Der VW Eos ist Geschichte. Das Stahldach-Cabrio ist nicht mehr bestellbar, im Handel sind lediglich noch Restposten zu haben. Als Grund nennt der Hersteller die weltweit stagnierende Nachfrage nach Cabrios; im vergangenen Jahr wurden weltweit lediglich noch etwas mehr als 7.000 Einheiten des Eos verkauft. Bei VW will man sich stattdessen auf die vergleichbaren Modelle Beetle Cabrio und Golf Cabrio konzentrieren. Einen Nachfolger für den Eos soll es nicht geben.
Der offene Golf-Ableger mit der aufwendigen Dachmechanik wurde 2006 eingeführt. Sein fünfteiliges Hardtop mit integriertem Schiebedach sollte Allwettertauglichkeit mit hohem Schallkomfort und Sicherheit gegen Vandalismus vereinen. Allerdings machte die zudem als empfindlich geltende Konstruktion das Auto recht teuer. Zuletzt kostete der günstigste Eos knapp 30.400 Euro – das etwas kleinere Golf Cabrio gibt es schon für rund 25.000 Euro, den offenen Beetle für 22.500 Euro.
Mit dem Eos erreichte der Stahldach-Boom in der Cabrio-Klasse Mitte der 2000er-Jahre seinen Höhepunkt – mit seinem Verkaufsstopp geht er jetzt zu Ende. Fast jeder Hersteller hatte damals eines oder mehrere entsprechende Modelle im Angebot. Bald darauf kippte allerdings der Trend: Neben einem relativ stolzen Preis und einem hohen Gewicht hatten die Stahldach-Cabrios weitere Nachteile. So war der Open-Air-Genuss häufig eingeschränkt, da die Konstrukteure die Windschutzscheibe in der Regel möglichst weit nach hinten bis über die Köpfe der Insassen zogen, um die bewegliche Dachfläche möglichst klein halten zu können. Das sollte dabei helfen, die Metallplatten beim offenen Fahren leichter in den Kofferraum zu bekommen. Dort nämlich war eh schon wenig Platz für die raumgreifenden Dachteile, so dass die Designer den Cabrios oft überproportional große Hinterteile zeichnen mussten.
Im Ergebnis waren die Autos weder besonders praktisch noch wirklich schön. Dazu kam, dass Stoffdächer in der jüngeren Vergangenheit noch einmal deutlich dazugelernt haben - vor allem, was die Akustik angeht. So kam es, dass Modelle wie Ford Focus CC, Opel Astra Twin Top, Volvo C70, Nissan Micra C+C, Renault Mégane CC oder Peugeot 207 CC mittlerweile vom Markt verschwunden sind. Heute gibt es das Stahldach nur noch bei zweisitzigen Sportwagen wie BMW Z4, Mercedes SLK und Mercedes SL. Einzige Ausnahme ist der BMW 4er, der wie schon in der Vorgängergeneration auf ein Metall-Klappdach setzt. (sp-x)