Der Sport- und Geländewagenbauer Porsche macht ernst mit seinem Elektroauto-Vorhaben. Der Aufsichtsrat der VW-Tochter gab am Freitag grünes Licht für die damit verbundenen Investitionen über 700 Millionen Euro am Stammsitz Stuttgart-Zuffenhausen. Das teilte die Firma am Freitag mit.
In dem Werk sollen mehr als 1.000 neue Arbeitsplätze entstehen, eine Lackiererei und eine Montagehalle werden gebaut und das bestehende Motorenwerk wird erweitert für die "Mission E", wie Porsche das Vorhaben nennt. Der Bau des 600 PS-starken Sportwagen-Viertürer soll Ende dieses Jahrzehnts starten, der Wagen soll eine Reichweite von mehr als 500 Kilometern haben. "Wir nehmen die Herausforderung der Elektromobilität konsequent an", sagte Porsche-Chef Oliver Blume.
Der Preis für das Fahrzeug ist noch unklar. In Branchenkreisen wird geschätzt, dass sich Porsche am US-Konkurrenten Tesla orientiert und dass der Stuttgarter Elektrobolide gut 100.000 Euro kosten werde.
Reimold wird Produktionschef
Der Aufsichtsrat bewilligte zudem zwei wichtige Personalien: Der bisherige VW-Manager Albrecht Reimold wird zum 1. Februar 2016 neuer Porsche-Vorstand für Produktion und Logistik und damit Nachfolger von Blume. Bei der Konzernmutter Volkswagen leitete der 54-Jährige zuvor das Werk in Bratislava, wo unter anderem die Karosserie für den Cayenne hergestellt wird.
Außerdem ernannten die Porsche-Kontrolleure Jürgen Rittersberger mit sofortiger Wirkung zum Generalbevollmächtigten. Der 43-jährige Wirtschaftsinformatiker ist Leiter Generalsekretariat und Unternehmensentwicklung. (dpa/rp)