Lang gemacht
Mit einem 39 Zentimeter längeren Ladeabteil überzeugt der neue Renault Kangoo Rapid Maxi.
Heute muss Renaults Visionär Kangoo Z.E. noch im Pressepavillon pausieren. Der E-Transporter, der im ersten Quartal 2011 über den Asphalt stromern soll, darf noch nicht zeigen, was er draufhat. Denn heute ist der Testparcours für einen anderen Newcomer reserviert: den Renault Kangoo Rapid Maxi.
Der City-Lieferwagen hat sich also lang gemacht, das Plus von 39 Zentimetern steckt komplett im mit Kunststoffboden ausgelegten Laderaum. Dort bietet der ausschließlich in der Ausstattung Extra erhältliche Franzose maximal 4,6 Kubikmeter Ladevolumen – befüllbar über zwei Hecktüren oder Schiebepforte rechts, alle drei mit Fenstern. Wer den Beifahrersitz in seiner Ausgangsposition lässt, dem stehen 4,0 Kubikmeter zur Verfügung. Die Zuladung wird mit bis zu 770 Kilo angegeben, das zulässige Gesamtgewicht mit 2,2 Tonnen.
Auf der Straße spielt der komfortable Maxi souverän seine Stärken aus. Angriffspunkte wie der etwas hoppelige Bruder Compact leistet er sich nicht. Nur in verwinkelten Gassen wünscht man sich eine der beiden kürzeren Versionen. Immerhin: Ein Stadttransporter mit drei Radständen kann sich mehr als sehen lassen, beim Maxi sind es 3,1 Meter.
Der 1,5-Liter-Diesel (86 PS) samt exaktem Fünfganggetriebe ist für Touren im hektischen City-Dschungel okay. Die Wartungsintervalle: 20.000 Kilometer oder alle zwei Jahre. Mehr Spaß und Komfort bietet allerdings der dCi 105 FAP mit Sechsganghandschalter.
In Serie bestückt die Rhombus-Marke den Maxi unter anderem mit ABS, Fahrerairbag, Zentralverriegelung via Funk sowie Ablagegalerie über den Vordersitzen. Sicherheits- und Komfort-Features wie ESP (420 Euro), Klimaanlage (950 Euro) und Radio (ab 300 Euro) gibt es nur gegen Aufpreis.
Setzt man sich auch privat hinters Steuer seines Transporters, bietet sich die ab Ende Mai verfügbare fünfsitzige Doppelkabine an. Der Clou: Mit einem Handgriff soll die Fondsitzbank nach vorne geklappt werden können, das integrierte Schutzgitter verrichtet dann hinter den Vordersitzen den Sicherheitsdienst. Clever! Pn
Flotter Zwilling
Wie der nahezu identische Opel Movano gefällt auch der Renault Master bei der ersten Ausfahrt.
Oftmals sind es bei eineiigen Zwillingen nur kleine, feine Details, die den einen vom anderen unterscheiden. So auch bei den frischen Brüdern Renault Master und Opel Movano (siehe Fahrbericht auf Seite 55). Nur in Nuancen, etwa beim robuster wirkenden Grill, hebt sich der Franzose vom Hessen ab, ansonsten ist das Genmaterial und somit der Gesamteindruck fast identisch.
Um dann bei der Entscheidungsfindung, welcher der beiden als Flottenzugang infrage käme, auf sich aufmerksam zu machen, hat sich Renault einen zum Zeitgeist passenden Kniff einfallen lassen. Sprich: eine abgespeckte Ecoline-Version für mindestens 22.990 Euro.
Dafür fährt der um 2.210 Euro günstigere 3,3-Tonner mit dCi 100 als L2H2 vor, an Bord unter anderem mit Gittertrennwand statt geschlossenem Blech, manuellen Fensterhebern, Platz für 80 statt 105 Liter Diesel. Auch auf die Ablagegalerie über den Vordersitzen, den Drehzahlmesser sowie Verzurrösen im Laderaumboden müssen Puristen beispielsweise verzichten.
Der Lohn: Der Fronttriebler soll sich mit 7,8 Litern auf 100 Kilometern zufriedengeben – 0,2 Liter weniger als bei der Basis. In CO2-Emissionen ausgedrückt: 207 statt 211 Gramm je Kilometer. Immerhin überlegenswert.
Dank der Entwicklungspartnerschaft unter Renaults Federführung stecken die 2,3-Liter-Turbodiesel des Zwillingsbruders, die unter der knickfreien Haube laufruhig ihren Dienst verrichten, auch im Franzosen. Hier wie dort stehen die drei Motorisierungen auf Wunsch mit Partikelfilter und als Euro-5-Vertreter zur Wahl. Beim Master kostet dieses „Extra“ 700 Euro. Und: Die Wartungsintervalle betragen jetzt 40.000 Kilometer oder zwei Jahre, beim Vorgänger waren es 10.000 Kilometer oder ein Jahr weniger.
