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Kantiger Geländewagen startet 2022: So wird der Ineos Grenadier vertrieben

01.10.2021 12:00 Uhr
Der Ineos Grenadier rollt im nächsten Jahr in die Showrooms in Europa.
© Foto: Ineos Automotive

Mit dem Grenadier bringt der britische Auto-Newcomer Ineos Ende 2022 einen Geländewagen nach altem Schrot und Korn. Jetzt gibt es erste Details zum Vertriebs- und Servicenetz.

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Der britische Chemie-Milliardär und Abenteurer Jim Ratcliffe hat seit 2017 ein klares Ziel vor Augen: nach dem Ende des Ur-Defender von Land Rover einen Geländewagen zu bauen, der diesen Namen verdient und sich von den bisherigen klar abhebt. Der Ineos Grenadier vereint diese Vision – und noch viel mehr. Er steht in den Startlöchern. Denn die Produktion startet Mitte des kommenden Jahres im ehemaligen Daimler-Werk Hambach im Nordosten Frankreichs. Auf den Markt kommen wird der kantige Offroader zunächst in Europa sowie in Teilen Afrikas und des Nahen Ostens. 2023 folgt die Einführung in Nordamerika.

In Deutschland plant Ineos noch vor dem Auslieferungsstart die Eröffnung von bis zu 15 Verkaufsstandorten. Der Vertrieb soll über ein Agenturmodell erfolgen, die Gespräche mit potenziellen Partnern laufen auf Hochtouren, wie Ineos Automotive am Dienstag bekannt gab. Die Standorte könnten je nach Bedarf durch Kundendienststellen von Bosch ergänzt werden. Weltweit kalkulieren die Briten mit bis zu 200 Vertriebs- und Servicestellen.

Der deutsche Technologiekonzern Bosch ist nicht nur hierzulande Servicepartner des Auto-Newcomers, sondern auch weltweit. Man habe in den vergangenen drei Jahren zusammen mit der Robert Bosch GmbH ein globales Servicekonzept entwickelt, hieß es. Laut Klaus Hartmann, Leiter Marketing & Vertrieb Europa bei Ineos, bilden die Vertriebspartner dabei das Rückgrat des Servicenetzes – hinzu kommen handverlesene Bosch Car Service-Werkstätten.

Künftig sollen die meisten Grenadier-Kunden in einer Entfernung von höchstens 50 Kilometern eine zertifizierte Werkstatt finden können. Weltweit sollen die Fahrzeugeigner Zugang zu einem Netzwerk von über 10.000 Bosch Car Service-Werkstätten in 150 Ländern haben. Wo Ersatzteile nicht vorrätig sind, strebt Ineos in den wichtigsten Märkten eine Lieferung innerhalb von 24 Stunden an.


Ineos Grenadier

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Nfz-, Pkw- und Pick-up-Version

Zunächst plant das Unternehmen eine robuste Nutzfahrzeugversion des ca. 59.000 Euro teuren Grenadier für gewerbliche Kunden (Jäger, Förster, Landwirte usw.). Diese soll den Großteil des Absatzes ausmachen. Für den Anfang ist auch ein komfortableres Pkw-Modell angedacht. Außerdem arbeiten die Briten für den nordamerikanischen Markt an einer Pick-up-Variante des Allradlers.

Der Grenadier wird mit Benzin- und Dieselmotoren sowie Antriebssträngen von BMW ausgestattet. Gary Pearson, der bei Ineos die Märkte in Großbritannien, dem Nahen Osten und Nordafrika leitet, ist überzeugt, dass die Verbrennungsmotor-Technologie, die das Unternehmen verwendet, für den heutigen Markt geeignet sei. Da sich in Europa jedoch Verbote für Fahrzeuge mit fossilen Brennstoffen abzeichnen, hat das Unternehmen für emissionsfreie Modellversionen des Grenadier eher die Brennstoffzellen-Technologie im Blick als den reinen Elektroantrieb.

"Wenn die Elektrotechnologie voranschreitet, könnte sie gut für uns werden", sagte Pearson. "Aber in Bezug auf die Reichweite, das Gewicht der Batterien (...) in einem Fahrzeug, das Dinge ziehen, heben, tragen muss, ist das derzeit nicht unbedingt das richtige für uns." Der Mutterkonzern Ineos habe bereits mit Hyundai eine Vereinbarung zur Erkundung von Möglichkeiten zur Wasserstoffproduktion und -versorgung getroffen. Diese umfasse auch die Evaluierung des Einsatzes des Brennstoffzellensystems des südkoreanischen Autoherstellers im Grenadier.

Vorbestellungen starten

Laut Hartmann haben bereits rund 75.000 Personen ihr Kaufinteresse am Grenadier bekundet. Sie können ab 30. September für einen Zeitraum von zwei Wochen exklusiv eine Fahrzeugreservierung vornehmen. Ab Mitte Oktober können dann alle weiteren Interessenten zuschlagen.

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