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Fünf Winterreifen-Mythen: Bei Schnee und Eis richtig gerüstet

25.10.2016 14:05 Uhr
Winterreifen
Die Reifen stellen den einzigen Kontakt des Autos zur Straße her, trotzdem kennen sich viele Autofahrer nicht damit aus.
© Foto: Dunlop

Die Reifen stellen den einzigen Kontakt des Autos zur Straße her, trotzdem kennen sich viele Autofahrer nicht damit aus. Fünf widerlegte Mythen über Winterreifen.

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Es ist wieder Zeit für einen Wechsel: Wer sichergehen will, nicht vom Frost überrascht zu werden, zieht jetzt die Winterreifen auf sein Auto. Aber ist das überhaupt verpflichtend? Oder ist der halbjährliche Wechsel nicht doch ein Marketing-Gag der Reifenindustrie? Fünf Mythen zum Thema Winterreifen.

In Deutschland herrscht Winterreifen-Pflicht:
Es gibt keine generelle Pflicht ab einem bestimmten Zeitpunkt, sondern eine situative: Die Straßenverkehrsordnung schreibt bei Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte die Verwendung von wintertauglichen Reifen mit entsprechender Markierung vor. Sind die Straßen aber trocken und herrschen frühlingshafte Temperaturen, darf man auch im Winter mit Sommerreifen unterwegs sein.

Der Unterschied von Sommer- und Winterreifen ist nur ein Marketing-Gag:
Sommer- und Winterreifen unterscheiden sich vor allem in Gummimischung und Profil: Die weiche Gummimischung der Winterpneus wird bei Minusgraden nicht hart und spröde, darauf weist Reifenhersteller Pirelli hin. Zudem enthält ihr Profil Klötze und Lamellen, um auf mit Laub verschmierter, verschneiter oder vereister Fahrbahn bestmöglich zu haften. Autos mit Winterreifen haben deutlich kürzere Bremswege: etwa zwanzig Prozent auf Nässe, auf Schnee kann sich der Bremsweg verdoppeln gibt Reifenhersteller Dunlop an. Hinzu kommen höhere Fahrstabilität und besseres Handling.

Winterreifen erkennt man an der M+S-Markierung:
Für den Winter geeignete Pneus erkennt man an den auf der Flanke vermerkten Kürzeln. Die gesetzlichen Anforderungen erfüllt derzeit bereits das M+S-Logo (Matsch + Schnee), das aber auch Ganzjahresreifen tragen können. Anspruchsvoller und heute bei ausgewiesenen Winterreifen weitgehend gängig ist jedoch das zusätzliche "Schneeflockensymbol" – ein Berg mit drei Gipfeln, in dem eine Schneeflocke abgebildet ist. Dann haben die Pneus in einem standardisierten Reifentest ihre Wintereigenschaften bewiesen.

Die Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern ist ausreichend:
Zwar verlangt der Gesetzgeber als Mindestprofitiefe nur 1,6 Millimeter Restgummi, doch Experten warnen vor derart abgefahrenen Pneus: Im Vergleich mit einem Neureifen hat ein Reifen mit 4,0 Millimetern Restprofil laut Pirelli bereits einen gut zwölf Prozent längeren Bremsweg, und seine Zugkraft auf Schnee ist gut 50 Prozent geringer. Die Zeit für einen Satz neuer Winterreifen ist gekommen, sobald das Profil der Alten weniger als 4,0 Millimeter beträgt.

Schmale Winterreifen sind besser als breite:
Schmale Reifen sind nur dann nötig, wenn im Radkasten mehr Platz für den Schneekettenbetrieb erforderlich ist. Tatsächlich bieten nach Angaben von Pirelli breite Winterreifen mit einem guten Profildesign mehr Traktion. Je größer die Kontaktfläche von Fahrzeug und Straße, desto größer der Grip, bestätigt auch Dunlop. Das gilt sogar bei niedriger Schneedecke. (sp-x)

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