FDP-Chef Christian Lindner hat vor einem erzwungenen Aus von Verbrennungsmotoren für neue Autos ab 2030 gewarnt. "Ein rasches und generelles Verbot von Benzin- und Dieselmotoren ist ökonomisch schädlich, ökologisch fragwürdig und praktisch unmöglich", schrieb Lindner in einem Gastbeitrag für die "Welt am Sonntag". Autos mit Verbrennungsmotor von der Straße zu verbannen, führe zu einer "kulturellen Verarmung".
Die Automobilindustrie sei gemessen am Umsatz der mit Abstand bedeutendste Industriezweig Deutschlands, schrieb Lindner in dem Beitrag "Der neue Furor gegen das Auto". "Wer mit leichtfertigen Verboten einer Schlüsselindustrie unseres Landes die wirtschaftliche Basis entziehen will, gefährdet nicht nur den Lebensunterhalt von vielen Tausend Beschäftigten und ihren Familien, sondern auch die Zukunftsfähigkeit des Industriestandorts Deutschland."
Die Grünen wollen ab 2030 ein Verbot von Verbrennungsmotoren für neue Pkw durchsetzen. Diese "Verkehrswende" sei auch im Interesse der Automobilindustrie, betonen die Grünen. Lindner kritisierte die aus seiner Sicht "politische Korrektheit auf der Straße". Zudem habe ein hocheffizienter Verbrennungsmotor 2030 möglicherweise eine bessere Klimabilanz als Elektrofahrzeuge. Denn der Strom komme aus Kohle- und Gaskraftwerken. Zuvor lehnte bereits der Verband der Automobilindustrie (VDA) das Vorhaben ab. (dpa)