Zu viel Nähe macht aggressiv – dass gilt auch für Deutschlands Straßen. Laut einer Online-Umfrage von Leaseplan unter rund 500 deutschen Auto- und Vielfahrern sorgen vor allem "zu dichtes Auffahren" (37 Prozent) und "zu langsames Fahren" (23 Prozent) für Ärger hinter dem Steuer. Weit weniger schlimm beurteilen die Befragten "die Fahrbahn blockieren" (elf Prozent) und "geschnitten werden" (zehn Prozent). "Aggressive Gesten" (sieben Prozent) oder verbale Aggression (zwei Prozent) rangieren dahinter. Positiv: Die meisten Autofahrer reagieren nach eigenen Angaben darauf relativ gelassen.
Obwohl diese Formen der Aggressivität offenbar als nicht so störend empfunden werden, kommen sie durchaus oft vor. Die Vielfahrer berichten, dass sie non-verbale (60 Prozent) und verbale Aggression (36 Prozent) in den letzten zwölf Monaten selbst erlebt haben. Am häufigsten kamen auf aber "zu dichtes Auffahren" (86 Prozent), "zu schnelles Fahren" (78 Prozent) sowie "das Schneiden anderer Verkehrsteilnehmer" (70 Prozent) vor.
Die Deutschen – ein Volk der Raser?
Erstmals hat Leaseplan auch danach gefragt, in welchen Situationen die Autofahrer die vorgegebene Geschwindigkeitsbegrenzung ignorieren. Lediglich 16 Prozent gaben an, dass sie sich immer an das Tempolimit hielten. 38 Prozent erklärten, dass sie vor allem dann zu schnell fahren, wenn nicht viel Verkehr herrscht. Fast ebenso häufig (35 Prozent) wurde als Grund genannt, dass vor allem die Autobahn dazu einlade, schneller zu fahren. Weitere Ausreden waren Zeitmangel (20 Prozent) sowie die Abwesenheit von Beifahrern (zehn Prozent). Immerhin sechs Prozent gehören nach eigener Einschätzung zu den notorischen Rasern.
Die Untersuchung zeigt ferner, dass Autofahrer immer stärker hinter dem Steuer abgelenkt werden. Dafür sorgen Smartphones, mobiles Internet und neue Medien. An der Spitze der Aktivitätenliste stehen zwar noch Essen (66 Prozent) und Trinken (43 Prozent). Aber jeder Vierte ist während der Fahrt mit Textnachrichten (16 Prozent) oder Social Media (neun Prozent) beschäftigt. Dies treffe vor allem auf jüngere Fahrer zu, hieß es. (rp)