Die Chip-Krise wird Autohersteller und ihre Kunden auch noch über 2022 hinaus begleiten. Das prognostiziert die Beratungsagentur Roland Berger mit Blick auf die weltweit auch in anderen Branchen wachsende Halbleiter-Nachfrage. Während der Bedarf jährlich um 17 Prozent steigt, legt die Produktion lediglich um sechs Prozent zu. Dazu kommt: Zusätzliche Kapazitäten werden vor allem für Chips der neuesten Generation aufgebaut. Der Autobranche fehlen jedoch vor allem ältere Versionen. Die Experten rechnen frühestens 2023 mit einer Entspannung der Situation.
Der Halbleitermangel beschäftigt die Autobranche seit dem Wiederaufnehmen der Produktion nach den frühen Corona-Lockdowns. Die Folgen für den Absatz wurden allerdings erst in der zweiten Hälfte des laufenden Jahres sichtbar. Nach Expertenschätzungen werden 2021 aufgrund fehlender Elektronik-Bauteile weltweit knapp acht Millionen Autos weniger gebaut als eigentlich möglich. Die Verbraucher spüren das an langen Lieferzeiten und hohen Preisen für Neuwagen. Auch jüngere Gebrauchtwagen sind im Zuge der Krise knapper und teurer geworden. (SP-X)