Filigrane Linie trifft auf Vierfüßler-Power
Mercedes | Ob Kompakt- oder Edel-Coupé – die Stuttgarter verfeinern ihre sportlichen Hingucker und bringen vielleicht manche Flotte zum Nachdenken.
— Gerade im Sommer wirkt die dynamische Coupé-Silhouette besonders anziehend. Mercedes überarbeitet nun sein Duo CLS und CLS Shooting Brake (Kombi) und zeichnet dabei mit feiner Feder. Optisch kaum verändert, wird der vier- beziehungsweise fünftürige Stuttgarter künftig von der Neungang-Automatik auf Trab gehalten. Als neuer Basis-Diesel werkelt ein 170 PS starkes 2,2-Liter-Aggregat mit 400 Newtonmetern (Nm). Dieses begnügt sich mit 4,6 Litern Kraftstoff (Kombi: 4,9 Liter) auf 100 Kilometer (CO2-Wert: 122/127 g/km).
Der gleiche Motor bringt 500 Nm Drehmoment und 204 PS Leistung in den CLS 250 BlueTEC (Coupé und Kombi), den es auch als Allrader gibt. Taghell wird es auch während der Nachtfahrt, wenn die LED-Lampen arbeiten, die das bisherige Xenonlicht ersetzen. Ebenfalls zur Serie zählen der Kollisionswarner mit Bremsassistent, der Spurhaltehelfer und die Verkehrszeichenerkennung. Mit gut 50.400 Euro wird der Start in die CLS-Welt nun deutlich günstiger als bisher, nämlich um nahezu zehn Prozent.
GLA und CLA | Veränderungen gibt es zudem beim GLA und CLA. Neues Einstiegsmodell der GLA-Klasse ist der 180 CDI, dessen 1,5-Liter-Vierzylinder 109 PS bereitstellt und laut Datenblatt mit 3,9 l/100 km haushalten kann. Mit dem CLA 200 CDI/220 CDI 4matic debütiert im September ein Diesel-Allrader-Duo in dem Kompakt-Coupé. Der 136 PS starke 1,8-Liter-Motor (bisher: 2,2-Liter) wird mit einem Normverbrauch von 4,1 Litern pro 100 Kilometer beworben. | rs
Peugeot | Der 508 gewinnt an Profil
– Der breitere Kühlergrill fällt beim dezent überarbeiteten Peugeot 508 sofort auf. Der französische Mittelklässler wird vier Zentimeter länger (4,88 Meter) und wartet stets mit einem 7-Zoll-Touchscreen im Interieur auf. Die Reihe der Features mit Komfort- und Sicherheitsfunktionen wie berührungsfreier Zugang, elektrische Feststellbremse, Fernlichtassistent oder Vier-Zonen-Klimaautomatik wird durch Neuzugänge wie dem Toter-Winkel-Assistenten oder der Rückfahrkamera mit Farbanzeige im Touchscreen fortgesetzt. Zwei 2,0-Liter-BlueHDi-Diesel stehen zur Wahl (150 und 180 PS) und sollen gut vier Liter verbrauchen (105 g CO2/km). Getoppt wird der Wert vom Hybriden, dessen Zweiliter-Diesel mit 163 PS (samt 37-PS-Elektromotor) pro 100 Kilometer gut 3,3 Liter Kraftstoff durch die Brennräume schickt (85 g CO2/km). Der Peugeot 508 wird ab September beim Händler stehen und soll mit dem kleinsten Diesel (1,6-Liter-e-HDI-115) in der Access-Version mindestens 22.560 Euro auf dem Preisschild stehen haben, beim Kombi sind es 23.445 Euro Nettolistenpreis.
Alfa Romeo | Giulietta wird 60
– Wie die Kanzlerin feiert auch die Giulietta ihren 60. Geburtstag. Alfa Romeo spendiert im Sondermodell „Super“ unter anderem 17-Zoll-Felgen, Parksensoren für das Heck, Klimaanlage, LED-Rückleuchten und ein Start-Stopp-System. Zwei 1,4-Liter-Turbobenziner (105 und 120 PS) bringen die gut 18.000 Euro teure Jubilarin voran. Den Preisvorteil gegenüber dem Einzelkauf der Extras gibt der Hersteller mit fast 4.800 Euro an.
Smart | Neustart für den Vierer
– Tausche Colt gegen Twingo: Ob diese Rechnung für den komplett neuen Smart aufgeht, wird sich im November zeigen, wenn neben dem bekannten Zweisitzer (Fortwo) erneut ein Viersitzer (Forfour) platziert wird. Drei Jahre gab es diese XL-Version des Kleinen bereits, die damals auf dem Mitsubishi Colt fußte. Künftig rollt der auf gut 3,50 Meter gestreckte Kleinstwagen zusammen mit dem Renault Twingo in Slowenien vom Band – der Radstand wuchs dabei um 60 Zentimeter, was dem Komfort im Fond eins zu eins zugutekommt. Das Neue in Kürze: Bei beiden Minis verbreiterte sich die Spur um satte zehn Zentimeter. Anstatt mit dem Fünfgang-Automaten wird nun manuell geschaltet (Fünfgang) oder wahlweise mit einem Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe. Der 1,0-Liter-Saugermotor steht für 60 respektive 71 PS, der 0,9-Liter-Turbo gar für 90 PS – jeweils als Heckantriebler. Preise: rund 8.700 Euro für den Zweisitzer. Der Viersitzer kostet lediglich 500 Euro mehr. Das Gepäckvolumen soll zwischen 185 Litern (Kofferraum Fortwo) und 975 Litern (Forfour mit umgelegten Rücksitzen) liegen. Wie sich dies praktisch im Platzminimalisten darstellt, wird man ab dem Spätherbst dann sehen. Seine imageträchtige Farbenvielfalt soll der Stadt-Zwerg auf jeden Fall behalten.
