Die kürzlich veröffentlichten Zahlen zeigen: Die 2021 getroffene Entscheidung von Jaguar Land Rover, sich neu auszurichten und eine „Qualität vor Volumen“-Strategie zu forcieren, war goldrichtig. Trotz der ambitionierten Preispolitik, der den ein oder anderen Kritiker auf den Plan gerufen hat, zeigt sich, dass der gewählte Ansatz der Richtige ist. Wurden von der letzten Generation des Defender rund 10.000 Exemplare im Jahr weltweit verkauft, kommt das aktuelle Modell auf rund 120.000 Einheiten. „Der Defender hat uns alle überrascht“, konstatierte Deutschland-Geschäftsführer Jan-Kas van der Stelt in diesem Zusammenhang.
Unterm Strich hat das britische Unternehmen in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2023/24 einen Rekordumsatz von 24,7 Milliarden Euro, erzielt – und damit das Ergebnis des Vorjahres um 35 Prozent übertroffen. Entsprechend soll die Luxus-Strategie und der dem damit verbundenen Ansatz „Qualität vor Quantität“ weiter ausgebaut werden. In welche Richtung es gehen soll, zeigt das Luxus-SUV Range Rover SV. Im Schnitt findet dieses für 242.000 Euro (brutto) einen Käufer – und braucht sich um diese nicht sonderlich zu bemühen: Sämtliche Modelle der Baureihe seien bereits ausverkauft, erklärt van der Stelt.
Range Rover (2024)
BildergalerieJaguar Land Rover: Elektrifizierung der Produktpalette
Eine weitere Säule der nun nachgeschärften Reimagine-Strategie beinhaltet die Elektrifizierung der Modellpalette, die sich bislang jedoch lediglich in Form von Plug-in-Hybriden zeigt. Bis 2030 sollen jedoch noch etwas vage, vier bis sechs elektrische Land Rover-Modelle im Portfolio zu finden sein. Den Anfang macht der Range Rover Electric, der noch dieses Jahr erscheinen soll und auf der MLA-Plattform basieren wird. Bis 2030 erhält dann jede Modellreihe eine ausschließlich elektrisch angetriebene Variante.
Zusätzlich setzt Jaguar Land Rover weiterhin auf die modulare Längsarchitektur (MLA), die aktuell als Basis für Fahrzeuge wie den Range Rover und den Range Rover Sport dient. Diese Architektur gewährleistet auch in Zukunft Flexibilität in den Antriebsoptionen.
Ein Ablaufdatum will man dem Verbrenner indes nicht verpassen. Jaguar Land Rover verweist vielmehr auf die Tatsache, dass man als global agierender Konzern auch die Kunden auf der Südhalbkugel im Blick haben müsse – und dort der Elektroantrieb „in absehbarer Zeit kaum eine Rolle spielen werde“, so van der Stelt.