bei BearingPoint. Wir haben dem Professor für Management, Health & HR drei Fragen gestellt um zu erfahren, wie Unternehmen eine gesundheitsfördernde Mobilität unterstützen können und welche Mobilitätsoptionen besonders positiv wirken.
Wie wirkt sich die Art, wie Mitarbeitende auf die Arbeit fahren, auf deren Gesundheit aus?
Volker Nürnberg: Erst mal: Wer gar nicht zur Arbeit fährt, im Homeoffice bleibt, bewegt sich 30 Prozent weniger und ernährt sich tendenziell mehr von Fastfood. Wer den ÖPNV nutzt bewegt sich am meisten, mindestens 20 Prozent mehr am Tag gegenüber dem Auto. Auch wenn man in vollen S-Bahnen (Grippe)Viren ausgesetzt ist, ist es die gesundeste Art sich fortzubewegen. Denn es kommen Sozialkontakte, emotionale Erfahrungen und Kommunikation dazu
Gibt es gesundheitliche Unterschiede bei Menschen, die den ÖPNV und denen die selbst Auto fahren?
Valide Zahlen gibt es nicht. Langfristig sollte aber die frische Luft, die Bewegung und soziale Interaktion im ÖPNV die Gesundheit positiver beeinflussen.
Was empfehlen Sie Unternehmen?
Ich empfehle den Unternehmen, alle Verkehrsmittel zu fördern, es kommt natürlich auf das Setting an; in der Großstadt muss niemand mit dem Auto kommen, hier ist ein Job-Ticket oder Deutschland Ticket das richtige Benefit. Bike Konzepte (Leasing, Abstellplätze, Duschen, Ladestationen) sollte inzwischen jede Einrichtung haben.