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Car Policy bei Capgemini: Anreize und Restriktionen

30.11.2023 09:03 Uhr | Lesezeit: 4 min
Baywa Mobility Solutions: Elektromobilität
Die Car Policy für die rund 2.050 Leasing- und 150 Mietfahrzeuge von Capgemini Deutschland schreibt eine vollelektrische Flotte bis 2030 vor.
© Foto: Baywa

Capgemini Deutschland hat die Car Policy für ihre rund 2.200 Firmenwagen neu aufgesetzt. Damit will das Unternehmen den Bestand auf reine Stromer umstellen. Demzufolge ziehen Vorgaben und Incentives für Mitarbeiter an.

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Der Wegfall der Umweltprämie, noch immer dürftige Ladeinfrastruktur im Bundesgebiet, steigende Strompreise: Das sind zentrale Faktoren, weshalb so mancher Fuhrparkbetreiber bei der Transformation hin zur E-Mobilität derzeit auf die Bremse tritt. Capgemini Deutschland lässt sich davon nicht beirren. Seitdem das Beratungs- und IT-Dienstleistungsunternehmen 2021 seine Car Policy für die rund 2.050 Leasing- und 150 Mietfahrzeuge hierzulande angepasst hat, um den durchschnittlichen CO2-Ausstoß sukzessive zu senken, sind nur noch Plug-in-Hybride (Phev) und rein batteriebetriebene Pkw (BEV) zur Bestellung zugelassen. Das bleibt so. Ändern sich die Rahmenbedingungen für die E-Autos oder klettern die Kosten, werden diese adaptiert und Belastungen für Mitarbeiter abgefangen. Denn die Stromer sollen für die Mitarbeiter attraktiv bleiben.

Der Hintergrund: Für den börsennotierten Konzern sind die Environmental, Social and Corporate Governance (ESG)-Kriterien maßgebend für die Geschäftsstrategie. Nach diesen misst er seine Leistungen in Sachen Nachhaltigkeit – auch im Fuhrparkmanagement hierzulande. „Die Capgemini-Gruppe hat es sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 auf eine vollelektrische Flotte umzusteigen und spätestens 2040 ein Net-Zero-Unternehmen zu sein“, sagt Andreas Jäschke, Car Fleet Manager der deutschen Unit. Mit seinem fünfköpfigen Team ist er daher mitten in diesem Transformationsprozess.

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Die neue Car Policy hat dabei schnell die gewünschte Wirkung entfaltet. „Zirka 75 Prozent der Flotte sind bereits elektrifiziert“, berichtet Jäschke. „Ende 2025 wird unsere Flotte zu 100 Prozent aus vollelektrisch oder hybrid betriebenen Fahrzeugen bestehen.“ In der Natur der Sache liegt, dass BEV überwiegend von denjenigen in Anspruch genommen werden, in deren Umkreis die öffentliche Ladeinfrastruktur gut ausgebaut ist. Oftmals hätten sie auch schon die Möglichkeit, zu Hause zu laden. Keine Angaben macht er, wie sich die Stückzahlen aktuell auf Phev und BEV verteilen.


VW ID.7 (2023)

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Capgemini: Leitplanken für User-Chooser

Ungeachtet dessen verschärfen sich die Vorgaben für die Bestellung von Fahrzeugen, um die CO2-Emissionen weiter zu reduzieren. So gilt seit 1. Januar 2023: Das Limit von 50 Gramm CO2 pro Kilometer (g/km) gemäß Herstellerangaben darf nicht überschritten werden. Daneben gibt es eine verbindliche Mindestausstattung für die Pkw, die etwa Ladekabel für die Wallbox und für eine geeignete Haushaltsstrom-Steckdose bei Phev beinhaltet. Pick-ups und Nutzfahrzeuge sind nicht erlaubt.

Auf dieser Basis ermitteln die Verantwortlichen für die Berechtigungsgruppen festhinterlegte Budgets. Deren Kalkulation erfolgt jeweils aus einer Kombination aus Laufzeit und -leistung für das Modell im Leasing. Erstere beläuft sich in der Regel auf 36 Monate. Das Ergebnis ist auch Richtschnur, nach der Capgemini Deutschland die Full-Service-Verträge inklusive Technik- und Reifen-Service, Kfz-Steuer, GEZ, Tank- respektive Ladekartengebühr sowie Schadenmanagement abschließt.

