Die Autoindustrie leidet global unter sinkenden Absatzzahlen und Gewinnen. Im vergangenen Jahr sank die Marge branchenweit um 1,7 Punkte auf 6,3 Prozent, wie das Center of Automotive Management (CAM) ermittelt hat. Die operativen Gewinne brachen um 20,7 Prozent ein. Am stärksten von den Problemen betroffen sind der Untersuchung zufolge die etablierten Hersteller, während die chinesischen Hersteller bei geringer Marge Gewinne einfuhren.
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CAM-Studie: BYD ist der große Gewinner
Größter Autohersteller der Welt bleibt Toyota mit 10,7 Millionen Verkäufen vor Volkswagen mit 8,7 Millionen und der Hyundai Group mit 7,2 Millionen Fahrzeugen. Unter den 14 wichtigsten Konzernen mussten zehn rückläufige Absatzzahlen verbuchen, darunter auch das Spitzentrio. Mit einem deutlichen Plus von 42 Prozent hingegen schloss BYD das Jahr ab und kam auf 4,3 Millionen verkaufte Fahrzeuge – was das Unternehmen auf Rang sieben unter den weltgrößten Autohersteller.
Die nackten Zahlen
Die sinkenden Verkäufe führen in vielen Fällen zu sinkenden operativen Gewinnen (EBIT). Besonders signifikante Rückgänge gab es bei Stellantis (minus 82 Prozent), Nissan (minus 75 Prozent), BMW (minus 38 Prozent), Mercedes (minus 31 Prozent) und Tesla (minus 20 Prozent). Verbessern konnten ihr Ergebnis hingegen Geely (plus 48 Prozent), General Motors (plus 37,5 Prozent), Honda (plus 19 Prozent), Renault (plus, 3,5 Prozent) und BYD (plus 1,1 Prozent).
Das schwache Geschäft schlägt auf die Margen durch: Starke Rückgänge verbuchten vor allem die Premiumhersteller Mercedes und BMW, deren Marge auf 9,3 Prozent (minus 27 Prozent) beziehungsweise 8,1 Prozent (minus 32 Prozent) sank. Bei Volkswagen fiel sie von 7 Prozent auf 5,9 Prozent, bei Stellantis von 11,8 auf 2,6 Prozent. Ihre Marge steigern konnten General Motors, Honda und Geely. Bei BYD fiel sie trotz hoher Verkäufe von 6,3 auf 5 Prozent.
CAM-Studie: PS-Branche auf Konsolidierungskur
CAM-Leiter Stefan Bratzel sieht angesichts der Zahlen schwierige Zeiten heraufziehen. "Die Automobilindustrie steht am Vorabend einer großen Konsolidierungswelle. Ein Amalgam aus ökonomischen Wachstumsschwächen und unsicheren Rahmenbedingungen in Kernmärkten sowie die großen technologischen Transformationsherausforderungen mit einer hohen Wettbewerbsintensivität von neuen Akteuren wird in den nächsten Jahren das Gesicht der Automobilindustrie massiv verändern." Er erwartet, dass "einige Unternehmen verschwinden werden oder zumindest ihre Unabhängigkeit verlieren".