Grundsätzlich sollten Fuhrparkleiter genau die Kurse und Ausstattungs-Features der rund 300 Zwillingsbrüder-Versionen vergleichen. So spendiert die Rhombus-Marke dem Master die schwenkbare Arbeitsfläche, die das Umklappen der mittleren Beifahrersitzrückenlehne zum Vorschein bringt, bereits ab Werk. Unterm Strich überzeugen Cockpit-Ambiente, -Design und -Struktur auch hier, so das Fazit der ersten Ausfahrt.
Übrigens: Die Hoffnungen, der Konkurrenz in diesem Segment Marktanteile abzujagen, ruhen bei Renault vor allem auf dem Hecktriebler (ESP samt ASR ab Werk), der hinten stets mit Trittstufe daherkommt. In der Version L4 und als 4,5-Tonner dann mit Zwillingsbereifung auf der Hinterachse. So nimmt der Master eine Last von bis zu drei Tonnen an den Haken. Wer in seinem Arbeitsalltag mehr Traktion benötigt, für den stattet Renault den Hecktriebler gegen einen Aufpreis von 590 Euro mit Differenzialsperre aus.
Summa summarum ein überzeugender Auftritt des flotten Zwillings. pn
Aufgefrischter Trafic
Mit „Phase 3“ umschreibt Renault den dezenten Feinschliff beim Trafic. Im Cockpit geht es freundlicher und wertiger zu, der neue Instrumententräger und die zahlreichen Ablagen fallen positiv auf. Erfreuliches bei den Kosten: gesenkte Verbräuche und verlängerte Wartungsintervalle (40.000 Kilometer oder zwei Jahre). Das lässt dann vielleicht auch die Preiserhöhung von rund 250 Euro verschmerzen.
Acht neue Versionen
Neues beim Boxer: Peugeot hat die Kastenwagenpalette um acht neue Versionen, die alle mit kurzem Radstand und Hochdach vorfahren, erweitert. In puncto Nutzlast gibt der Importeur Werte zwischen 1.035 und 1.535 Kilogramm an. Je nach „Löwe“ ist der 2.2 HDi mit 101 PS oder 120 PS an Bord. Für die 335er lässt sich auch der 3.0 HDi FAP ordern, der 157 PS mobilisiert. Die Preise: zwischen 23.700 Euro für den L1H2 330 mit 101 PS und 28.750 Euro für den L1H2 335 mit 3,0-Liter-Diesel. Ferner hat Peugeot die Kurse für die Boxer-Baureihe angepasst: Der Einstieg beginnt jetzt bei 22.650 Euro.
Fuhrparkleiter können bei Fiat Professional eine neue Einstiegsversion des Ducato erstehen. So schickt der Importeur den Kasten 30 L1H1 100 Multijet zum Preis von 13.990 Euro ins Rennen. Die monatliche Leasingrate – ohne Sonderzahlungen – beträgt 179 Euro. Unter der Haube verrichtet ein 100 PS starker 2,2-Liter-Turbodiesel seine Arbeit. Das zulässige Gesamtgewicht liegt bei 2,8 Tonnen.
Kangoo Rapid mit LPG-Antrieb ab Werk
Wie Renault kürzlich mitteilte, kommt jetzt der Kangoo als erstes Modell im Segment ab Werk mit bivalentem Flüssiggasantrieb daher. Demnach mobilisiert der Rapid 1.6 16V 105 LPG 98 PS im Gasbetrieb, im Otto-Modus sind es 8 PS mehr. Die Gesamtreichweite soll bei bis zu 1.100 Kilometern liegen. Clever: Da der 30 Liter fassende Flüssiggastank unter der Ladefläche verbaut wurde, müssen City-Transporteure keine Kompromisse in puncto Ladevolumen eingehen. Der Aufpreis gegenüber dem „Normalo“ beträgt 1.261 Euro.
Günstigere Kurse beim Ranger
Runter mit den Preisen: Ford bietet jetzt seinen Pick-up Ranger um bis zu 1.050 Euro günstiger an als bisher. So steht der Ford Ranger XL 50 Euro preiswerter in der Liste, der Ranger XLT 800 Euro. Für den Ranger XLT Limited verlangen die Kölner nun 550 Euro (Automatik) respektive 1.050 Euro (Handschalter) weniger. Als Einstiegsmodell fungiert weiterhin der Ford Ranger XL mit Einzelkabine, für den der Hersteller mindestens 19.950 Euro aufruft. Motorenseitig steht dann der 2,5-Liter-Diesel mit 143 PS zur Verfügung, der an einen Fünfganghandschalter gekoppelt ist. Ausgenommen von der Preissenkungsinitiative ist der Ranger Wildtrak.
Iveco: Daily mit Kress-Kühlkoffer
Fans des Iveco Daily können den Italiener ab sofort mit aus Durolite-Paneelen gefertigten Kühlaufbauten von Kress bestellen. Die Koffer stehen in verschiedenen Größen für die Daily-Versionen von 3,5 bis 7,0 Tonnen (ab dem dritten Quartal) parat. Die Kress-Aufbauten sind laut offizieller Verlautbarung grundsätzlich tiefkühltauglich und nach ATP zertifiziert. Und in puncto Beladung? Schon im 3,5-Tonner bringt man bis zu fünf Europaletten oder 210 Kartons im E2-Maß unter.
- Ausgabe 4/2010 Seite 56 (337.7 KB, PDF)