Hierbei justiert die Strategieberatung immer wieder nach, da das User-Chooser-Paket stets Zugang zu den neusten E-Modellen gewährt. Jäschke erläutert: „Unsere Herstellerkonditionen haben in der Regel eine Gültigkeit von sechs Monaten. Es finden halbjährlich Gespräche dazu statt und die Aktualität der Flottenmodelle wird fortlaufend überprüft.“

Mix aus Anreize und Restriktionen bei Capgemini

Bei der gegenwärtigen Fahrzeugauswahl setzen die Phev allerdings Grenzen, wenn es mit Blick auf 2040 darum geht, die CO2-Emissionen gen Null zu bringen. Deshalb ist geplant, die Modelle aus dem Angebot zu nehmen. „Nur so können wir unser Ziel, bis 2030 eine rein batterieelektrisch betriebene Fahrzeugflotte zu haben, erreichen“, betont Jäschke. „Ab dem Jahr 2025 werden ausschließlich BEV bestellbar sein.“

Bis dahin motiviert das Unternehmen die Nutzer von Plug-in-Hybriden, möglichst im Strom-Modus unterwegs zu sein. Dazu erhalten alle BEV- sowie Phev-Fahrer Ladekarten, die sie sowohl an öffentlichen Stationen als auch an den Wallboxen in den Büros sowie an ihren Wallboxen zuhause verwenden können. Wird der Firmenwagen mit privatem Strom geladen, erfolgt die Abrechnung ebenfalls über die Ladekarte. Capgemini kompensiert das mit monatlichen Pauschalen und unterstützt mit Kooperationspartnern, bei der Beschaffung und Installation von Lademöglichkeiten.

Andreas Jäschke, Car Fleet Manager bei Capgemini Deutschland, steuert den Wandel hin zur reinen E-Flotte.
Andreas Jäschke, Car Fleet Manager bei Capgemini Deutschland, steuert den Wandel hin zur reinen E-Flotte.
© Foto: Capgemini

Mobilitätsbudget bei Capgemini

Parallel dazu steht der Ausbau der Ladeinfrastruktur an den Bürogebäuden oben auf der Agenda. Das geschieht nach einem festen Prozess. „Im Rahmen eines Pre-Checks vor Ort werden die Möglichkeiten abgesteckt und geprüft, ob sich die von uns angedachte Anzahl der Ladesäulen umsetzen lässt und welche baulichen Maßnahmen dazu erforderlich sind“, erläutert Jäschke. „Dabei begegnen uns Herausforderungen wie begrenzte Reserven in der Stromversorgung oder dass es in Parkhäusern und Tiefgaragen oft keinen oder nur schlechten Mobilfunk-Empfang gibt.“ Teilweise seien die örtlichen Gegebenheiten auch nicht geeignet, zum Beispiel für Duplex-Stellplätze. On Top komme die hohe Auslastung der Installationsfirmen. Gleichwohl setzt das Fuhrparkmanagement-Team den Kurs unvermindert fort.

Die Elektrooffensive im Fuhrpark ist aber nur ein Baustein im Bereich der Mobilität. Diese flankiert Cargemini in Deutschland seit 2022 zusätzlich mit monatlichen Mobilitätsbudgets für die Beschäftigten. Sie können es sowohl für den Weg zur Arbeit als auch für private Zwecke verwenden und dafür ÖPNV, Zug (Nah- und Fernverkehr), Fernbus sowie das Deutschlandticket nutzen. Daneben besteht eine Kooperation mit Jobrad, wo ein Mitarbeiter bis zu zwei Fahrräder leasen kann. Zudem gibt es je nach Umfang der Reisetätigkeit auf Wunsch eine Bahncard.

Das Bündel an Maßnahmen steuert seinen Anteil zur globalen Nachhaltigkeitsstrategie bei, zu der ein kontinuierliches CO2-Monitoring gehört. Demnach liegt beispielsweise der Anteil von Hybrid- und Elektroautos an der Flotte weltweit bei rund einem Viertel. Der hiesige Fuhrpark mit seinen derzeit 75 Prozent BEV und Phev ist somit ein Vorreiter.

ID Buzz von Capgemini Invent: Einer aus der Reihe an BEV und Phev, die inzwischen rund 75 Prozent der Flotte hierzulande ausmachen.
ID Buzz von Capgemini Invent: Einer aus der Reihe an BEV und PHEV, die inzwischen rund 75 Prozent der Flotte hierzulande ausmachen.
© Foto: Capgemini
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