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TÜV-Report Nutzfahrzeuge 2023: Das Sicherheitsniveau stagniert

27.09.2023 14:59 Uhr | Lesezeit: 4 min
TÜV-Report 2023 Nutzfahrzeuge
Laut aktuellem TÜV-Report liegt die Zahl der durchgefallenen Lkw auf dem Niveau von vor zwei Jahren, die Tendenz wird aber schlechter.
© Foto: TECVIA

Resümee aus über zwei Millionen Hauptuntersuchungen in den letzten zwei Jahren weckt keine Begeisterungsstürme. Die Zahl der Fahrzeuge, die bei der HU durchgefallen sind, liegt zwar in der Größenordnung wie vor zwei Jahren. Leider ist aber insgesamt keine Verbesserung in Sicht, in der Tendenz wird es eher schlechter.

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Immer weniger Nutzfahrzeuge schaffen die Hauptuntersuchung mängelfrei. Seit 2021 wurden 2,13 Millionen Fahrzeuge zur HU vorgestellt. Davon wiesen knapp 318.000 geringe, erhebliche oder gefährliche Mängel auf. Das sind etwa 40.000 mehr als im Vergleichszeitraum 2019/2020!

Bei der Betrachtung der Mängelstatistik macht die Tatsache stutzig, dass die einzelnen Fahrzeugklassen deutliche Unterschiede aufweisen. Die Untergliederung nach Fahrzeugalter und Laufleistung und Modellen liefert ein sehr genaues Bild der Mängelstatistik. Elf City Vans, 17 Transporter, fünf Pick-ups und die Lkw der sechs führenden Hersteller bekommen im Nutzfahrzeug unmissverständlich ihr Zeugnis präsentiert.

Das eindeutige Schlusslicht bilden die leichten Nutzfahrzeuge bis 3,5 Tonnen. Schon nach zwei Jahren fallen 6,7 Prozent mit Mängeln an der Beleuchtung auf. Das ist als klares Zeichen für die Nachlässigkeit der Fahrzeughalter zu werten. Die schlechte Wartung hat diese Gewichtsklasse auch mit der nächstgrößeren Kategorie gemeinsam. Hinzu kommt, dass in beiden Klassen die Fahrzeuge im Dauereinsatz stark strapaziert werden. Bei unveränderten Laufleistungen schneidet die Transportklasse in allen Altersgruppen schlechter ab als im Report 2021.    

Niedrigste Mängelquote bei Fahrzeugen der Klasse 7,5 bis 18 Tonnen

Die Transportbranche kann aber auch anders: Die Fahrzeuge der Klasse von 7,5 bis 18 Tonnen glänzt mit der niedrigsten Mängelquote aller Fahrzeugklassen, obwohl die Laufleistungen hier gestiegen sind. Dr. Joachim Bühler, Geschäftsführer TÜV-Verband e. V., erklärt in einem Interview den Hintergrund: "Diese Klasse bildet das Rückgrat des deutschen und grenznahen Fernverkehrs mit den Nachbarländern. Die jüngeren Fahrzeuge sind technisch auf dem neuesten Stand und vielfach in komplexe Lieferketten eingebunden. Ausfälle oder Verspätungen können sich die Fuhrparkbetreiber schlicht nicht leisten." Wenn die Spediteure den Fahrern "ihr" Fahrzeug zuweisen, dann achten die Fahrer auch mehr auf ihr Arbeitsgerät.  

Wenig erfreulich schneiden erneut die schweren Lkw ab. Sie befinden sich zwar noch im grünen Bereich, fallen aber im dritten Report in Folge mit einer negativen Tendenz auf – bei sinkenden Kilometerleistungen. Hier mögen rückläufige Erträge im schwächelnden Baugeschäft eine Rolle spielen, denn in dieser Gewichtsklasse sind überdurchschnittlich viele Bau- und Kommunalfahrzeuge unterwegs. Hauptmangel ist die Beleuchtungsanlage – das ließe sich mit etwas Aufmerksamkeit leicht vermeiden. Aber neben der Kritik an den Fahrzeughaltern muss man auch den Herstellern etwas ins Stammbuch schreiben. Den Mängeln bei Achsen, Federung und Lenkung könnte man schon bei der Konstruktion entgegenwirken und so einen frühzeitig notwendigen Teiletausch vermeiden.

Weitere Informationen und Details zum TÜV-Report 2023 Nutzfahrzeuge bietet das Webspecial unser Schwesterzeitschrift VerkehrsRundschau.

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