Flotter neuer Corsa und Flotten-Insignia
Opel | Neben der Neuauflage des kleinen Bestsellers Corsa soll ein eigenes Business-Modell des Insignias die Herzen der Fuhrparkleiter erobern.
— Anfang 2015 will Opel mit dem neuen Corsa den Segment-Primus VW Polo angreifen. Optisch ist der Thüringer aus dem Werk in Eisenach eine Mischung aus dem Adam (Front) und dem Astra (Heck). Die Karosserie rückt fünf Millimeter näher an den Asphalt, die Hinterachse wurde umgebaut und die Lenkung direkter ausgelegt.
Zu den neuen Triebwerken zählt der aus dem Adam bekannte Dreizylinder-Turbo, der aus einem Liter Hubraum wahlweise 90 oder 115 PS schöpft. Als Selbstzünder wird es unter anderem den bekannten 1,3-Liter-Vierzylinder geben. Die Schaltstufen werden beim neuen Corsa künftig entweder über ein neues Sechsgang-Getriebe per Hand gewechselt oder man überlässt dies der ebenfalls neuen Sechsgang-Automatik. Eine weitere Alternative für jene, die gern schalten lassen, wird das ebenfalls erhältliche automatisierte Schaltgetriebe sein.
Insignia für Flotten | Die Rüsselsheimer legen zudem für den Insignia das Sondermodell „Business Innovation“ auf. Das Flottenmodell bringe den Vorteil mit, dass – im Gegensatz zu reinen Business-Paketen – kein zu versteuernder geldwerter Vorteil anfalle, betont der Hersteller. Auf dem Modell Innovation aufbauend kommen unter anderem Premium-Sitze mit Gütesiegel AGR (Aktion Gesunder Rücken) an Bord. Verzichten muss man ebenso wenig auf das beheizbare Lederlenkrad wie auf Frontkamera mit Geschwindigkeitsregler und automatische Gefahrenbremsung, Abstandsanzeige, Frontkollisionswarner und Spurassistent. Der Insignia Sports Tourer bringt die elektrische Heckklappe inklusive programmierbarer Öffnungshöhe, den ausziehbaren Gepäckraumboden (FlexFloor) sowie ein Sicherheitsnetz mit. Die viertürige Limousine (2,0-Liter-CDTI) kostet mindestens 27.500 Euro. | red
Mini | Kleine Anpassungen
– Auf den ersten Blick sind der neue Countryman und Paceman die alten geblieben. Die dezent aufgehübschten Mini-Derivate verfügen nun aber durch die Bank weg über reine Euro-6-Motoren. Es gibt weiterhin zwei Diesel mit 112 PS (Cooper D) und 143 PS (Cooper SD). Mit Ausnahme des One sind alle Aggregate mit Allradtechnik (Aufpreis: rund 1.500 Euro beziehungsweise 1.400 Euro für den Paceman) kombinierbar, beim JWC ist diese serienmäßig an Bord. Je nach Motor wurden die Modelle um bis zu 170 Euro teurer. So kostet der viertürige Countryman nun als Mini One (98 PS) mindestens 17.100 Euro.
Audi | TT-Start und neue Preispolitik
– Sportlicher und etwas teurer steht der neue Audi TT ab Herbst im Autohaus. Die dritte Generation des Coupés aus Ingolstadt hat sich leicht geduckt und die Front wirkt dadurch breiter. Innen gibt es ein neuartiges Cockpit, bei dem die analogen Instrumente durch einen großen Farbbildschirm ersetzt wurden. Die Bedienung erfolgt wie bisher über den Dreh-Drück-Taster in der Mittelkonsole oder über das Multifunktionslenkrad. Mit dem überarbeiteten 230 PS starken 2,0-Liter-Turbobenziner unter der Fronthaube kostet der Bayer rund 29.400 Euro, ein Aufpreis von gut 700 Euro für 20 Extra-PS.
Teurer (und zwar ab August um 1,2 Prozent) werden alle Audi-Modelle mit Ausnahme von A1, A6/A7, TT und Q3. Der A3 kostet dann in der Basisversion „Attraction“ mit 105 PS rund 18.700 Euro. Bisher gibt es den Dreitürer für knapp 18.400 Euro. Ebenso will der Hersteller einzelne Sonderausstattungen preislich anpassen.
Seat | Echte Allradgefühle im Leon ST
– Die VW-Tochter verwandelt die Kombiversion des Kompaktklässlers in einen Offroader. Der Leon X-Perience lockt dazu mit einem serienmäßigen Allradantrieb. Prinzipiell agiert der 20.900 Euro teure Iberer (Allrad-Aufpreis sind gut 1.700 Euro) als Fronttriebler. Fallweise verteilt die Haldexkupplung die Kraft auch auf die Hinterachse. Als Basismotor dient ein 110 PS starker 1,6-Liter-Diesel. Darüber rangiert ein Zweiliter-Selbstzünder mit 150 oder 184 PS. In den Topversionen sortiert ein Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe die Schaltstufen und hält den Spanier bei Laune. So dürften sich die Karosserie-Anbauteile wie die Schutzplanken an den Schwellern und Radhäusern sowie der Heckstoßfänger mit Unterfahrschutz im Alu-Look durchaus im Gelände bewähren.
- Ausgabe 8/2014 Seite 38 (4.0 MB, PDF)