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IAA-Studien: Was kommt, was bleibt?

18.09.2015 03:20 Uhr
Mercedes überrascht mit dem Concept IAA - Intelligent Aerodynamic Automobile.
© Foto: Mercedes Benz

Bei den Serienmodellen gehen die Autohersteller auf dieser IAA kein großes Risiko ein. Dafür finden sich bei den Studie ein paar echte Überraschungen.

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Der Opel Astra ist ein gut gemachtes Auto. Gleiches gilt für den VW Tiguan oder den Audi A4. Große Überraschungen liefern die drei Neuauflagen ebenso wenig wie die meisten anderen Serienfahrzeug-Premieren. Gut, dass es ein paar innovative Studien gibt.

Mehr als die üblichen Design-Spielereien haben vor allem die deutschen Premiumhersteller aufgefahren. Mercedes überrascht mit dem Concept IAA (Intelligent Aerodynamic Automobile), einer Stromlinienlimousine mit nahezu fugenloser Karosserie. Statt Türgriffen gibt es ein Touchpad in der B-Säule, an Stelle von Außenspiegeln sorgen Kameras für die Sicht nach hinten. Besonderer Clou sind aber ausfahrbare Luftleitbleche am Heck. Ab Tempo 80 verlängern sie die Karosserie um 39 Zentimeter, lassen die Luft sanfter abströmen und sorgen so für einen rekordverdächtigen cW-Wert von 0,19. Mercedes bricht mit dem windschlüpfigen Viersitzer eine Lanze für die verbrauchssenkenden Effekte guter Aerodynamik. Diese sind zuletzt etwas in Vergessenheit geraten, weil sie beim üblichen NEFZ-Verbrauchstest kaum zum Tragen kommen (was im Gegenzug auch die guten Prüfstand-Verbrauchswerte von SUV erklärt). Auf langen Autobahnetappen soll der Praxisverbrauch jedoch merklich sinken.

Angetrieben wird der Mercedes von einem Hybridantrieb. Doch der bleibt im Vergleich mit den Aerodynamik-Tricks eher Nebensache. Im Zentrum steht die Antriebstechnik hingegen bei den Studien von Audi und Porsche. Die beiden Konzerngeschwister versuchen mit ihren E-Modellen sich gegenseitig, vor allem aber den kalifornischen Pionier Tesla, zu übertrumpfen. Der ist mit seinem erfolgreichen Oberklassestromer Model S beiden Marken seit längerem ein Stachel im Fleisch. Porsche gibt daher nun mit dem Mission E einen Ausblick auf einen viersitzigen Elektro-Sportler, der mit 440 kW / 600 PS Leistung aus zwei E-Motoren aufwartet und gleichzeitig eine Reichweite von 500 Kilometern bieten soll. Ähnliche Werte verspricht Audi für sein E-Tron Quattro Concept, dessen drei E-Motoren rund 368 kW / 500 PS liefern. Neben der hohen Reichweite und der großen Leistung beeindruckt die angekündigte Ladezeit der Akkus: Beim Audi sollen sie schon nach 30 Minuten an der Starkstromsteckdose wieder voll sein, beim Porsche sogar in der halben Zeit. Bis die E-Modelle ans Netz gehen, dauert es aber noch etwas. Audi nennt zumindest schon einen Zeitpunkt: das Jahr 2018.

Design hat hohe Relevanz

Im Gegensatz zur Öko-Offensive der deutschen Hersteller setzen die Konzepte der Importeure vor allem auf Design. Gleich zwei Marken deuten an, wie sie sich künftige kleine SUV vorstellen. Relativ realistisch nähert sich Mazda dem Thema: Der Koeru zeigt die nächste Stufe des Crossover-Designs bei den Japanern und könnte einen Ausblick auf ein kommendes Modell zwischen dem Mini-SUV CX-3 und dem Kompaktmodell CX-5 geben. Weiter in die Zukunft schaut Nissan mit dem Gripz. Die besonders dynamisch gestaltete Mini-SUV-Studie vereint zur Imagewerbung drei Kernkompetenzen der Marke: Crossover-Design, Elektroantrieb und Sportwagentradition – so lehnt sich nicht nur das Design, sondern auch die Namenswahl an den Nissan Z an. Nebenbei könnte das zerklüftet gestaltete Konzeptfahrzeug einen Ausblick auf den nächsten Juke geben.

Zu den sympathischsten Schaustücken der Messe zählt der Citroën Cactus M Concept. Das Crossover-Cabrio ist ein Wiedergänger des legendären Strand-Buggys Méhari, basiert nicht wie dieser auf der Ente, sondern auf dem preisgünstigen C4 Cactus. Der Clou der Studie sind wasserfeste Sitzbezüge und Wasserabläufe im Boden, die den kompletten Verzicht auf ein Verdeck möglich machen. Dem Vernehmen nach könnte durchaus ein Serienmodell in Planung sein, auf das die Studie einen fernen Vorgeschmack gibt.

Keine Chance auf eine Serienumsetzung hat hingegen der Peugeot Fractal – das vielleicht originellste Ausstellungsstück der Show. Das kleine Coupé ist mehr rollendes Tonstudio als konventionelles Beförderungsmittel. Der mit Schaumstoff ausgekleidete Innenraum bietet das perfekte Klangbiotop für die Surround-Soundanlage. Oder für die sorgfältig designten Geräusche von Blinker oder Elektroantrieb. Gleichzeitig gibt der futuristische Viersitzer aber auch einen Ausblick auf das künftige Cockpit-Design der Marke. Hingucker sind beispielsweise Zierstreifen aus Eiche und Kupfer oder das viereckige Lenkrad. (sp-x)


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